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Review: Miitopia (Switch)

In meinem Leben als Spieler sind mir Miis, Nintendos lustige Avatare, immer wieder mal über den Weg gelaufen. Ob nun beim Sport, beim Kart fahren oder beim wilden Kämpfen in Super Smash, die kleinen Kerlchen gaben immer ihr Bestes, spielten aber immer nur Nebenrollen. Im Jahr 2016 sollte sich das durch Miitopia für den 3DS ändern. Nintendo hat nun ein Remaster des Titels für die Switch veröffentlicht, weshalb auf meiner, beziehungsweise der SHOCK2-Kids Switch aktuell fast nur noch dieser Titel läuft.

Er, Sie, Es gegen das Böse

Für alle die wie ich erst jetzt auf Miitopia gestossen sind, hier nun eine kleine Einführung in Nintendos Rollenspiel-Light: In Miitopia sind alle Charaktere, ob gut ob böse, ob Hauptrolle, der dritten Wache des Königs von links oder die Mitglieder der Heldengruppe Miis. Diese können entweder so übernommen werden wie sie das Spiel generiert hat, aber auch vollständig konfiguriert werden. Geschlecht, Augen, Nase, Mund, Namen,…. alles was man eben bei Miis so ändern kann, was eben auch einen Teil des Spielspasses ausmacht. Ob man nun seinen Freundeskreis, seine Familie oder lauter lustige Fantasycharaktere erschafft steht einem hier völlig offen.

was für ein Held

Zu Beginn baut man sich aber erstmals seinen eigenen Charakter, legt eine Klasse und sein Verhalten fest. Krieger, Magier, Dieb und mehr gibt es hier zu wählen, das Verhalten reicht von Stur über Lässig bis Vorsichtig, wobei hier auch noch mehr zur Auswahl steht. Die Klasse beeinflusst den Kampfstil, das Verhalten wie man in gewissen Situationen reagiert. Weicht ein lässiger Charakter schon mal lässig aus, lehnt ein sturer Charakter die Hilfe eines Kollegen wutentbrannt ab.

Editieren der NPCs

Nach der Charaktererstellung geht es gleich ans Eingemachte, wenn ein noch namenloser Bösewicht die Gesichter der Einwohner eines kleinen Ortes stiehlt und diese auf Monster packt. Die Aufgabe des Helden ist es nun jene Monster zu besiegen und den verzweifelten Menschen ihre Gesichter zurück zu geben. In weiterer Folge erkundet man so die Welt, trifft neue Charaktere die einen mit Aufgaben versorgen, neue Gegner und neue Mitstreiter.

Ich darf vorstellen, mein Bösewicht

Im Spiel selbst bewegt man sich über eine Karte und betritt dann einzelne Gebiete. In diesen Gebieten selbst laufen die Charaktere selbstständig entlang, was durch Druck auf die B-Taste jedoch beschleunigt werden kann. Zufallsgeneriert stößt man dann auf Gegner, Schatztruhen oder kleinere Zufallsereignisse wie versteckte Goodies. In den Truhen finden sich meist Waffen, Rüstungen oder Geld. Die Kämpfe laufen recht simpel ab, man wählt entweder einen einfachen Angriff oder Spezialattacken, die je nach Klasse variieren. Steuern kann man hierbei jedoch nur seinen eigenen Charakter, die anderen Mitstreiter übernimmt die KI. Je nachdem wie die Helden zueinander stehen, also befreundet oder zerstritten sind, helfen oder behindern sie sich. Die Miis könen sich hier etwa gegenseitig heilen, gemeinsam angreifen oder wenn es nicht gar so gut läuft ein Bein stellen oder ablenken. Zustätzlich stehen noch kleine Hilfestellungen zur Verfügung, falls die Lebenspunkte zur Neige gehen. Die Kämpfe können auch automatisiert durchgeführt werden, was ein wenig Zeit spart, da die KI meist die gleichen Angriffe wählt, die man auch nehmen würde. Auch im Auto-Kampf hat man noch die Möglichkeit helfend einzugreifen.

die Ãœbersichtskarte

Am Ende eines Abschnitts gelangen die Helden immer in ein Gasthaus wo sich erstmals ausgeruht wird. Nach dem Schlaf wird dann gespeist, wobei jedoch nur gefundene Speisen konsumiert werden können um diverse Stats aufzuwerten, kaufen kann man keine weiteren Gerichte. Witzig ist hier, dass  nicht alle Speisen allen Miis schmecken, hier hat jeder klare Präferenzen und je nachdem wie sehr ein Mii eine Speise mag oder eben verabscheut werden die Stats beeinflusst. Im Gasthaus kann man seinen Helden auch Ausrüstung kaufen oder an Glücksspielen teilnehmen um Erfahrungpunkte, Geld und dergleichen zu gewinnen. Bei den Ausrüstungen gibt es für jede Klasse spezielle Waffen sowie Rüstungen, die auch Werte wie Angriff, Abwehr oder Magie verbesseren.

im Gasthaus

Ein wichtiger Aspekt ist auch, wer mit wem im Zimmer schläft. Charaktere die viel Zeit miteinander verbringen, verbessern auch ihre Beziehung und schalten so Interaktionsmöglichkeiten im Kampf frei, die bei hohem Level schon sehr mächtig sein können. Sind Charaktere mal zerstritten kann man diesen Streit dadurch kitten, dass man die Streithähne einfach ein wenig Zeit zusammen verbringen lässt. Auch im Abenteuer selbst können sich die Beziehungen zwischen den Helden verbessern oder verschlechtern, entweder durch ein nettes Lobe oder Hilfe, oder weil ein Charakter vielleicht eifersüchtig ist.

Beziehung trotz Social Distancing

Super Einstieg

Die große Stärke Miitopias ist wohl, dass es einen großartigen Einstieg ins Rollenspiel darstellt. Die Storys sind kindgerecht, nicht zu komplex und ab und an auch recht witzig. Wirklichen Einfluss auf die Story hat man nicht, möchte man der aktuellen Geschichte nicht folgen kann man zwar noch unentdeckte Gebiete abgrasen und nach Schätzen suchen oder einfach durch Kämpfe aufleveln, dann geht das Spiel aber auch einfach nicht weiter.

Automatisiert durch die Level

Die Kämpfe sind nicht wirklich fordernd, manche können zwar etwas länger dauern wenn man nicht optimal vorgeht oder seine Miis ein wenig zerstritten sind, aber bis zum heutigen Tage ist es mir nicht gelungen einen Kampf zu verlieren. Nicht nur, dass man sowieso nur seinen Helden steuern kann, bei Bedarf heilen sich die Miis auch noch selbst oder gegenseitig. Es gibt auch noch den sogenannten Streuer, mit dem man Lebens- oder Aktionspunkte regenerieren und sogar einen besiegten Helden wiederbeleben kann, ein Scheitern ist also fast unmöglich. Um etwas schneller in der Story voranzukommen kann man wie bereits erwähnt die Kämpfe automatisch ablaufen lassen, dann stellen diese aber auch kein Problem dar. Ganz im Gegenteil, da ich meistens alle Gegenden komplett durchsucht hatte, viele Erfahrungspunkte sammeln konnte und ständig genug Geld in neue Ausrüstung steckte, war ich meistens heillos overpowered und metzelte Gegnerhorden bereits mit dem ersten Explosion-Zauber dahin.

Minimalismus nicht nur grafisch

Somit liegt der Fokus ganz klar auf dem Verbessern der Beziehungen untereinander. Spielerisch bedeutet dies jedoch nur, dass man Miis gemeinsam in Gasthauszimmer stecken sollte, falls man deren Status zueinander verbessern will oder sie auf Ausflüge schickt, was jedoch nur begrenzt möglich ist. Im Kampf selbst hat man dann eben keinen Einfluss ob sich die Miis unter die Arme greifen oder eben behindern.

Teamwork for the win

Vom Look-and-Feel erkennt man bei Miitopia ganz klar, dass es ein Nintendo Titel ist. Von den knuddeligen Miis, außer man konfiguriert sie etwas weniger vorteilhaft, über die malerischen und verspielten Hintergründe, Levels möchte ich die Gebiete gar nicht nicht erst nennen, da man ja bis auf einige Abzweigungen automatisiert durchgeführt wird, Bildsprache und Gameplay zeigt klar wer Zielgruppe ist, Kinder oder verspielte Erwachsene.  Natürlich darf man sich auch dann nicht beschweren, dass Miitopia zu wenig fordernd und viel zu leicht ist, das ist schon ganz bewusst so gewählt. Der Reiz kommt auch sehr viel davon, dass man die Geschichte mit den selbst gestalteten Miis erlebt, übernimmt man einfach die vorgefertigten Miis, kann hier doch einiges vom Spielspaß verloren gehen.

Zweite Meinung der SHOCK2 Kids:

Ich finde Miitopia sehr cool. Das Gestalten der Miis wie meine Freunde und meine Familie ist sehr lustig, die vielen Klassen wie Krieger, Dieb oder Popstar machen viel Spaß. Das Verhalten meiner Helden wirkt sich auch sehr stark aufs Spiel aus, wobei man sich deshalb vorher gut überlegen sollte, wie man seine Miis gestaltet. Die Geschichten sind voll nett, vor allem ein cooler Twist nach ein paar Spielstunden kamen für mich sehr überraschend und haben mir sehr gefallen. (Paul)

Pros and Cons

+ super Einstieg in RPGs
+ Einbindung der Miis macht Spaß
+ Interaktion zwischen Miis
+ Möglichkeit zum Beschleunigen des Spiels praktisch

– nur eigener Charakter steuerbar
– wenig Abwechslung im Spielablauf
– kaum Einfluss auf die Story
– für Pros zu leicht

Fazit

Wertung - 8

8

RPG Junior Edition

Miitopia ist ein netter, wenn auch nicht sehr fordernder Einstieg ins Rollenspiel. Nette Abenteuer mit selbst erstellten Miis, ein bisschen looten, ein bisschen kämpfen, seine Miis mit Nahrung versorgen und sich vor allem um die Beziehungen seiner Helden untereinander kümmern damit es nicht zum Streit kommt. Grafik und Sound sprechen eine eindeutige Sprache, knuddelweich und zuckersüss, eben auch eine Seite von Nintendo.

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Nintendo, Grezzo
System: Nintendo Switch
Erscheint: am 21.05.2021
Preis: ab 49,99

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