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Review: Venture Kid (Nintendo Switch)

Nach Umsetzungen für PC und Smartphones erhält nun auch die Nintendo Switch eine Portierung des Run’n’Gun-Tributes Venture Kid von FDG Entertainment und Entwickler Snikkabo AS.

Wenn es um Spiele mit Retro-Flair geht, gibt es zwei Herangehensweisen. Die eine ist es neues, kreatives Gameplay in Retro-Optik zu verpacken, um so Entwicklungskosten zu sparen oder einfach einen ganz eigenen Charme zu vermitteln (Hyperlight Drifter, Nidhogg). Der andere ist es, Altbewährtes mit neuen Inhalten zu versehen, um Spieler in einen Nostalgie-Trip zu versetzen. Zweiteres ist FDG Entertainment (Wonder Boy, Oceanhorn) und Snikkabo AS nun mit Venture Kid durchaus solide gelungen.

8-Bit Story 101

Venture Kid ist nämlich mehr als nur ein Tribut an die goldene Zeit der Megaman-Reihe, manche könnten es wohl als gestohlen bezeichnen. Die in hübschen Pixelart-Bildern kurzerhand erzählte Intro-Sequenz zeigt den jungen Andy, der mit einer Pistole loszieht um Dr. Teklov aufzuhalten, der in seinem geheimen Weltraum-Labor eine geheime Superwaffe baut. Unterstützt wird Andy von seinem Vater, der ihm nach jeder abgeschlossenen Welt ein neues Gadget in die Hand drückt.

Andy vs. the World

So weit so simpel, geht die Retro-Action auch sogleich los. Dabei fällt vor allem die pixelgenaue Steuerung und der Charme des Titels auf.Venture Kid wirkt nämlich von vorne bis hinten wie ein toller Plattformer, nur eben aus einer anderen Zeit. Die gut neun Levels präsentieren sich mit durchdachten Ideen wie hinter Treibsand und zerstörbaren Mauern versteckten Passagen und Hoverboards. Zusätzlich sind sie vollgepackt mit abwechslungsreichen Gegnern wie Motorradfahrern, Flughörnchen, Spinnen und Geiern, die jeweils mit ihrem ungewohnten Bewegungsmustern zum reflexartigen Umstellen der eigenen Taktik auffordern.

Eingefrorene Schleime machen die besten Treppen

Auch die Endbosse gestalten sich von Phönix bis Pharao durchaus interessant und bieten immer eine nicht zu unterschätzende, aber niemals ungerecht wirkende Herausforderung. Die acht freispielbaren Power-ups müssen gut eingeteilt werden und bieten von Silvesterrakete bis Einfrier-Bombe interessante neue Gameplay-Variationen, die auch häufig für das Lösen kleiner Rätsel genützt werden müssen.

Creamer-Tunes vom feinsten

Außerdem dürfen jederzeit per Pausenmenü die überall in den Levels sammelbaren Punkte in Zusatzleben und Herzen investiert werden, wodurch der Anreiz diese zu sammeln über die der normalen Punktejagd hinausgeht. Abgerundet wird das Erlebnis noch von den absolut mitreißenden Chiptunes von Matt Creamer, der schon Retro City Rampage seinen fantastischen Soundtrack verlieh.

Nintendo Switch-Version

Venture Kid für die Nintendo Switch bietet neben sämtlichen Inhalten der PC-Fassung noch zusätzlich die beiden Modi „Survival“ und „Boss Rush“. Während ihr im Survival-Modus mit nur einem Leben versucht, Remix-Versionen und alle Arten von Feinden zu überwinden, gilt es im Boss-Rush-Modus so schnell wie möglich drei zufällig ausgewählte Bosse zu erledigen.

Die Switch-Version überzeugt durch eine solide Umsetzung, die zusätzlichen Modi, den gelungenen Chiptune-Soundtrack und besonders durch die Hybridfunktion der Konsole – ich spiele Retro- und Indie-Titel einfach liebend gern im Handheldmodus der Switch. Für Fans des 8-bit Run’n’Gun-Genres, allen voran Liebhaber der Mega Man-Reihe auf dem NES, mehr als nur einen Blick wert.

Fazit

Wertung: - 7.5

7.5

Mega Kid

Venture Kid ist wirklich nichts Besonderes. Aber es ist ein durchwachsen guter Tribut an eine simplere Zeit und fühlt sich dadurch durchwegs so an, als wäre plötzlich ein Hit aus der 8-Bit-Ära aufgetaucht, den damals nur zufälligerweise keiner gespielt hat. Damit kann sich Venture Kid zwar zu Zeiten des Retro-Hypes nicht unbedingt an die Spitze setzen, für wen Sonic Mania aber zu viele Pixel hat und Innovation ohnehin überbewertet wird, kann hier einen Blick wagen.

Genre: Plattformer
Entwickler: FDG Entertainment, Snikkabo AS
System: Nintendo Switch
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 10 Euro

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