ArtikelBrettspiel-ReviewBrettspieleHighlightNews

Brettspiel Review: Zombicide – Feuer frei

Bei Zombicide denken die meisten Spielenden wahrscheinlich an jede Menge Miniaturen, eine Würfelorgie und so manch legendäre Partie, die mit der letzten Aktion entschieden wurde, nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis der Überlebenden. Jedoch ist nun der Trend, aus großen Spielen kleine und schneller spielbare Ableger zu machen, auch bei Zombicide angekommen und CMON liefert mit Zombicide: Feuer frei ein kleines aber sehr feines Flip-and-write für 1-6 Spielende ab 14 Jahren.

Kommt nur Zombies

In Zombicide: Feuer frei übernehmen die Spielenden einen von sechs Charakteren mit dem Ziel eines von sechs unterschiedlichen Monstern zu besiegen. Dazu treten sie in Runde 1 vorläufig nur gegen Zombies und in Runde zwei zusätzlich gegen das gewählte Monster an. Der Clou ist dabei, dass hier nicht gewürfelt, sondern je Runde neun Karten aufgedeckt werden, die durch eine von vier Farben angeben, welche Waffe jeder Charakter verwenden darf. Die Waffen entsprechen dabei tetris-artigen Formen, die dann in verschiedenartige Formen der zahlreichen Zombies übertragen werden müssen. Ist eine Form voll ausgefüllt, gilt ein Zombie als besiegt und der jeweilige Charakter darf eine Waffe aufwerten. Die Aufwertungen ermöglichen dabei die Form einer Waffen mehrfach einzuzeichnen, etwas zu verändern, Schaden auch auf andere Zombies die vor einem liegen anzuwenden und vieles mehr.

Haben nun alle Spielenden Schaden verursacht, wandern die Zombies weiter, um nach einigen Runden bei den jeweiligen Spielenden Schaden zu verursachen. Schaden, Treffer, Rüstung und vieles mehr wird dabei mit wieder entfernbaren Stiften auf den Spielenden-Boards eingezeichnet. Haben die Zombies sich nun bewegt und angegriffen, kommen manchmal neue Zombies nach, ganz wie beim großen Vorbild, was ebenfalls kartengesteuert stattfindet.

In Runde zwei kommt dann wie bereits erwähnt das Monster dazu, dass nach jeder aufgedeckten Karte von Spielenden zu Spielenden wandert und nur angegriffen werden kann, wenn es direkt vor einem liegt oder die aktive Waffe über große Reichweite verfügt, eine der möglichen Verbesserungen. Die Bosse sind natürlich stärker, machen mehr Schaden und halten auch mehr aus. Darüber hinaus muss man sich auch noch um die übrigen normalen Zombies kümmern, die auch noch vor einem liegen und in derMasse nicht minder gefährlich sind.

Mein Hirn kriegt ihr nicht

Mit Zombicide: Feuer frei ist CMON gelungen, was andere Verlage vor ihnen nicht immer so gut gelingt, das Spielgefühl des großen Vorbilds in die kleine Variante zu übertragen. Klar, der Ablauf ist durch das gänzliche Fehlen von Würfeln und Miniaturen, dem Einzeichnen von tetris-artigen Formen in Raster und der Spielmechanik die auf Karten beruht, anders, das Spielgefühl ist jedoch sehr ähnlich. Die Beklemmung die durch jeden erscheinenden Zombie anwächst, das deterministische Abwägen zwischen Schaden einstecken oder das Risiko zu nehmen, einen Gegner mal links liegen zu lassen sowie zu überlegen die eigene Haut zu retten oder die Kollegen zu unterstützen ist immer noch vorhanden.

Die Schwierigkeitsgrade sind sehr gut ausbalanciert: Flutscht man bei der ersten Partie durch den einfachen Modus, kriegt man dann bei der ersten Partie auf Mittel gleich mal eine auf die Nuss. Beim nächsten Mal erkennt man dann hoffentlich die gemachten Fehler und dann klappt das auch irgendwann. Ebenso fühlen sich die verschiedenen Bosse alle ein wenig anders an, wodurch es genug Motivation für viele Partien gibt. Kooperation macht sich vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden  belohnt, obwohl das Spiel zu Beginn auch sehr dazu einlädt, stumpf vor sich hin zu spielen und sich nur auf sich und seine Zombies zu konzentrieren.

Das Material ist gerade mal so ok, besteht überwiegend aus Karten, die zwar grafisch wunderbar gestaltet sind, sich aber bereits nach einigen Runden an den Ecken aufgelöst haben. Das Regelheft ist sehr gut geschrieben und liest sich wahrscheinlich wesentlich besser als meine Erklärung weiter oben.

Pros and Cons

+ Mechaniken leicht zu lernen
+ fühlt sich absolut nach Zombicide an
+ Schwierigkeitsgrade gut ausbalanciert
+ null Downtime, alle haben ständig zu tun

– zusätzliche Waffen-Fähigkeiten zu Beginn nicht leicht zu merken
РKarten l̦sen sich nach einigen Partien bereits merklich auf

Fazit

Wertung

Wer gern mal Zombicide in klein und schnell und ohne Miniaturen spielen will und auch nichts gegen tetris-artiges puzzeln hat, ist bei Zombicide: Feuer frei genau richtig. Die Stimmung entspricht dem großen Vorbild, die neuen Flip-and-Write Mechaniken machen Spaß und gehen leicht von der Hand. Mit sechs Bossen und vier Schwierigkeitsgraden hat man genug für viele Partien und das für schmales Geld. Die Qualität der Karten könnte besser sein, was aber den Spaß am Spiel nicht weiter trübt.

Genre: Flip-and-Write
Verlag: Cmon, Asmodee
Spieleranzahl: 1-6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: ab 30 Minuten
Preis: ab 22,90 Euro

Jetzt Zombicide: Feuer freu bei Siren Games bestellen und SHOCK2 direkt unterstützen!

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"