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Review: The Block

Klein, aber mein

Hand hoch: Wem von euch geht es in Stadtbausimulationen um die Wirtschaft dahinter – und wie viele von euch würden viel lieber ohne die Zahlen im Hintergrund vor allem eine möglichst schöne Stadt erreichen? Für die ästhetisch veranlagten Spieler unter euch haben wir vielleicht das richtige: Mit The Block erschien nämlich der „kleinste Stadtbausimulator der Welt“. Und das ist keine Untertreibung: Minimalismus wird in diesem Spiel tatsächlich großgeschrieben.

Es war einmal … ein Block

Egal, was man von diesem Spiel halten möchte, man muss Paul Schnepf, dem Macher von The Block, zumindest eines zugutehalten: Er will auf jeden Fall sicherstellen, dass die Spieler wissen, worauf sie sich einlassen. So erklärt er offen, dass The Block ein sehr kleines Spiel ist, das ohne Ziele, Herausforderungen oder besondere Features auskommt (aber dementsprechend auch zum wirklich kleinen Preis erscheint). Doch was bleibt dann noch über? Minimalistisches, kreatives Gameplay! Eure Aufgabe ist es einzig und allein, auf einem Block (dessen Größe ihr wählen könnt), eine Stadt zu errichten. Und zwar nicht nach funktionalen Kriterien, wie „hier wäre ein Industriegebiet gut“ oder „hier brauchen wir Strom“, sondern ausschließlich nach ästhetischen Gesichtspunkten. Gut ist, was für euch gut aussieht – mehr ist nicht relevant.

Spielerischer Minimalismus

Genauso minimalistisch, wie sich das anhört, spielt sich The Block aber auch. Ausgehend vom Mittelpunkt, an dem ein Bauwerk bereits platziert ist, bekommt ihr ein Objekt an euren Mauszeiger und könnt es an eine verfügbare Stelle (es können nur jene Felder verwendet werden, die an ein schon bebautes angrenzen) setzen. Sagt euch das Teil nicht zu, könnt ihr mit der rechten Maustaste zwischen den drei Möglichkeiten des aktuellen Stadt-Sets wechseln. Habt ihr alle Felder bebaut, ist die Stadt fertig und ihr könnt sie betrachten – alternativ könnt ihr aber natürlich schon vorher das Bauen beenden und einfach mit einem neuen Block starten. Ihr wollt mehr? Gibt es nicht! Ja, natürlich kann man sich eine Stadt in einer Minute zusammenklicken oder lange über den Möglichkeiten brüten, aber im Endeffekt ist der Weg das Ziel – und wenn man eine kunstvolle Ansiedlung fertiggestellt hat, kommt (trotz der minimalistischen Grafik) schon eine gewisse künstlerische Genugtuung auf …

Fazit

Wertung - 7

7

Experiment ohne Langzeit-Motivation

The Block ist ein interessantes, minimalistisches Experiment, das aber wohl kaum einen Preis für Langzeitmotivation gewinnen wird. Für fünf Minuten zwischendurch ist es durchaus entspannend, sich eine Stadt zusammenzuklicken, aber um länger dranzubleiben, bräuchte es definitiv vor allem mehr Ideen und Möglichkeiten. So bleibt ein künstlerisches Spiel für Ästheten, das aber wohl nur für die wenigsten längerfristig faszinierend bleibt. Dass man es dennoch empfehlen kann, liegt am Preispunkt: Für unter drei Euro kann man das Experiment nämlich wagen und wird sich dennoch kaum übervorteilt fühlen …

Genre: Bausimulation
Entwickler: Paul Schnepf
System: PC
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 3 Euro

 

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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