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Neues von der Unity-Kontroverse: Todesdrohungen, Aktienverkäufe und Aus für Cult of the Lamb

Die Ankündigung von Unity, ab dem 1. Januar 2024 auf ein neues Bezahlmodell zu wechseln, bei dem ab einer gewissen Anzahl von Umsatz und Installationen eine Installationsgebühr fällig wird, schlägt weiter heftige Wellen in Entwicklerkreisen. Auch wenn Unity weiter versucht, mit Klarstellungen und Korrekturen Ruhe in den Sturm zu bringen (so hieß es zuletzt, dass nur Installationen ab dem Stichtag zu bezahlen sind, und auch diese nur einmal), ist der Schaden wohl schon angerichtet: Unzählige Entwickler, vor allem aus dem Indie-Bereich, aber auch Publisher wie Devolver Digital haben sich bereits zu diesem Schritt negativ geäußert. So kündigte Massive Monster an, ihr Spiel Cult of the Lamb mit 1. Januar zu löschen und nicht mehr zu verkaufen, und immer wieder ist auch vom abrupten Wechsel von bestehenden Projekten auf andere Engines, wie Unreal, zu hören. Dass das für Projekte, die schon einen Großteil ihrer Entwicklungszeit in Unity erledigt haben, ein großes finanzielles Problem darstellt, ist klar – und dass deshalb die Emotionen hoch sind, auch.

Leider führte dies gestern auch zu einem nicht akzeptablen Zwischenfall: Unity musste zwei Büros für den Rest der Woche schließen und ein Town Hall Meeting mit John Riccitiello absagen, nachdem glaubwürdige Todesdrohungen eingingen. Die Behörden sind in diesem Fall eingeschaltet.

Apropos Riccitiello: Laut Guru Focus verkaufte der CEO von Unity dieses Jahr 50.610 Aktien der Firma, davon die letzten 2.000 am 6. September. Damit ist er aber nicht allein: Kotaku berichtet, dass Tomer Bar-Zeev (President of Grwoth) 37.500 Aktien am 1. September abgestoßen hat und Shlomo Dovrat (Board Director) sogar 68,454 Aktien am 30. August. Als Folge der Ankündigung ist der Wert der Aktien deutlich gefallen.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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