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WBD-Boss über Batgirl, die Zukunft von DC-Filmen und HBO Max

Ein Strategiewechsel

Das Einstampfen des fast fertiggestellten, für HBO Max produzierten Batgirl-Films hat diese Woche viel Staub aufgewirbelt. Rund um eine Finanzpräsentation äußerte sich nun der Chef von Warner Bros. Discovery, David Zaslav, zu diesem Vorfall – und fasst ihn zunächst in einem Satz zusammen: „Wir werden keinen Film veröffentlichen, an den wir nicht glauben“. Grundsätzlich habe man die Strategie in Sachen Streaming angepasst: Nach Analyse aller Daten sei man „bei teuren Direct-to-Streaming-Filmen zum Schluss gekommen – wenn man sich ansieht, wie die Leute ihn auf der Plattform sehen, wieviele Leute dafür dem Service beitreten, und wie sich alles über die Zeit verhält -, dass es absolut keinen Vergleich mit einem Release im Kino gibt. Diese Idee, teure Filme für Streaming zu produzieren … es macht einfach wirtschaftlich keinen Sinn. Und deshalb passen wir die Strategie an“. Im Fall von Batgirl und einigen anderen Produktionen für HBO Max heißt das scheinbar, dass man lieber den Film nicht veröffentlicht und die Verluste steuerlich abschreibt – wohl auch, weil der Konzern noch einige Schulden hat, die reduziert werden wollen.

Wie geht es mit DC weiter? Auch da werde man die Strategie überdenken: Die Marke DC, die DC-Charaktere sollen wachsen, erklärt er. Außerdem müsse man die Marke schützen. Deshalb orientiere man sich an der Konkurrenz von Marvel: Man stelle gerade ein Team zusammen, das einen 10-Jahres-Plan nur für DC aufstellt. Die angestrebte Struktur gleiche jener, die Alan Horn und Bob Iger bei Disney aufgebaut haben, mit Kevin Feige als Mastermind.

Eine letzte angesprochene Änderung betrifft den hierzulande noch nicht gestarteten Streaming-Service HBO Max: Dieser soll nach dem Merge von WB und Discovery mit dem Streaming-Angebot von Discovery zu einem neuen Service verschmolzen werden. Schon zuvor soll ausgewählter Content des einen Anbieters (auch) beim anderen Service zu sehen sein werden. Weitere Fakten gab es nicht – außer einem groben Starttermin im Sommer 2023 (in den USA). Ob dies auch Auswirkungen auf den Start hierzulande hat, wird sich noch weisen.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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