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Brettspiel Review: Marvel Zombies

Die Zombicide Reihe führt Brettspielende schon seit Jahren durch viele verschiedene Szenarien, beginnend in einer typischen amerikanischen Stadt, ab ins Mittelalter , über den Weltraum (Shock2-Test zu Zombicide: Invader), durch den Wilden Westen bis in einen Horror-Filme aus den 60er Jahren (Shock2-Test zu Night of the Living Dead) und wieder zurück in die Neuzeit in eine 2. Edition und viele neue Erweiterungen. Mit einem Flip-and-Write-Spiel wagte Zombicide sogar den Schritt in ein neues Genre, was laut unserem Test auch gar nicht so schlecht gelang.

Mit Marvel Zombies hat sich CMON, im Vertrieb von Asmodee, nun eine riesige Franchise geschnappt und das Spielprinzip mit frischen Mechaniken und neuen Ideen angepasst. Dank Asmodee durften wir uns das Spiel, das ursprünglich mehr als erfolgreich auf Kickstarter finanziert wurde, für euch ansehen.

Anders als in anderen Zombicide, übernehmen wir nicht die Rolle der vermeintlichen Helden, sondern zombifizierte Superhelden, die sich an der Welt gütlich tun und möglichst viele Hirne verspeisen wollen. Dabei stehen Captain Marvel, Wasp, Captain America, Iron Man Hulk und Deadpool als Zombies zur Verfügung, die sich je nach Mission bekannte Nebencharakter (Tante May, Pepper Potts, Agent Coulson, Wong,…) einverleiben oder bestimmte Missionsobjekte aufsammeln müssen.

Nachdem sich die Weltbevölkerung jedoch nicht einfach so auffressen lassen möchte, stellen sich den Zombies Einheiten Shields gegenüber, die mit Fusssoldaten, Spezialisten und Wachen den bekannten Klassen entsprechen. Die einen sind einfaches Kanonenfutter, die anderen besonders schnell und die dritten besonders widerstandsfähig. Bekannterweise haben diese Einheiten Superhelden, auch in Zombieform, wenig entgegenzusetzen, weswegen ihnen noch gesunde Helden zur Seite stehen. Diese sind Ms. Marvel, Scarlet Witch, Black Panther, Doctor Strange, Thor und Spider-Man.

Spielerisch verfügen die Zombie-Helden über jeweils individuelle Aktionen, die je nach Held Nah- oder Fernkampfangriffe sind, aber stets passend gewählt wurden. Mit diesen Angriffen können auch mehrere Gegner attackiert werden, was mit der Verschlingen-Aktion nicht möglich ist. Im Laufe des Spiels steigt nämlich der Hunger der Zombies, der durch das gezielte Fressen eines Gegners gestillt werden muss. Vorteil des Hungers ist, dass man je Stufe einen Würfel bei Angriffen mehr werfen darf, hat man jedoch die Stufe des Heißhungers erreicht, kann man sich nur noch bewegen oder Gegner verschlingen, nicht jedoch Feinde regulär angreifen oder Missionsziele beeinflussen, was sehr einschränkend sein kann.

Anstatt nach Waffen zu suchen, wie in anderen Zombicide, können in Marvel Zombies bestimmte Zombiemerkmal-Karten aufgedeckt werden, die in bestimmten Situationen gute Dienste leisten können. Von Heilung bis extra Hunger oder zusätzliche Angriffe ist da vieles vertreten.

Zusätzlich zum Hunger mit extra Würfeln, den zusätzlichen Aktionen bei Stufenaufstiegen und den Zombiemerkmal-Karten können, wie bereits erwähnt, auch Nebencharaktere verschlungen werden, die dann ebenso extra Fertigkeiten verleihen. Etwas merkwürdig ist dabei jedoch, dass diese Nebencharaktere immer wieder erscheinen können, was bei Superhelden vielleicht noch irgendwie mit deren Kräften argumentiert werden kann, bei normalen Menschen aber etwas merkwürdig ist. Kein großes Ding, es wird sogar im Regelheft mit einem humorigen Versuch argumentiert, warum das möglich ist, insofern alles ok.

Die Superhelden stellen da schon eine größere Herausforderung dar, verfügen diese nicht nur über besondere Kräfte, sondern auch mehr Lebenspunkte, was aber mit einem hungrigen Zombie-Hulk oder einer motivierten Zombie Captain Marvel auch kein Problem darstellt. Prinzipiell ist der Schwierigkeitsgrad nicht besonders hoch, gerade die letzten Missionen sind etwas fordernder, aber auch nicht wirklich schwer.

Das Material ist wie üblich sehr schön gestaltet, die Karten, die Charaktersheets, die Würfel, alles top. Aber besonders die Miniaturen sind besonders toll gestaltet, vor allem die der Helden und Zombie-Helden, hier haben nicht nur Marvel Fans ihre wahre Freude. Wer Zombicide schon kennt, kommt sowieso schnell durchs leicht verständliche Regelheft, aber auch Neulinge werden die einfachen Regeln schnell verstanden haben.

Im Umfang des Spiels sind auch Charakterkarten für die Superhelden enthalten, die nicht zu Zombies wurden, und im Regelheft finden sich auch Szenarien, in denen diese gegen die Zombie-Helden geführt werden können. Lediglich Zombie-Soldaten sowie die speziellen Regeln für den Heldenmodus sind nicht enthalten, diese folgen in Erweiterungen 2024.

Pros and Cons

+ gewohnt spaßige Zombicide Kost
+ mit neuen sinnvollen Mechaniken
+ die gut zum Marvel Zombies Thema passen
+ keine lästigen Maximallevelmissionen mehr
+ tolle Miniaturen

– etwas zu leicht
– Respawn der Nebencharaktere etwas merkwürdig
РSuperhelden-Modus ben̦tigt weiteres Spiel

Fazit

Wertung

Marvel Zombies schnappt sich die bekannten und beliebten Zombicide Regeln und passt sie mit den Heißhunger-Mechaniken sowie den nicht zombifizierten Superhelden statt Monstrositäten wunderbar ans Thema an. Überhaupt ist es eine riesen Gaudi mit Hulk und Co. zu randalieren und sich durch Shields Verteidiger der Menschheit zu metzeln. Das Nebencharaktere jede Runde auftauchen können fand ich weniger stimmungsvoll, auch der Schwierigkeitsgrad ist bis auf die letzten Missionen etwas zu leicht angesetzt, trotzdem hatten wir mit Marvel Zombies jede Menge Spaß.

Genre: Miniaturenspiel
Verlag: Cmon, Asmodee
Spieleranzahl: 1-6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: ab 60 Minuten
Preis: ab 116,90 Euro

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