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Review: Warhammer 40.000: Rogue Trader

Wie Rogue Trader meinen Weg in die CRPGs ermöglichte

Wer hätte das Ahnen können. Als ich damals von Rogue Trader hörte, war ich erst einmal sehr angetan von der Vorstellung eines Rollenspiels im Warhammer Universum, was (vermutlich) nicht in einem kompletten Bolterexzess enden würde. Wie ich bereits in dem SHOCK2 Preview Artikel vor einigen Monaten geschrieben habe, ist das Grundgerüst des Spiels sehr solide! Die Atmosphäre und die Liebe zum Detail sind wirklich einnehmend und ziehen einen sehr schnell in die gnadenlose Düsternis des 40. Jahrtausends.

Mein Imperium, meine Crew und ich

Viele Details zu dem Spiel können bereits aus dem eben bereits erwähnten Artikel entnommen werden, denn so wahnsinnig viel hat sich zu der fertigen Releasefassung nicht mehr geändert. Ich möchte in diesem abschließenden Test also noch einmal auf Neuerungen eingehen, die für mich das Spiel noch einmal deutlich aufgewertet haben.

Technik – gesegnet vom Omnissiah!

„Die Technik des Spiels hat sich nicht großartig verändert seit der Beta.“ lese ich immer in den Foren des Spiels. Ist das wirklich so? Ich würde sagen nein, es gab wirklich viele kleinere Änderungen, die super viel Lebensqualität und Komfort bieten. Nicht nur wurde eine deutsche textbasierte Sprachausgabe eingeführt, sondern es wurden auch sehr viele Einstellungen zur einfacheren und intuitiveren Steuerung des Spiels eingefügt. Beginnen wir mit der Sprachausgabe. Wie ich zuletzt bereits geschrieben hatte, verbringen wir viel Zeit damit Texte zu lesen, Videosequenzen anzusehen und Spreadsheets unserer Charaktere zu studieren. Die neue deutsche Sprachausgabe ist hier wirklich hilfreich, denn die englische Version, die ich noch in der internationalen Beta gespielt habe, war selbst für mich, als jemand der sehr gut Englisch spricht, wirklich nicht ohne. Umso besser ist es, dass wir mit der deutschen Sprache nun eine wirklich grandiose Übersetzung bekommen haben. Wo es manchmal anstrengend wird, ist die gnadenlose Übersetzung von allem ins deutsche. Diese Direktive seitens Games Workshop empfinde ich persönlich als extrem anstrengend, weil teilweise die Namen sehr weit auseinander gehen und eine sinnvolle Übersetzung echt schwierig ist. Man sucht also als Kenner des Tabletops gerne Mal nach gewissen Personen, Orten oder Items, die dann hinterher als bekannt auffallen. Hier würde ich mir immer noch wünschen, dass sie wenigstens die Namen beibehalten. Das ist aber nichts, was dem Entwicklerstudio vorgeworfen werden kann. 

Als weiterer Punkt kommt die neue Controllersteuerung dazu. Ich war sehr skeptisch, ob es möglich sein wird, ein Rollenspiel mit dieser Komplexität mit einem gewöhnlichen Controller zu spielen. Jetzt, nachdem ich es ausgiebig damit getestet habe, muss ich sagen: „Und wie das geht!“. Nicht nur mit einem handelsüblichen Xbox Controller lässt sich die eigene Gruppe super durch die Galaxis steuern, sondern auch mit dem Steam Controller! Die Leute, die etwas wehmütig auf die Konsolenversion geschaut haben, können hier beruhigt und ermutigt zugreifen, denn das Steuern ist super! 

Es ist nun auch möglich, die Geschwindigkeit des Spiels individuell anzupassen. Eine Einstellung, die ich mir in der Beta sehr gewünscht hatte. So ist es uns möglich, die Züge des Gegners individuell anzupassen und beispielsweise die Bewegung oder die elendig langsamen Raumschiffanimationen zu beschleunigen. Sogar um einen Wert den wir selbst bestimmen können! Chapeaux! 

Was den Rest des Spiels betrifft.. Es ist dazu eigentlich alles bereits im Artikel und im Shock2 Podcast gesagt worden. Die Geschichte ist interessant und entwickelt sich sehr gut über die Spielstunden. Die Gruppendynamik ist klasse und die einzelnen Charaktere sind (bis auf den eigenen Charakter) alle interessant und sorgen dafür, dass sie uns nach und nach ans Herz wachsen. Die hervorragenden Gefährtenquests sorgen ebenfalls dafür. Das Kampfsystem fühlt sich immer noch wuchtig an und die Bosskämpfe sind optisch einfach hervorragend designed. Auch wenn hier immer noch der Schwierigkeitsgrad etwas willkürlich einschlägt. Es gibt Kämpfe, in denen Gegner gnadenlos und systematisch unsere Charaktere in wenigen Zügen zur Strecke bringen und es gibt Kämpfe, bei denen der Boss sich in eine Stellung eingräbt und dort die meisten Schüsse in eine Wand ballert. Hier würde ich mir einen ausgeglicheneren Weg wünschen. Das ist aber relativ einfach per Patch zu beheben. Die Ausweitung und Verwaltung unseres Imperiums hat mir persönlich auch gefallen. Kleinere und bescheidene Mass Effect Vibes sind an dieser Stelle durchaus erlaubt. Immer mal wieder werden kleine Events ausgelöst, in denen wir unser Schiff beim Eintritt in den Warp gegen Dämonen und Kultisten des Chaos verteidigen müssen. Wir können aber auch über verstreute Drukhari Gruppen stolpern, die alle Einwohner in eine große Arena gesperrt haben.

Audio-Review: Warhammer 40.000: Rogue Trader

Michael spricht mit dem Standard-Redakteur, True Crime Podcaster und eingefleischten Warhammer Fan Peter Zelinger über das neue isometrische rundenbasierte taktische Rollenspiel Warhammer 40,000: Rogue Trader.

Fazit

Wertung - 8

8

Alles in allem bleibe ich bei meiner Meinung zu Rogue Trader! Es macht Spaß, erweitert das Warhammer 40.000 Universum allgemein und ist einfach wirklich mal etwas Neues! Mein Interesse an CRPGs wurde dank diesem Spiel wirklich geweckt und deshalb kann ich das jeder Person ans Herz legen, die sich annähernd für Rollenspiele interessiert! Unabhängig davon, ob eine Affinität für Warhammer da ist oder nicht. Durch das Glossar im Spiel und den optionalen Tooltips zu wichtigen Begriffen in der Kampagne kommen wir schnell in die Spielwelt und den Mythos 40k rein.

Genre: Computer Rollenspiel
Entwickler: Owlcat Games
System: PC, PS5, Xbox Series
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 50 Euro

 

 

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