Review: FIFA 19

Es ist wieder soweit. Diese besondere Zeit des Jahres, zu der Jung und Alt zusammenkommen. Denn alle Jahre wieder können sich Fußball-Fans auf der ganzen Welt darauf verlassen, dass Ende September ein neuer FIFA-Ableger in den Einkaufsregalen zu finden ist. So auch in diesem Jahr.

Es kommt zusammen, was zusammen gehört

„Endlich“ möchte man sagen. Endlich erhält EA Sports den Zuschlag für die Rechte der UEFA Champions League und der UEFA Europa League. Dieser Mosaikstein hat EA in seinem Lizenzmonster FIFA noch gefehlt. Der Publisher lässt sich diesbezüglich auch nicht lumpen. Der Vorspann, die Hymne, der Ball – alles ist enthalten. Die Königsklasse wurde derart detailgetreu nachgebildet, dass auf den ersten Blick kaum ein Unterschied zu einer Fernsehübertragung auszumachen ist. Es wurde sogar ein neues (englischsprachiges) Kommentatorenteam für die Champions League hinzugefügt.

FIFA 18.5

Auch beim Gameplay hat sich in FIFA 19 etwas getan. Es wurde das sogenannte „Active Touch System“ eingeführt. Hiermit sollen sich Bewegungen wie die Ballführung der Spieler noch authentischer anfühlen. Dies gelingt leider nur bedingt. Am ehesten profitieren nämlich Star-Spieler wie Cristiano Ronaldo oder Kylian Mbappé.

Eine zweite Neuerung ist das Feature „Abschlusstiming“. Dieses verändert dann doch einiges. Beim Torabschluss kommt es nun nicht nur darauf an, in welche Richtung der Schuss angelegt oder wie stark die „Schuss“-Taste gedrückt wird. Nun muss auch das Timing des Abschlusses genau passen. Wird der Knopf zu früh oder zu spät gedrückt, vergibt der Stürmer in den meisten Fällen die Torchance. Das muss zwar geübt werden und kann zuweilen etwas frustrierend sein, ist aber bei entsprechender Anwendung sehr belohnend. Entstehen doch hiermit häufiger Traumtore als noch bei FIFA 18.

Ansonsten ist vieles unverändert, wodurch sich FIFA 19 zuweilen, wie eine etwas bessere Version von FIFA 18 anfühlt. FIFA 18.5 sozusagen. Jammern auf hohem Niveau, war doch bereits FIFA 18 eine nahezu perfekte Fußballsimulation.

Kick Off- und Karrieremodus

Der Kick Off-Modus hat ein deutliches Makeover erhalten. Neben der Implementierung der UEFA Champions League wurden auch die sogenannten „Hausregeln“ eingeführt. Hier können die Regeln selbst ausgewählt werden. So muss beispielsweise im „Survival Modus“ immer dann ein Spieler vom Platz, wenn seine Mannschaft ein Tor erzielt hat. Bei „Keine Regeln“ ist der Name Programm. Abseits, Fouls, gelbe oder rote Karten – all das existiert hier nicht. Das wird zwar nicht der ausschlaggebende Kaufgrund für FIFA 19 sein, aber die eine oder andere vergnügliche Spielstunde bereiten.

Der Karrieremodus wurde dieses Jahr etwas stiefmütterlich behandelt. Es gibt ein neues Taktiksystem mit dem sich vor und während einer Partie in das Spielgeschehen eingreifen lässt. Zusätzlich wurde auch hier die UEFA Champions League, Europa League und der UEFA Super Cup eingefügt. Außerdem erhielt die spanische LaLiga ein optisches Update. Man wird jedoch das Gefühl nicht los, dass in diesem Bereich das größte (ungenützte) Potenzial von FIFA 19 liegt.

The Journey comes to an end

„The Journey“ ist eines der ambitioniertesten Projekte innerhalb der FIFA-Reihe. Umso bedauerlicher ist es, dass der Modus mit FIFA 19 seinen Abschluss findet. Man soll jedoch aufhören, wenn es am schönsten ist – und das ist hier der Fall. Das dritte Kapitel von „The Journey“ ist nämlich überaus gelungen. Neben Alex Hunter, dem Protagonisten von „The Journey“ in FIFA 17 und FIFA 18, sind dieses Mal auch seine Schwester Kim Hunter und sein bester Freund Danny Williams mit von der Partie und versuchen jeweils eine eigene Karriere in der großen weiten Fußballwelt zu starten.

Die drei Charaktere werden abwechselnd gespielt. Dadurch, dass sich die drei Karrieren immer wieder überschneiden, entsteht ein interessanter Plot, der Spieler einige Stunden beschäftigen wird. Die größte Leistung von „The Journey“ ist es jedoch, dass dem Spieler die drei Charaktere nicht egal sind. Jeder von ihnen erhält eine eigene Charakterisierung und kann individuell angepasst werden.

Alle Spieler der Nintendo Switch-Fassung müssen wie im Vorjahr auf „The Journey“ verzichten.

Und dann gäbe es auch noch…

„FIFA Ultimate Team“. Dieser Modus ist zu einer wahren Gelddruckmaschine für Electronic Arts geworden. War er doch in den vergangenen Jahren der beliebteste Modus unter FIFA-Spielern. Allzu viel hat sich jedoch auch hier nicht geändert. Es gibt neue FUT Icons zu bestaunen und natürlich hat auch in diesem Modus die UEFA Champions League Einzug gehalten.

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