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Review: Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas

Der Mobile-Titel Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas sorgte im Jahr 2013 für Aufsehen, weil er zumindest in Grundzügen ein Zelda-Abenteuer für Smartphones und Tablets lieferte. Noch dazu ohne Mikrotransaktionen oder Free-to-Play-Mechaniken. Seitdem hat das Abenteuer seinen Weg auf den PC, PS4 und Xbox One geschafft – zuletzt sogar auf die Nintendo Switch. Damit geht allerdings ein Problem einher: Während das Spiel als Mobile-Game beeindruckend wirkt, wird auf Konsolen und dem PC mit anderen Maßstäben gemessen.

Das Spiel als Hommage an The Legend of Zelda zu bezeichnen wäre eine grobe Untertreibung. Man steuert einen Helden aus der Top-Down-Perspektive über eine Ansammlung von Inseln, zwischen denen man mit einem Segelboot hin und herfährt. Die Hauptinspirationen sind klar Links Abenteuer in A Link to the Past und The Wind Waker. Die Entwickler gehen dabei sehr sicher vor und begnügen sich mit einer schlechteren Imitation der Nintendo-Titel. Man läuft durch eine offene Welt, erkundet Dungeons, löst Rätsel und besiegt Gegner mit einem simplen Kampfsystem sowie Werkzeugen wie etwa Bomben. Die Rätselaufgaben sind ebenfalls rudimentär und beschränken sich zu einem großen Teil auf simpelste Problemstellungen wie das Verschieben von Metallboxen. Weicht ein Rätsel von der Norm ab, dann meist aus dem Grund, dass die Lösung der Logik widerspricht, die das Spiel bis zu diesem Moment aufgebaut hat.

Die Reise von Insel zu Insel mit dem Segelboot überbrückt im Grunde lediglich einen Ladebildschirm. Hat man das Reiseziel ausgewählt, fährt das Boot selbstständig in einer geraden Linie zur gewählten Insel. Die einzige Aufgabe für den Spieler ist es, gelegentlich mit einer Kanone auf Gegner oder im Wasser treibende Kisten zu feuern. Viele dieser Probleme sind wohl auf die Ursprünge als Mobile-Game zurückzuführen. Es hilft auch nicht, dass die Entwickler sich dermaßen an den großen Vorbildern orientieren, dass das Spiel kaum eigene Identität entwickeln kann.

Immerhin sieht das Spiel auch auf größeren Bildschirmen (und besonders dem kleineren Switch-Display) ansprechend aus, auch wenn die Mobile-Wurzeln bei der einen oder anderen matschigen Textur sowie der geometrisch simpel gestrickten Umgebung zutage treten. Der Soundtrack von namhaften Videospielkomponisten wie Kenji Ito (Sword of Mana) und Nobuo Uematsu (Final Fantasy) kann sich mehr als hören lassen und trägt einen großen Teil zur Atmosphäre bei.

Review Overview

Wertung - 6

6

Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas ist wohl auch aufgrund dem Mangel an Alternativen ein gutes Mobile-Game, das auf Konsolen keinen sicheren Stand findet. Die Rätsel sind zu ähnlich, die Kämpfe oft zu leicht und an jeder Ecke blitzt das Handyspiel unter dem HD-Anstrich hervor. Das Alleinstellungsmerkmal des „Zelda“, das auch auf Plattformen außerhalb der Nintendo-Familie gespielt werden kann, kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man das durchaus kompetent gemachte Spiel auch schnell wieder vergessen hat, wenn man den Controller beiseite legt.

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Cornfox & Bros.
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 15 Euro
System: PS4, Xbox One, Nintendo Switch, PC, Mac, iOS, Android, PS Vita

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