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Review: F1 23

Als sich EA Sports und Codemasters vor einigen Jahren zusammenschlossen um an der F1 Reihe zu arbeiten, war das Feedback durchaus positiv, die Erwartungen für die Zukunft aber, EA Sports Ruf vorauseilend, eher mit Zweifeln behaftet. Nun sind wir in Jahr 4 der Partnerschaft, wobei sich die Franchise in den letzten Jahren so entwickelte, wie man es von anderen EA Sports Reihen kennt, technisch immer ganz ok bis top, einmal ein Feature dazu, eines wird gestrichen und der Rest bleibt bis auf einige Anpassungen mehr oder weniger gleich. Bleibt man dieser Formel treu oder bricht F1 23 da aus der Reihe?

Kurzum, F1 23 bricht nicht mit EA Sports „Traditionen“, fügt Neues hinzu, bringt Altes zurück und ändert bei vielem nur Details. Der Karrieremodus bleibt bis auf Kleinigkeiten unverändert, F1 Life wurde massiv in ein Service-Game im Spiel ausgebaut und heißt nun F1 World und der Story-Modus Braking Point kehrt als Teil 2 nach 2021 wieder zurück. Klarerweise kommen auch neue Strecken dazu, aber nun zu den Details:

Im November im RL, jetzt schon im Spiel, die Las Vegas Strecke.

In Breaking Point 1 übernahmen wir die Rolle von Aiden Jackson, einem Neuling in der Formel 1, der sich mit seinem Teamkollegen Casper Akkermann sowie dem Konkurrenten Devon Butler herumschlagen musste um in der Formel 1 Fuß zu fassen. Der Modus war gut inszeniert, hatte aber meiner Meinung nach einige Schwächen (hier findet Ihr das Shock2-Review von F1 21).

Zwischen den ganz Großen zum Sieg.

In Braking Point 2 dreht sich dieses Jahr alles um das neueste Team in der Formel 1, das Konnersport Racing Team, dessen Investor Davidoff Butler und blöderweise auch Devon Butlers Vater ist. Und so dürfen wir nun viel Drama, Streit und Konflikte zwischen Aiden, Devon und in weiterer Folge auch Callie Mayer, Devons Schwester, miterleben.

Dabei fahren wir als verschiedenste Charaktere einige Rennen, manchmal von Beginn an, manchmal nach dramatischen Ereignissen und versuchen klarerweise das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, wobei die Zielvorgaben meist eine bestimte Platzierung oder das Überholen eines bestimmten Fahrers oder Teams ist. Hat man diese Ziele erreicht, wird die Geschichte fortgesetzt, wobei sich das eigentliche Ergebnis nicht oder nur kaum auf die Story auswirkt.

Wichtige Entscheidungen in Braking Point 2.

Neben den Rennen gilt es ab und zu Interviews zu führen oder als Casper oder Andreo Konner, der Teamchef im Jahre 2022, Entscheidungen zu treffen, die sich so auswirken, dass man in folgenden Entscheidungen oder Interviews mehr Antwortmöglichkeiten zur Verfügung hat. Auf die Rennen selbst wirkt sich das nicht aus.

Obwohl Braking Point wirklich gut inszeniert ist, Erinnerungen an Drive to Survive auf Netflix werden wach, und die Story echt Spaß macht, hat sie doch ein Problem: Wie schon in Teil 1 passen die Geschichte und die Rennergebnisse absolut nicht zusammen. Im leichten und mittleren Schwierigkeitsgrad gewinnt man, wenn man das Spiel halbwegs beherrscht, jedes Rennen, sofern das möglich ist. Das schlägt sich jedoch mit einem Saisonziel, das von Investor Davidoff vorgegeben wird (wir spoilern natürlich nicht), was die ganze Geschichte ad absurdum führt, sehr schade! Trotz des Aufwandes hätte es dem gesamtem Modus sicher nicht geschadet, und das war schon mein Kritikpunkt beim ersten Teil, wenn man Braking Point 2 dynamischer gestaltet hätte.

Gegen die Freundesliste in F1 World.

Eine weitere Änderung betrifft F1 Life, den Einrichtungssimulator mit einigen Autos aus dem Vorjahr. in F1 World kann man zwar immer noch seine Wohnung mit Möbeln bestücken und Supercars sammeln, der Modus hat sich darüber hinaus aber in einen vollwertigen Service-Game-Modus verwandelt, der eine Vielzahl an Rennen und Herausforderungen bietet.

In F1 World gibt es viel zu tun.

Dabei bestreiten wir Einzel- und Mehrspielerrennen unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrades und sammeln eifrig Teile und Teammitglieder, dir wir dann in unserem Auto verbauen und für die Rennen einsetzen und somit verbessern dürfen. Das eigene Auto darf dabei sehr frei gestaltet werden, wobei natürlich auch kosmetische Objekte wie Sticker unter anderem mit Echtgeld erworben werden können. Ja, das Thema Mikrotransaktionen schlägt auch hier zu, wobei es auch ohne wunderbar geht.

Die Präsentation ist immer noch sehr schön.

Die Präsentation ist wie immer sehr gut, wobei einige der insgesamt 23 Strecken vor allem außerhalb des Sicherheitszaunes etwas angestaubt wirken. Die Stadtkurse kommen da etwas wesentlich frischer rüber, vor allem die neuen Strecken in Las Vegas und Qatar sehen wiederum sehr gut aus.

Auch das Fahrmodell und die KI wurde etwas überarbeitet, wobei die gegnerischen Fahrer nicht mehr so aggressiv wie die Jahre zuvor fahren und das ganze noch realistischer wirkt. Ebenso haben es auch rote Flaggen ins Spiel geschafft, wobei das Spielerlebnis hier noch etwas eigenartig ist und die roten Flaggen auch nicht immer ganz akkurat eingesetzt werden. Gefühlterweise kommt es in F1 23 zu mehr Ausfällen als in den Jahren zuvor, was auch etwas authentischer wirkt.

Sehr angenehm hat sich die Steuerung per Controller entwickelt. Per Precision Drive fühlt sich diese nun wesentlich angenehmer an und geht viel genauer von der Hand. Im direkten Vergleich zwischen F1 22 und F1 23 ist dies mehr als nur spürbar und auch Wheel-Fahrer konnten die verbesserte Steuerung per Controller schon bestätigen.

Der Splitscreen ist leider (noch) komplett kaputt.

Obwohl alles so weit wunderbar funktioniert, eine massive Schwäche hat F1 23 bisher leider schon: Der Splitscreen-Modus ist aktuell noch komplett verbugt. Egal ob Splitscreen Meisterschaft oder Einzelrennen, der Modus ruckelt und zuckelt, die beiden Screens sind asynchron, es macht einfach gar keinen Spaß.

Pros and Cons

+ Braking Point ist zurück und ist toll inszeniert
+ F1 World bietet Spielspaß abseits der Karriere für zig Stunden
+ Karriere/My Team wie immer auf hohem Niveau
+ neue Strecken sind schön gestaltet

– Braking Point sollte dynamischer sein, Ergebnisse und Story passen oft nicht zusammen
– Spiel ruht sich teilweise auf den Lorbeeren der Vorjahre aus
– manche Strecken wirken angestaubt
– Splitscreen ist komplett kaputt

Fazit

Wertung - 8

8

Mit Braking Point 2, F1 World, zwei neuen Strecken und der wesentlich verbesserten Controller-Steuerung hat F1 23 zwar genug auf den Rippen um als vollwertiger Nachfolger durchzugehen, wobei sich Codemasters und EA Sports nicht darauf und den Erfolgen der Vorjahre ausruhen dürfen. Die Gefahr, in den Trott anderer EA-Dauerfortsetzungen zu verfallen ist groß. Auch in anderen Serien sind Spielerlieblinge wie der Karriere-Modus oft jahrelang unberührt um dann wieder als das neue tolle Ding verkauft zu werden. Davon abgesehen, bietet F1 23 tolle Formel 1 Rennaction, bei schöner, wenn auch etwas angestaubter Präsentation und einem umfangreichen Gesamtpaket.

Genre: Rennspiel
Entwickler: EA Sports, Codemasters
System: PS5, Xbox Series X/S, PC
getestet auf: Xbox Series X
Erscheint: 16.06.2022
Preis: ab 70 Euro

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