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Retro-Special: Amiga38 – Das Event des Jahres

Ausnahmezustand im Rheydter Kunstwerk Wickrath

Am 7. Oktober lud Markus Tillmann und sein Team zum fünften Mal zu dem Amiga Event des Jahres ein, den über 800 Menschen gefolgt sind. Dieses Mal allerdings nur für den Samstag, der Sonntag war so zu sagen „Spielfrei“. Dafür konnten für ein paar Interessierte bereits am Freitag bei einem Pre-Event mit allen Gästen und Ausstellern gefeiert werden. Teile des Abends wurden auch auf YouTube übertragen.

Durch das Programm hat wieder das Team vom Retrokompott sehr gut geführt und ein erstes Interview mit dem am heutigen Tag erschienenen Reshoot Proxima 3-Entwickler Richard Löwenstein, dem Musiker Martin Ahman und einer der Entwickler vom ASM-Das Spiel Michael Kafke geführt. ASM-Das Spiel wurde für ein Programmier-Wettbewerb der ASM, indem es um die Redakteure ging, 1991 eingereicht, das leider nie aufgelöst wurde, und so wollten die beiden Programmierer das Spiel zu einem Vollpreistitel namens Joy und ohne Bezug zur ASM weiterentwickeln. 1994 wurde das Projekt dann aufgegeben. Dank der Reunion durch das ASM-Sonderheft wurde das Spiel wieder aufgenommen und nun als ASM – Das Spiel als Director’s Cut in einem Pappkarton, wie es früher üblich war, veröffentlicht.

Richard Löwenstein erzählt über die Programmierung von Reshoot Proxima 3 und das Martin Ahmann bei der Erstellung des Soundtracks leiden musste. Obwohl es nicht auf Diskette erhältlich ist, wurde es trotzdem so programmiert, damit das Spiel auf einem Amiga 1200 oder Amiga CD32 ohne Extras lauffähig ist. Um etwas mehr Speicher für das Spiel zu haben, wurde die Größe des Soundtracks auf 150 KB anstatt 250 KB, wie beim Borgänger, festgelegt. Hinzu kam, dass nur noch zwei anstatt drei Soundkanäle zur Verfügung stehen durften. Auch ein Heavy Metal Stück sollte in das Spiel integriert werden, obwohl bei fast allen Amiga-Spielen, sich die Gitarre fürchterlich anhören. Laut Martin besitzt nur das Spiel Jaguar X220 einen guten Gitarrentrack, welches mit 80 KB Speicher und drei Soundkanälen daherkommt. Um mit den vorhandenen Ressourcen zurechtgekommen wurde viel mit verschiedenen Verzerrern herumprobiert, bis es sich endlich gut auf einem Amiga anhörte. Wer sich ein bisschen mit Amigasounds auskennt, wird kaum glauben, dass die Musik im Launchtrailer echte Ingame Musik von Reshoot Proxima 3 ist.

Auf die Frage, ob ein Multiplayermodus für Reshoot Proxima 3 angedacht war, antwortete Richard, das dies nicht umsetzbar sei, da der Amiga bei zwei Spielern die 50 Hz nicht halten kann, da einfach zu viel auf dem Bildschirm los ist. Gute Shmups brauchen aber durchgängig 50 Hz, da sonst das Gameplay darunter leiden würde.

Das Spiel konnte sowohl am Stand von Spieleschreiber als auch beim Return Magazin Probe gespielt und am Stand vom Future Verlag gekauft werden. Richard hat sich auch die Zeit genommen, auf Wunsch die gekauften Exemplare mit einer persönlichen Widmung zu versehen. Reshoot Proxima 3 kostet als Download-Version 29,95 €, diese Version ist auch auf allen Emulatoren lauffähig, die Pure Edition 34,95 € auf CD, die Signatur Edition mit Autogramm von Richard Löwenstein 47,95€ und die Signatur Edition + USB 49,95 €. Bei der Signatur Edition liegt auch die Soundtrack CD mit 16 Stücken inklusive Remixe dabei. Die Soundtrack CD kostet 14,95 €. Die Mod-Files sind ebenfalls auf der Spiele-CD und auf dem USB-Stick problemlos zu finden und abspielbar.

Auch ASM – Das Computer-Spiel (The Director’s Cut) ein Grafikadventure mit einigen unterschiedlichen Minispielen ist für 35 € als CD32-Version inklusive Installationsmöglichkeit für Amiga-Rechner beim Future Verlag zu erwerben.

Nach einer Pause trat dann Andre Kudra auf die Bühne, um über die Demoscene zu referieren. Dabei nannte er einige Demoparties aus Deutschland, wie die Evoke, und der Schweiz und was auf einer Demoparty so passiert. Dabei geht es weniger um die Maschinen, sondern mehr um die Leute, die sich dort treffen. Immer mehr Länder werden durch die Demoszene in das Immaterielles Kulturerbe der UNESCO aufgenommen. So ist Deutschland 2021 beigetreten, zuletzt kam 2023 die Niederlande hinzu und als erstes Land akzeptierte 2020 Finnland die Demoscene als immaterielles UNESCO Kulturerbe.

Zum Abschluss unterhielt Siegfried Kärcher, Hacker- und Demoscene-Künstler, die eingeladenen Gäste mit Musik und visuellen Effekten, die er selbst live in Echtzeit entwickelt.

Vor Ort im Wickrather Kunstwerk

An Samstag war es dann auch für mich wieder ein Muss nach Rheydt zu fahren und das Event des Jahres zu genießen. Auf dem Tagesplan wurde ein namenloser Überraschungsgast angekündigt, den ich mir absolut nicht entgehen lassen wollte, wie sich am Vorabend herausstellte. Aber dazu später mehr.

Das Eventgebäude hat sich zum Vorjahr nicht geändert

Nachdem Einlass musste ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen und stellte fest, dass sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht viel verändert hat. Von den großen Ausstellern waren sie wieder alle mit dabei. Der Buchverlag Look Behind You, Alinea Computer, David Jean Pleasance mit seinen Büchern, der Amiga Future Verlag, Factor5 mit Chris Hülsbeck, das Apollo-Team mit den Vampire-Karten, Individual Computers, Wolfsoft, Virtual Dimension, Andy Brenner mit dem Amiga Germany Fanzine und dem Mister, Hyperion Entertainment, das MorphOS-Team, Poly.Play, Return Magazin und Stephen Jones von Imica, der seine LCD-Monitore und Checkmate-Gehäuse für Retro-Systeme dabeihatte.

Wer meinen Artikel zum Geburtstag des CD32 gelesen hat, kennt diese Version der Videospielkonsole, welches beim Retro 8Bit Shop aus Holland zu erwerben gab. Leider alles andere als günstig.

Das Cubo CD32 wurde in Italien als kostengünstige Arcade-Maschine eingesetzt

Neu hingegen waren das PiStorm Emu68 Team, welche ihre Raspberry Pi Boards als Amiga Turbokarten zeigten und Theo Theoderich mit Settle the World, ein in Entwicklung befindliches Aufbaustrategiespiel mit einer Mischung aus Civilization und Die Siedler, da könnte etwas Großes auf Strategie-Fans hinzukommen. Auf Amiga-News gibt es einen schönen Gastbeitrag vom Programmierer Christian ‚TheoTheoderich‘ Wiegel über seinen Tag auf der Messe.

Eine Demo von Settle the World war spielbar

Ebenfalls neu das Disketten Magazin von Amiga Rulez, welches vor Ort verteilt wurde. Es soll quartalsweise kostenlos erscheinen und ist auf deren Webseite als ADF-Datei herunterladbar.

Der Stand von Amiga Rulez hatte eine imposante Turrican-Statue

Daniel ‚Daytona675x‘ Müßener zeigte eine neue Version seines Souverän Soccers, welches sich am Super NES Fußballspiel Super Formation Soccer orientiert, für Amiga 1200/ CD32-Systeme, das sich langsam der Fertigstellung nähert.

Die neueste Version von Souverän Soccer war anspielbar

Auf dem Event hat sich ein Mega 65, ein am Commodore 65 orientierter FPGA Computer, versteckt. Hier kann mal das Innenleben sehen, wobei die eigentliche Platine nur wenig Platz benötigt. Durch die Tastatur ist sehr viel Luft im Gehäuse.

Schöne neue Gehäuse aus der Asahi Series für Amiga 1200 hatte A1200NET dabei. Die in unterschiedlichen Farben erhältlichen Gehäuse bieten zusätzliche LED-Beleuchtung und waren zum Messepreis erhältlich.

Tolle Amiga 1200 Gehäuse mit LED-Beleuchtung

Die Präsentationen auf der Bühne

Auch am Samstag gab es im Oberschoss einige schöne Präsentationen. Da dieser Tag ebenso Live auf YouTube gestreamt wurde, sind die jeweiligen Präsentationen mit dem Beginn auf YouTube verlinkt.

Trevor Dickinson und die Entwicklung der PowerPC Amigas

Den Anfang machte Trevor Dickinson von A-Eon, der nochmals auf die Gründe zur Entwicklung des A1222 Plus-Boards, ein Power-CPU Amiga mit AmigaOS 4.1 FE der Einstiegsklasse, einging und wie es zu der jahrelangen Verzögerung kommen konnte.

Auch das Highend Modell AmigaOne X5000 wird weiterentwickelt, so läuft mittlerweile neben AmigaOS 4 und MorphOS 3.18, ein Mainstream Linux Kernel auf dem Computer.

Ein gemodderter AmigaOne X5000

Michal Schulz über die Entwicklung der PiStorm-Turbokarte

Als nächstes trat dann Michal Schulz auf die Bühne. Er gehört zu den Entwicklern der PiStrom-Turbokarten, ein Raspberry Pi, der mit der Software Emu68 die Emulation einer schnelleren Motorola CPU übernimmt. Zurzeit funktioniert die Turbokarte am Amiga 500, 500+, 600, 1000 und 2000 mit einem Raspberry PiZero2 W, Pi3A+, Pi3B und Pi3B+.

Eckdaten der PiStorm ausgelesen aus SysInfo

Für Amiga 1200 wird die PiStorm32 Lite angeboten, welche zusätzlich auch mit einem Raspberry Pi4B+ oder CM4 funktioniert. Ob die neuen Raspberry 5 funktionieren werden, muss noch evaluiert werden, die Software muss aber auf jeden Fall angepasst werden, da der PCIe-Slot zu Latenzen führen werden.

Für die Software sind weitere Verbesserungen geplant, so soll unter anderem die FPU-Unterstützung und die VideoCore VPU-Beschleunigung verbessert werden. Auch WiFi, Ethernet, USB und NVMe-Speicher sollen zukünftig unterstützt werden, die in der Emu68 1.0 RC2 enthalten sein sollen.

Camilla Boemann vom AmigaOS-Entwicklungsteam

Das AmigaOS Dev Team, hier durch Camilla Boemann vertreten, ließ es sich nicht nehmen und ging auf die (Weiter-)Entwicklung des klassischen AmigaOS ein, welches zusammen mit Hyperion (Kickstart-ROMs) entwickelt wird. Sie stellte klar, dass alle Programmierer*innen es als Hobbyprojekt ansehen und es aus Liebe zum Amiga machen. Für die Fortentwicklung ist die letzte von Commodore entwickelte Version 3.1 die Basis und man hält sich an die von Commodore noch angekündigten Entwicklungen. So ist zum Beispiel die Textformatierung mittlerweile fünfmal schneller und der Input/ Output doppelt so schnell. Ebenso sind mehr als 1000 Fehler aus dem Betriebssystem entfernt worden. Auch Dinge, die heutzutage selbstverständlich erscheinen, wie ein Fenster außerhalb des Bildschirms schieben zu können oder mit Diskettenabbilder arbeiten zu können, sind implementiert worden.

Sollte noch ein weiteres Update für AmigaOS 3.2.2 nötig sein, wird dieses entwickelt, ansonsten geht die Entwicklung weiter Richtung AmigaOS 3.3. Das Betriebssystem wird fertig sein, wenn es fertig ist, da es ohne Eile, aber dafür mit viel Herz und Spaß an der Entwicklung programmiert wird. Die ersten Features stehen bereits fest, so wird das Preference-Tool neu entwickelt und die AmigaShell erhält einen Scrollbalken und optionale Tabs. Auch das Festplatten-Tool wird Benutzerfreundlicher gestaltet und enthält mehr Einstellmöglichkeiten. Ebenso sollen die Menüs überarbeitet werden, die nur noch Kontext spezifische Befehle anzeigen und in unmittelbarer Nähe am auf dem Desktop aufpoppen.

Codecraft ist ein neues Programmierwerkzeug, welches alle Funktionen zum Programmieren auf dem Amiga bereitstellt und über Boemann veröffentlicht worden ist. So kann sowohl ein Code editiert, geschrieben, von Fehlern entfernt werden (Debug) oder Werte geprüft werden. Dabei soll die Programmiersprache egal sein, wobei der Compiler zurzeit nur mit SAS/C standardmäßig unterstützt. Auch ein neues AMIGA ROM Kernal Reference Manuel mit den neuhinzugefügten und geänderten Funktionen, seit AmigaOS 2.1, ist im Internet erschienen, welches ein- bis zweimal im Jahr aktualisiert werden soll.

Interview von Nico Barbat mit Richard Löwenstein, Hans Ippisch und Horst Brandl

Als nächstes kamen vier Personen auf die Bühne, die alle mal als Redakteure gearbeitet haben. So interviewte Nico Barbat vom Look Behind You Verlag die drei ehemaligen Spieleentwickler und Redakteure unterschiedlicher Amiga-Zeitschriften.

Richard Löwenstein arbeitete beim Joker Verlag und war Chefredakteur der Amiga Joker, Hans Ippisch entwickelte ab 1992 die Amiga Games mit und Horst Brandl entwickelte das Amiga Magazin, welches aus dem 68000er-Magazin hervorging, da Commodore ein Amiga Magazin sponsern wollte, mit.

Alle drei erzählten eine Story aus dem Redaktionsalltag. Auf die Frage, ob es nochmals einen neuen Amiga Joker geben wird, nachdem bereits 2017 und 2019 eine neue Ausgabe erschien, war die Antwort eher zurückhaltend. Es würde zurzeit die zündende Idee für ein drittes Heft fehlen. Sollte diese sich aber finden lassen, steht Richard sofort für ein weiteres Magazin zur Verfügung.

Da Horst Brandl mit dem neuen Vorstand vom Markt+Technik Verlag nicht zusammenarbeiten wollte, kündigte er und seine Redakteure ebenso, da diese weiter mit ihm zusammenarbeiten wollten. Sie begannen mit einem Atari Heft namens TOS, das als einer der ersten Magazin mit Diskette gilt, und gründeten dann die Amiga Plus, ebenfalls mit Diskette auf dem Cover, um Listings nicht mehr abtippen zu mussten, sondern als fertiges Programm weitergeben zu können. Später erschien die Amiga Plus auch mit CD.

Richard musste am Anfang Leserbriefe beim Amiga Joker beantworten, um zu lernen, wie der besondere Schreibstil beim Joker Verlag funktioniert. Alle Leserbriefe wurden bis zum Ende des Verlags beantwortet. Manchmal wurden so auch Redakteure rekrutiert. Markus Ziegler zum Beispiel wurde durch eine eingesandte Lösung zum Joker-Redakteur, da ihnen der Schreibstil gefiel.

Amiga-Chips Ingenieure Dave Haynie und Beth Richards

Mit dem Dauergast auf einem Amiga Event Dave Haynie und die zum ersten Mal dabei gewesene Beth Richards waren zwei entscheidende Amiga-Entwickler auf der Bühne. Wer mein CD32-Geburtstagspezial gelesen hat, kennt Beth bereits, da sie die entscheidende Person bei der Entwicklung des Akiko-Chipsatzes und dem nicht mehr veröffentlichten CD1200 ist. Sie stieg bei Commodore ein, als das CDTV entwickelt wurde und sie sollte eine kostenreduzierte Version dafür entwickeln. Daraus entstand das CDTV-CR, welches leider nie veröffentlicht wurde. Anstatt mit einem Caddy CDs einzulesen, gab es eine normale Lade und alle benötigten Anschlüsse waren vorne anstatt hinten angebracht. Auch ein Diskettenlaufwerk wurde auf der Frontseite untergebracht. Dafür wurden auch zwei neue Chips von Beth Richards entwickelt mit den Namen „Beauty“ und „Grace“.

Dave Haynie arbeitete zuletzt mehr oder weniger für sich selbst, da er zwar bei Commodore angestellt war, sie aber nur selten auf seine Entwicklungen zurückgegriffen haben. So hatte er nur einen kleinen Anteil an der AGA-Grafik Entwicklung und der Amiga 4000 basiert auf seine Arbeiten am Amiga 3000+, wobei die Chefs viele Änderungen vorgenommen haben

Auch am AAA (Advance Amiga Architecture) -Chipsatz arbeitete Dave 1993 mit. So gab es einen Chip namens Andrea, der die Funktionen vom Agnus hätte übernehmen sollen. Das Board Design war bereits in Entwicklung, aber es gab noch Probleme mit der Grafikausgabe. Auch damals wurde bereits mit FPGA gearbeitet, um neue Chips zu überprüfen und Prototypen zu entwickeln. Zwar kosteten ein FPGA-Chip 25.000 $, das ist aber nur ein Bruchteil, was neue Chips insgesamt in der Entwicklung kosten. Auch der AKIKO wurde so entwickelt.

Dave Haynie und Beth Richards hatten bereits langfristige Pläne für Commodore entwickelt und boten diese auch bei einem eventuellen Verkauf von Commodore an, aber niemand im Vorstand verstand die Hardware. Im Vorstand gab es Leute, die noch nicht mal einen Computer benutzten, leiteten aber die Firma. Das Ende von Commodore war für die beiden spätestens 1991 abzusehen, da zwar die Entwickler alles gaben, aber das Management nichts verstanden. So hätte zusammen mit Sun Microsystems ein Amiga 3000 mit Unix-Betriebssystem einen günstigen Einstieg in die teure Welt der Workstation werden können, doch bei Commodore hat dies keinen interessiert.

Amiga 3000 mit Linux Betriebssystem auf dem Stand vom Home Computer Museum

Ein Jahr bevor der PCI-Bus vorgestellt wurde, war ein ähnlicher Bus für Amiga in Entwicklung, da sie die Möglichkeit von Hardwareaustausch sehr interessant fanden. Auch über die Zukunft des Amiga mit Codename „hombre“ wurde zum Ende hin etwas ausführlicher gesprochen.

Interview mit Commodore Veteranin Gail Wellington

Nun wurde per Remote ein Interview mit Gail Wellington geführt, die schon zurzeit der Übernahme vom Amiga bei Commodore eine langjährige Mitarbeiterin war.

Angefangen hat sie bei Commodore, da sie in einem Stau eine Stellenanzeige von Commodore gesehen und dies beim zweiten Mal als ein Zeichen angesehen hatte, schon lange vor dem Amiga. Mit dem Amiga kam sie in Verbindung, da die West-Group von Commodore mit der East-Group besser zusammenarbeiten sollten und sie dies auf den Weg bringen sollte. Sie erzählte über das Launch Event des Amiga in New York und über die Arbeit am CDTV-Projekt. Sie besaß auch ein CDTV bis es nicht mehr funktionierte.

Ãœberraschungsgast begeistert das Kunstwerk

Kommen wir nun zum Überraschungsgast. Er gehört zu den Entwicklern des ersten Amigas und war bisher noch nicht bei einem Amiga Event in Deutschland zu Gast. Er ist einer der charismatischsten Personen und ich könnte ihm Stundenlang beim Reden zu hören. Gemeint ist RJ Mical, der schon den halben Tag mit Dave Haynie Bomberman gespielt hat und bei den meisten Präsentationen mit im Publikum saß.

Dave Haynie und RJ Mical hatten viel Spaß bei mehreren Partien Bomberman

Als erstes erzählte über einen Rundgang mit seinem Freund über das anfängliche Amiga-Gelände, wo es eine Tür gab, die beim Klopfen den Amiga Boing Sound produzierte. Dies brachte ihm die ganzen Erinnerungen zu den Anfangstagen zurück. Seine neue Mission wird es sein in den nächsten Jahren die Leute bekannt zu machen, die bisher nicht genannt wurden. Seine Berührung das 40 Jahre später immer noch so viele Leute für den Amiga entwickeln und dieses Event möglich machen, war ihm anzumerken.

Er war ein junger Mann der einfach einen neuen Computer mitentwickeln wollte und seine Heimat Chicago verließ um nach Kalifornien zu ziehen, obwohl ihm alle davon abrieten, um mit anderen ein Spielesystem zu entwickeln. Doch für ihn war es keine schwere Entscheidung, da in Kalifornien all die Entwickler saßen, mit denen er Zusammenarbeiten wollte.

RJ Mical eine Legende unter den Amiga Ingenieuren

Der erste Prototyp hatte schon Anschlüsse für zusätzlichen Speicher, einer Tastatur, Maus und weitere Laufwerke. Dies hatte damals kein Videospielsystem und es war klar, dass daraus mehr entstehen musste. Allerdings haben sie, da es als Videospielsystem geplant wurde, sich nicht an Programmierstandards gehalten und mussten daher immer die Fehler lösen, die gerade entstanden sind. Das ganze Userinterface hat RJ Mical in nur sieben Monate entwickelt, dabei häufig mehr als 100 Stunden in der Woche daran gearbeitet. Sie wollten den Rechner unbedingt fertig bekommen, so nahm Jay Miner noch eine zweite Hypothek auf sein Haus auf, um die anfallenden Rechnungen begleichen zu können. Auch die Frage nach der Guru Meditation-Fehlermeldung konnte endlich geklärt werden.

Demoscene-Wettbewerb und Quiz mit dem Apollo-Team

Zu guter Letzt kam das Apollo-Team auf die Bühne, um das Demo Contest aufzulösen und ein kurzes Quiz abzuhalten. Auch die jährliche Preisverleihung durfte nicht fehlen. So gewann das PiStorm Team den Preis für die beste Hardware, das AmigaOS-Team für die Weiterentwicklung des AmigaOS und das Future Magazin den Amiga übergreifende Preis.

Ausblick und Fazit

Das nächste Amiga Event wird wahrscheinlich 2025 zum 40-jährigen Amiga Jubiläum abgehalten und ich werde wieder dabei sein. Es ist einfach unglaublich mit wieviel Liebe und Herzblut das Event jedes Mal organisiert und abgehalten wird. Wenn man Leute wie RJ Mical sieht, der am liebsten am Sonntag nochmals wiedergekommen wäre, ein Dave Haynie, der auch bei der fünften Veranstaltung zusammen mit Beth Richards noch neues zu erzählen hat, es besondere Interviews, wie das mit Gail Wellington, gibt und jeder einzelne sich die Zeit nimmt kostenlos Autogramme zu geben und für Fotos und kurzen Gesprächen zur Verfügung steht, ist dieser Event etwas ganz Besonderes.
Ich war sehr gerne auf dem Event und habe auch einiges an Spielen, nicht nur Amiga mitgenommen.

Schaut euch die Videos von den einzelnen YouTubern, wie das vom Robosaurus, das von Radio Paralax oder Kay Pirinha, welche kurze Rundumblicke geben, oder hört euch den German Amiga Podcast an, die vermitteln alle einen sehr guten Eindruck vom Event.

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