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Review: Risen 3 – Titan Lords

Zum dritten Mal schickt uns das deutsche Entwicklerstudio Piranha Bytes (Gothic) in die Südsee und beweist, dass einäugige Piraten, Seeschlachten und freche Papageien perfekt zu einem epischen Rollenspiel passen. Es hätte alles so schön sein können. Zusammen mit einer sexy Piratenbraut macht ihr euch auf, um in der Nähe der Krabbenküste nach einem geheimnisvollen Schatz zu suchen. Doch am Ende der kurzen als Prolog fungierenden Expedition, erwarten euch keine Belohnungen wie Gold, Juwelen und die Küsse euerer Begleiterin, sondern ein fieser Schattenlord. Der bringt euch nicht nur kurzerhand um, sondern raubt euch gleich auch noch eure Seele. Wäre da nicht der aus dem Vorgängerspiel bereits bekannte Voodoopriester Bones, der euch als “leere Hülle” wieder zum Leben erweckt und euch erklärt, dass ihr euch auf die Suche nach eurer Seele machen müsst, da die Alternative ein Dasein als Scherge der Unterwelt ist.

Im Prolog des Spielt werdet ihr gleich mal begraben!
Im Prolog des Spielt werdet ihr gleich mal begraben!

Die gigantische Spielweit ist in drei große Inseln unterteilt, zwischen denen ihr euch mithilfe von Schiffen, bewegen könnt auflockernde Kämpfe gegen Seemonster inklusive. Schnell wird klar was den besonderen Reiz des Spiel ausmacht: Die völlige entdeckerische Freiheit. Doch Vorsicht! Überall lauern Feinde aus dem Schattenreich. Und noch ein Umstand sorgt dafür, dass euer eigentliche Ziel, die Rettung eurer Seele, in weite Ferne rückt: Genretypisch bittet euch so ziemlich jede Person um einen Gefallen und verstrickt euch oftmals in eine Serie von Aufgaben. Dabei gibt es kaum einen roten Faden im Spiel, da das Entdecken im Vordergund steht und die Handlung schnell zur Nebensache werden lässt. Neu ist das eingebaute Moralsystem, das euch  für gute Taten Seelenpunkte gewährt und diese für böse gleichermaßen wieder abzieht. Im Spiel kann auch eine von drei Gilden bzw. Fraktionen gewählt werden. Dabei muss die Entscheidung zwischen den Vodoo-Piraten, den Magierwächter oder den Dämonenjägern gefällt werden. Eure Wahl wirkt sich massiv auf den Spielverlauf aus, denn jede Gilde hat eigene Quests und Fähigkeiten. Ein kleines Highlight sind die sehr unterhaltsamen Kämpfe. Wenn ihr nach einiger Spiel Zeit etwa mit dem Säbel in der einen Hand und der Muskete in der anderen gleich mehrere Gegner in Schach haltet und zusätzlich zum Beispiel einen Höllenhund heraufbeschwört, der für einige Zeit an euerer Seite kämpft, ist das schon ganz ordentlich. Legt ihr noch einen elementaren Zauber obendrauf seit ihr endgültig im Herzen des Spiels angekommen. Bis es so weit ist, heißt es auf der Karriereleiter eurer Gilde nach oben klettern und für Aufträge ordentlich Ruhmpunkte einsammeln, mit denen ihr eure Fähigkeiten stärkt und ausbaut. Zusätzlich wollt ihr auch fleißig Gold sammeln um nützliche Waffen und Gegenstände zu kaufen und um die Trainer zu bezahlen, die euch neue Fähigkeiten, Berufe oder Talente beibringen können. Und davon gibt es viele, etwa die Astralsicht, mit der ihr deutlich einfacher versteckte Schätze finden könnt.

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Technisch setzt Risen 3 auf der GENOME-Engine, mit der bereits Gothic 3 entwickelt wurde. Natürlich wurde die Engine in den Jahren weiterentwickelt, wodurch allerlei Grafikspielerein bzw. -Effekte möglich sind. Vor allem die detaillierten tropischen Landschaften sind eine echte Augenweide! Man merkt dem Spiel jedoch das Alter des Grundgerüst an einigen Stellen deutlich an. Dafür läuft das Spiel auch auf älteren PCs ganz ordentlich. Mit einer Dual-Core CPU und 2GB Ram steht dem Abenteuer nichts im Weg. Man könnte also meinen, dass das Spiel auch auf Playstation 3 und Xbox 360 eine gute Figur machensollte, doch das ist leider ein Trugschluss. Hätte unser Held eine Seele sie würde ihm wehtun, denn vor allem das Kantenflimmern und matschige Texturen drüben den Spielspaß gewaltig. Unsere Wertung in diesem Review bezieht sich deshalb vor allem auf die PC-Fassung, auf den Konsolen könnt ihr rund einen Punkt abziehen!

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 Lob gibt es für die tolle Soundkulise! Euch erwartet ein Soundtrack, der zusammen mit den Umgebungsgeräuschen die Atmosphäre des Spiels perfekt unterstützt. Auch die deutschen Sprecher sind gut ausgewählt und liefern eine solide Arbeit ab. Blendet man den Umstand aus, dass ihr eigentlich vor allem eure Seele zurück haben wollt und einfach auf das offene Spielsystem mit Quests, Nebenquests, Gilden, Trainern und vieles mehr einlässt, erwartet euch ein Spiel, das ihr gut und gerne ohne Probleme 50 bis 60 Stunden erkunden könnt. Dies ist wohl auch der größte Pluspunkt von “Titan Lords”. die Entwickler haben es geschafft, eine Welt zu erschaffen, die man so schnell nicht verlassen möchte.

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 Kopierschutz! (PC Version)
Sehr löblich! Neben der PC-Version, die ihr einmalig über Steam aktiviert werden muss, gibt es im Handel auch die “Risen 3 First Edition”, die gänzlich ohne DRM auskommt!

Review Overview

Wertung - 8

8

Zumindest am PC das beste Risen bis jetzt!

Risen 3 hätte das Potenzial gehabt nicht nur der krönende Abschluss der Trilogie zu werden, sondern ein auch ein echtes Genre-Highligt. Zumindest am PC erwartet euch klar das beste der drei Risen-Games, das viele Fehler der Vorgänger richtig ausbügelt und sogar teilweise an alte Gothic-Tugenden anschließen kann. Lasst ihr euch auf die offene Spielwelt ein, erwarten euch 50–60 Stunden Gameplay, das euch meist auch die eher belanglose Story vergessen lässt. Für das nächste Piranha Bytes-Game wünschen wir uns ein frisches Setting und eine neue Engine. Dann klappt es vielleicht auch mit dem Angriff auf die Genre-Krone!

 

risen_3_coverGenre: Rollenspiel
Entwickler: Piranha Bytes (Deep Silver)
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 60 Euro
System: PC, PS3, Xbox 360

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