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Game-Review: Professor Layton und des Vermächtnis von Aslant

In seinen letzten beiden Abenteuern stieß Professor Layton immer wieder auf die Spuren eines untergegangenen Volkes. Nun, im letzten Teil der zweiten Trilogie (und dem voraussichtlich letzten Abenteuer des Professors) schließt sich der Kreis.

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Auch wenn wir euch jetzt lang und breit über die Geschichte erzählen könnten, die Layton, Emmy und Luke zunächst in das kleine, tief verschneite Städtchen Snøborg, wo Professor Locklair eine lebende Mumie entdeckt haben will, und schlussendlich quer über den Globus führt, wollen wir uns hier lieber zurückhalten und nur zwei Dinge sagen. Erstens: Was in den bisherigen zwei Spielen der Prequel-Trilogie (die Teile vier bis sechs spielen ja vor den Ereignissen aus den ersten drei Titeln) nur im Hintergrund schlummerte, wird jetzt zu einem größeren Thema und zum Abschluss gebracht. Zweitens: Dennoch ist die Story vor allem dafür da, den Professor samt Konsorten von A nach B zu bringen und ihm regelmäßig neue Rätsel unter die Nase zu halten. Hier hält sich Das Vermächtnis von Aslant ganz klar an die etablierte Layton-Formel: Egal wo ihr hingeht, das nächste Puzzle ist selten mehr als ein Gespräch entfernt. Auch die Kopfnüsse selbst sind zwar natürlich neu, aber die verwendeten Prinzipien werden Veteranen dennoch vertraut vorkommen. Leider ist hier manchmal die Grenze zwischen „knifflig“ und „zu sehr um die Ecke denken müssen“ fließend – vor allem weil nicht immer ganz klar ist, ob das Puzzle nun im Kontext der Aufgabenstellung zu lösen ist oder man eine alternative Antwort suchen muss. Während die Rätsel allesamt auf dem unteren Screen zu lösen sind (wenngleich bisweilen der obere Bildschirm wichtige Hinweise beinhaltet), ist die Szenerie wie schon in Teil fünf auf den oberen Screen gewandert, um den 3D-Effekt ausnutzen zu können. Leider bedeutet das erneut, dass die direkte Steuerung (in den ersten vier Teilen konnte man einfach mit dem Stylus berühren, was man betrachten wollte) einer indirekten weichen musste, bei der man mit Bewegungen auf dem unteren Bildschirm eine Lupe im oberen Bereich steuert. Zwar gewöhnt man sich recht rasch daran, aber gerade im direkten Vergleich fühlt sich die alte Methode einfach intuitiver an. Dafür fällt bei einem solchen Vergleich auch gleich auf, wie sehr sich die Grafik seit den DS-Teilen verbessert hat – vor allem die Figuren können (wie eben schon in Teil fünf) mit mehr Details und besseren Animationen punkten.

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Grafik: Detailverliebte Hintergründe, nette Animationen, aber keine Weiterentwicklung zum Vorgänger.
Sound: Die Musik geht ins Ohr, wiederholt sich allerdings auf Dauer.
Handling: Leider bleibt man bei Teil 6 dem Steuerungsschema aus dem Vorgänger verhaftet, das noch immer weniger intuitiv ist als jenes der ersten vier Spiele.
Motivation: Die Story ist nett, aber das echte Highlight sind natürlich die Puzzles – und kein Gentleman wird ruhen, bevor nicht alle gelöst sind.
Multiplayer: Es gibt diesmal ein kleines, aber reichlich unspektakuläres Street Pass-Feature.

Pro und Con
+ viele neue Puzzles
+ Abschluss der Prequel-Trilogie
– Abschied von Layton als Hauptfigur
– Steuerung war in den ersten vier Teilen besser

 

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Entwickler: Level-5
Genre: Puzzle
Plattform: 3DS
Spieler: 1
Erscheint: 05. November 2013
Preis: ca. 40 Euro
Sprache: Deutsch
Text: Deutsch

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Professor Layton lässt langsam nach.

Beim Spielen von Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant macht sich Wehmut breit. Bei all den Vergleichen mit den Vorgängern – ob sie nun negativ sind, wie die Steuerung, oder positiv, wie die Grafik – wird einem langsam klar, dass dies (angeblich zumindest) das Ende der Reihe ist, wie wir sie kennen. Auch wenn Layton 7 bereits angekündigt ist, wird nicht mehr der Professor der Star sein und sich auch das Gameplay maßgeblich verändern. Einerseits muss man dies ja positiv sehen – leichte Abnutzungserscheinungen machen sich bereits bemerkbar und Level-5 beendet die Serie, bevor sie völlig ausgelutscht ist. Andererseits weiß ich bereits jetzt, dass ich Professor Layton, seine Begleiter, die Geschichten und die Rätsel vermissen werde. Allerdings haben wir ja noch eine kleine Gnadenfrist: In Professor Layton vs. Phoenix Wright Ace Attorney, das Anfang 2014 erscheinen soll, bekommen wir noch einmal Rätselfutter vorgesetzt. (Florian Scherz)

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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