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Hollywood-Streik jetzt auch offiziell beendet

Ein Monat nach Ende der Kampfmaßnahmen in Hollywood beginnt die Content-Pipeline der Traumfabrik wieder anzulaufen – und fast hätte man darüber vergessen können, dass dieser Friede vielleicht nur temporär ist. Der Hintergrund? Zwar wurden die Streiks der Schauspieler nach der Einigung auf einen Rahmenvertrag mit den Studios ausgesetzt, doch obwohl dieser bereits erste Hürden passiert hatte, galt es noch die wichtigste zu nehmen: die Abstimmung der Mitglieder der SAG-AFTRA. Anders als bei den Autoren, wo man von vornherein von einem positiven Entscheid ausging, war man bei den Darstellern zwar optimistisch, aber dann doch nicht nicht ganz so sicher – zu viele strittige Punkte fanden sich in den Verhandlungen, zu laut waren einige Stimmen, dass man sich vor allem in Sachen KI, aber auch Streaming-Entlohnung nicht weit genug durchgesetzt hat. Eine Ablehnung des Vertrags hätte zu Neuverhandlungen – und vermutlich einmal mehr Streiks – geführt.

Diese Gefahr ist nun aber auch offiziell gebannt: Gestern endete die Abstimmungsfrist und der Vertrag wurde mit 78% Ja-Stimmen angenommen – bei einer Abstimmungsquote von 38%. Dieses Ergebnis ist wohl besser als erwartet – 2020 gab es 74% Ja-Stimmen bei 27% Teilnehmern. Der neue Vertrag gilt für drei Jahre – allerdings von Juni 2023 aus gezählt, weshalb die aktuelle Einigung „nur“ bis 30. Juni 2026 gilt. Damit kehrt zumindest von den drei „großen“ Gilden Hollywoods (Regisseure, Autoren und nun auch Schauspieler) Frieden in der Filmindustrie ein, auch wenn es schon nächstes Jahr erneut zu Streiks kommen kann: Dann endet nämlich der Vertrag mit der IATSE, die unter anderem Bühnenbildner, Make-up-Artists, Kostümbildner und seit neuestem auch Mitglieder der Special Effects-Sparte unter ihrem Dach versammelt …

 

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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