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Retro-Hardware: Polymega N64 Modul EM05 im Hands-On

Nachdem das Erweiterungsmodul für das Polymega eigentlich zur Auslieferung im zweiten Quartal 2023 angekündigt wurde, sind erst Ende Dezember 2023 die ersten Exemplare Versand worden. Anfang Januar ist mein EM05 – Ultra Element Module Set endlich bei mir angekommen.

Schick und sicher verpackt

Der Inhalt der Verpackung ist überschaubar. Neben dem eigentlichen Erweiterungsmodul ist noch ein N64-Controller enthalten, dazu eine kurze Anleitung, das war es dann schon auch.

Der Controller

Was sofort auffällt, ist das moderne Design des Controllers, da es auf die typische Nintendo 64 Anordnung des Analog-Sticks verzichtet und das Xbox-Design übernimmt. Sehr positiv zu bewerten ist das lange Kabel, das mit 3 Metern eigentlich für fast alle Gegebenheiten ausreichend sein sollte.

Auch der N64-Switch-Controller funktioniert mit Adapter problemlos

Die Qualität der Verarbeitung steht dem original Polymega Gamepad in nichts nach. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt, der Analogstick ist etwas schwerfälliger, dafür aber auch sehr präzise. Das Digikreuz ist ebenfalls ein bisschen schwerfällig, funktioniert aber einwandfrei. Es gibt zwar den Modulschacht für ein Rumble Pak, aber leider wird keins mitgeliefert, so dass auf ein altes Original oder von einem Dritthersteller zurückgegriffen werden muss, um Vibrationen zu erhalten. Auch das Transfer Pak für das Übertragen von Game-Boy-Daten soll funktionieren, konnte ich aber mangels Besitz nicht ausprobieren. Das Controller Pak kann ebenso eingesteckt werden, ist aber nicht unbedingt nötig, da auf dem Polymega mehrere virtuelle angelegt werden können.

Das Modul

Bevor das Modul auf das Grundgerät aufgesteckt wird, muss zuerst das aktuelle Firmwareupdate installiert werden, da das Modul sonst nicht erkannt wird. Es lässt sich einfach auf die Konsole schieben. Das Modul besitzt vier Nintendo 64 Gamepadeingänge, wobei neben Originale und Dritthersteller auch das Nintendo 64 Gamepad für die Switch mit einem Bluetooth Adapter, wie das N64 BlueRetro Controller-Empfänger mit Memory Pak von 8bitmods, benutzt werden können.

Allein aus der PAL-Region werden 245 Spiele unterstützt

Wird ein Spiel in den Modulschacht, welches mit allen drei Regionen zurechtkommt, gesteckt, wird nach dem Einschalten das Spiel erkannt und groß im Hauptmenü angezeigt. Wie bei Polymega üblich, kann das Spiel von der Cartridge installiert werden. Sollte dies nicht gewünscht sein, wird das Spiel trotzdem nicht vom Modul gestartet, sondern ebenfalls ausgelesen und temporär zwischengespeichert.

Die Emulation

Bis auf Mission Impossible funktionieren die Spiele einwandfrei

Die Spiele können im Klassik-Modus oder Im Neues Spiel gestartet werden. Im Klassik-Modus wird das reine N64-Spiel gestartet, während „im neues Spiel“ auch die Verbesserungen, wie zu jeder Zeit speichern, aktiviert sind. Beim Erstellen eines Snapshots des Spielstands, warnt die Konsole, dass das Speichern Auswirkungen auf den Modulspielstand haben kann. Bei Banjo Kazooie hatte ich das gegenteilige Problem, dass der Snapshot nicht geladen werden konnte und die Polymega abstürzte. Das Hochskalieren auf 1080p macht das System hervorragend und die Spiele sehen für ihr Alter auf einmal wieder recht gut aus.

Donkey Kong 64 bei 1080p im 16:9 Breitbild

Auch die Anpassungen an die Bildschirmbreite lässt sich einstellen. Die meisten N64-Spiele unterstützen nur den 4:3 Modus und sehen daher so am besten aus. Ausnahmen, wie Donkey Kong 64, lassen sich auch im Widescreen-Modus spielen, dafür muss im Menu vom Polymega ebenfalls auf 16:9 umgestellt werden, damit die Seitenverhältnisse stimmen. Schade, dass dies nicht automatisch passiert, allerdings merkt sich die Konsole die Einstellung für das Spiel, so dass beim nächsten Laden automatisch der Widescreen-Modus aktiv ist.

Warnmeldung bei nicht optimierten Spielen, an eine bessere Übersetzung könnte noch gearbeitet werden

Wie bei den anderen Modulen auch werden nicht alle Cartridges unterstützt, vor allem bei Multi-Spiel-Cartridges und Neuerscheinungen kommt es zu Problemen und werden nicht abgespielt. Sollte mal ein Spiel, wie etwa bei Mission Impossible, noch nicht hundertprozentig unterstützt werden, zeigt es dies beim Starten an und es kann eine Funktion namens N64-Beta-Kompatibilität eingeschaltet werden. Damit startet dann das Spiel, wobei es aber zu Fehlern, wie Abstürze oder unsaubere Grafik, kommen kann. Polymega will mit Firmwareupdates die Kompatibilität der Spiele stetig erweitern und verbessern.

Der N64-Beta-Kompatibilität-Modus erhöht die Anzahl der unterstützten Spiele

Fazit

Das EM05 – Ultra Module Set ist ein Muss für Polymega und N64-Spiele Besitzer*innen. Besser und einfacher wurden N64-Spiele bisher nicht auf LED-Fernseher gebracht. Kein Herumprobieren, was die besten Einstellungen sind, sondern Spiel ins Modulschacht und sofort loslegen. Auch das Zusammenführen mit Sprach- oder Verbesserungspatches ist kein Problem, da diese auf einer SD-Karte gespeichert und einfach im Menü ausgewählt werden können. Das Gamepad liegt gut in der Hand und besitzt mit dem Xbox-Design ein sehr gutes Tastaturlayout. Wer lieber mit Originalgamepads spielen möchte, kann dies problemlos machen. Wie bei allen Polymega-Emulationen können keine eigenen Files installiert werden, sondern nur original Cartridges aus der Zeit des N64 lassen sich einlesen und spielen. Die genannten Probleme lassen sich mit weiteren Updates sicherlich minimieren, wenn nicht sogar ganz entfernen. Eine tolle Erweiterung für das Polymega, welches zurzeit leider nicht in Europa angeboten wird.

Das EM05 – Ultra Module Set lässt sich zurzeit nur bei Polymega für 82,88 € bestellen. Hinzu kommen noch mindestens 42 € Portokosten, wobei Einfuhrsteuern und Zollgebühren noch obendrauf kommen.

Ein Ãœberblick zur Polymega-Konsole ist hier zu finden:

Hands-On: Polymega – Die ultimative Retrokonsole?

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