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Hands-On Report: Darum müsst ihr die Diablo IV-Beta spielen

Mehr als zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Diablo-Hauptspiels, Diablo III, ins Land gezogen. In der Zwischenzeit gab es das gelungene Resurrected-Remaster von Diablo II und die eher umstrittene Smartphone-Umsetzung Diablo Immortal.

Am 6. Juni hat das Warten ein Ende, wenn Diablo IV auf PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series S/X erscheint. Schon zuvor bieten zwei Beta-Zeiträume einen Einblick auf das Spiel. Am vergangenen Wochenende fand die Vorbesteller-Beta statt, auf der die Eindrücke in diesem Artikel basieren. Ab dem 24. März dürfen dann noch einmal alle Interessierten in der Open-Beta Probe spielen – und sollten das auf jeden Fall tun.

Die Tochter des Hasses

Der namensgebende Dämon Diablo spielt, zumindest anfänglich, keine Rolle im neuen Kapitel des Schnetzel-Franchise. Der Fokus ist nun weiblich: Lilith, die dämonische Tochter von Mephisto, dem Lord des Hasses, und der Engel Inarius vereinten sich einst, um Sanktuario zu erschaffen. Sie wollten damit dem ewigen Konflikt zwischen Himmel und Hölle zu entkommen. Das war einmal.

In Diablo IV, das Jahrzehnte nach den Ereignissen von Diablo III und dessen Erweiterung Reaper of Souls spielt, haben sich die beiden Vertreter der Hölle und des Himmels zu erbitterten Feinden entwickelt. Das führt abermals zu einem vertrauten Bild: Sanktuario wird von Dämonenhorden heimgesucht, die man in der Rüstung eines glorreichen Helden zu Abertausenden niedermähen wird.

Dichte Atmosphäre

Diablo IV bietet zum Start im Juni fünf Heldenklassen, die allesamt bereits aus früheren Serienteilen bekannt sind: Druide, Jäger, Zauberer, Barbar und Totenbeschwörer. In der ersten Beta-Phase waren lediglich Barbar, Zauberer und Jäger spielbar, am zweiten Wochenende kommen auch noch die beiden verbleibenden Klassen dazu.

Was nach dem Erstellen des Charakters mittels eines gut ausgestatteten Editors sofort auffällt: Blizzard hebt die Inszenierung einer Diablo-Geschichte hier auf eine komplett neue Ebene. Statt lediglich ein paar wenigen (grandiosen) Rendersequenzen nach jedem Akt und Textboxen dazwischen, setzt Diablo IV auch zwischendurch immer wieder auf in Echtzeit berechnete Zwischensequenzen. Dadurch lädt die Handlung nun dazu ein, ihr auch tatsächlich zu folgen, statt lästige Dialoge wegzuklicken.

Eine offene Welt

Darüber hinaus orientiert sich das Spiel deutlich mehr an der düsteren, trostlosen Atmosphäre von Diablo II als der bunten, fast malerischen Optik von Diablo III. Die Welt ist in desaturierte Farben getaucht, in verlassenen Kellern türmen sich Leichenberge, Gegner sind grotesker denn je und die Stimmung in den Zersplittertern Gipfeln, die man in der Beta vollständig erkunden kann, könnte fast nicht schlechter sein. Sanktuario ist ein harter, düsterer Ort. Die wunderbar detaillierte Grafik, unterstreicht diese Rückkehr zu den Wurzeln der Reihe wirklich eindrucksvoll.

Anders als zuvor ist Diablo IV als offene Welt konzipiert – das heißt, man kann ganz Sanktuario praktisch ohne Ladebildschirme erkunden. Muss man mögen: Das Spiel ist als Online-Game konzipiert, in dem man laufend andere Spieler sieht. Einen Offline-Modus gibt es nicht. Sofern keine Internetprobleme dazwischenfunken, macht das Erkunden des ersten Gebiets mit seinen schneeverwehten Ebenen, schlammigen Straßen und der grauen Stadt Kyovashad mächtig Spaß. An jeder Ecke verstecken sich Geheimnisse, Dungeons, Weltereignisse und jede Menge oft ekelhafter Monster.

Gameplay

Durch ebenjene Monster mäht man sich auch in Diablo IV mit einem konstant anwachsenden Arsenal aus Ausrüstung und Fähigkeiten. Klassentypisch tut das etwa der Barbar mit Schwertern, Äxten, Streitkolben und anderen Schlachtwerkzeugen, der Zauberer setzt eher auf Magie und eine kluge Platzierung auf dem Schlachtfeld, um von Dämonen nicht in Stücke gerissen zu werden. Gerade der Barbar hat zum Beginn so seine Probleme, mit größeren Gegnergruppen fertigzuwerden, dieses Problem relativiert sich aber mit der Zeit immer weiter.

Während Diablo III sehr restriktiv mit Fähigkeiten und Skills umging, öffnet der Nachfolger jede Menge Möglichkeiten: Zu jedem Stufenaufstieg gibt es einen Skillpunkt, den man nach Belieben in aktive oder passive Fähigkeiten investieren kann. Noch dazu begünstigen gewisse Effekte auf Rüstung, Amulett oder Waffe gewisse Spielweisen oder fügen Fähigkeiten sogar neue Nuancen hinzu. Ob kreativer Build oder knallhart kalkuliertes Meta-Gaming: Diablo IV dürfte jeden Spielstil unterstützen.

Ersteindruck

Mit Diablo IV scheint sich Blizzard Entertainment nach einigen schwierigen Jahren mit einem ordentlichen Knall zurückzumelden. Wenn sich die Qualität der Inhalte aus der Beta nahtlos in das fertige Spiel weiterziehen, ist der Grundstein für zahllose Stunden an Looten und Leveln gelegt. Freilich ist noch nicht ganz klar, wie sich die Monetarisierung in form von Battle-Pass und kosmetischen Mikrotransaktionen auf das Endprodukt auswirken, Optimismus scheint angesichts der Qualität des Gebotenen aber angebracht.

Alle Infos zum Open-Beta-Wochenende

Das offene Beta-Wochenende startet am Freitag, den 24. März, um 17 Uhr und endet am Montag, den 27. März, um 21 Uhr. Der Preload startet am 22. März um 17 Uhr.

Gespielt werden kann auf allen Plattformen, auf denen auch das finale Spiel erscheint: PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series S/X.

Die Beta umfasst den kompletten Prolog sowie den ersten Akt der Handlung. Alle Charakterklassen können bis Stufe 25 aufgelevelt werden.

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