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Breaking: Schauspielerstreik endet mit (vorläufigem) Deal

Hollywood kann – vermutlich – aufatmen: Nach dem Autorenstreik geht nun auch der Arbeitskampf der Schauspieler zu Ende. 118 Tage weigerten sich die Mimen, vor die Kamera zu treten oder auch nur ihre Filme zu bewerben; dieser Zustand endet, sobald in Los Angeles Mitternacht erreicht ist: Der Streik endet – zumindest vorläufig.

Vorausgegangen war ein hartes Ringen um einen neuen Rahmenvertrag, der nicht nur wie ĂĽblich neue Mindestgehälter festlegen sollte (was in Zeiten der aktuellen Inflation schon nicht einfach genug war), sondern der auch den veränderten Zeiten der Medienproduktion Rechnung tragen sollte. Dementsprechend waren Streaming, das aufgrund der Kino-SchlieĂźungen während der Pandemie noch so manches Chaos in den Verträgen mit den Schauspielern angerichtet hat, und der Einsatz von KI wichtige Themen. Nach zähen Verhandlungen samt Unterbrechungen, einem „last, best and final offer“ der Studios vom letzten Wochenende, das im Laufe der Woche noch angepasst wurde, reagierten die Schauspielervertreter am Mittwoch auf eine von den Studios gesetzte Deadline: Bis fĂĽnf Uhr Nachmittag mĂĽsse man wissen, ob es einen Deal gibt oder nicht – immerhin stehen die Sommerfilme 2024 und die aktuelle TV-Saison auf dem Spiel. Das Verhandlugsteam stimmte einstimmig fĂĽr den aktuellen Vertrag, der etwa eine Milliarde Dollar wert sein soll, bessere Lohnerhöhungen als die anderen Kreativen (Autoren und Regisseure) bietet, Streaming berĂĽcksichtigt und auch in Sachen KI SchutzmaĂźnahmen bietet. Weitere Details werden erst im Laufe der Zeit veröffentlicht.

Noch ist der Vertrag nicht in trockenen TĂĽchern – der SAG-AFTRA-Vorstand muss dem Deal ebenso zustimmen wie danach die Mitglieder der Gewerkschaft -, aber die Hoffnung besteht, dass die Arbeit in Hollywood nun weitergehen kann. Der Streik, der insgesamt ein halbes Jahr dauerte, hat bereits massiven finanziellen Schaden angerichtet (und das nicht nur bei den Streikenden und den Studios, sondern auch bei vielen anderen Geschäftsbereichen), Kino-Planungen zunichte gemacht und das Network-TV zur Ausstrahlung von Reality-TV verdammt, weil keine neuen Serien gedreht werden konnten. Jetzt wird es wohl vor allem darum gehen, Zeit aufzuholen – der Albtraum in Sachen VerfĂĽgbarkeit der Schauspieler ist allerdings jetzt schon, so Insider, vorprogrammiert …

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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