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Hollywood-Streik: Videospiel-Streik droht

Während der Streik zwischen Hollywood und den Autoren vermutlich dem Ende zu geht, sind die Schauspieler noch immer im Streik – TV- und Filmdrehs stehen still; weiterhin erlaubt sind aber unter anderem Auftritte in Talk-Shows, Reality-Sendungen, Werbung und Videospielen. Nun könnte eine dieser Fronten allerdings zusätzlich wegbrechen: Wie bereits berichtet, ist das Interactive Media Agreement, unter dessen Regeln Schauspieler mit SAG-AFTRA Mitgliedschaft bei Videospielen mitarbeiten, schon seit einem Jahr ausgelaufen, weshalb ein neuer Vertag verhandelt wird. Die Forderungen sind ähnlich wie bei den Filmproduktionen: eine Erhöhung der Gehälter (11% retroaktiv zum Ende des Agreements, jeweils 4% im zweiten und dritten Jahr) und Schutz vor dem Einsatz von KI. Zusätzlich sollen bei Arbeiten vor der Kamera fünf Minuten Pause pro Arbeitsstunde, die Anwesenheit von medizinischem Personal, Schutz vor Stimmschäden und ein Verbot von Stunts bei Auditions per selbstgedrehtem Video garantiert werden. Die Verhandlungen kommen aber kaum vom Fleck. Deshalb ließ die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA über eine Streikgenehmigung abstimmen. Diese wurde nun erteilt – 98,32% der abgegebenen Stimmen (allerdings stimmten nur 27,47% der Mitglieder ab) sind für einen Streik.

Das heißt nicht automatisch, dass es zu einem Streik kommen muss. Einmal mehr soll die Autorisation vor allem als Drohung am Verhandlungstisch genutzt werden, um Bewegung einzufordern. Dass die Schauspieler auch bei den Videospielen nicht vor Streiks zurückschrecken, zeigt, dass der letzte Streik 2016 gleich 183 Tage dauerte. Betroffen wären laut SAG-AFTRA von einem Streik folgende Firmen:

  • Activision Productions
  • Blinglight LLC
  • Disney Character Voices
  • Electronic Arts Productions
  • Epic Games
  • Formosa Interactive
  • Insomniac Games
  • Take 2 Productions
  • VoiceWorks Productions
  • WB Games

Eine Vertreterin der Videospielfirmen gab nur zu Protokoll, dass man einen fairen Vertrag für alle erreichen will und einen positiven Abschluss für alle Seiten in kurzer Zeit finden möchte.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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