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Review: Cyberpunk 2077 – Blackout

Ein neuer Comic vom Autor von Cyberpunk: Edgerunners!

Dass die Welt von Cyberpunk 2077 noch viele spannende Geschichten zu bieten hat, wissen wir nicht erst seit dem Erscheinen der DLC Erweiterung Cyberpunk 2077: Phantom Liberty und der Netflix Serie: Cyberpunk: Edgerunners. Im Panini Verlag ist nun bereits der dritte Comic-Band erschienen, der eine eigenständige Geschichte im Universums des Videospiels erzählt.

Cyberpunk 2077: Blackout ist eine weitere Adaption von Dark Horse Comics von CD Projekt Reds Cyberpunk 2077-Universum (bzw. Mike Pondsmiths Cyberpunk-Universum). Nach dem ausgezeichneten Ehrenwort erscheint mit Blackout ein weiterer Comic aus der Feder Cyberpunk: Edgerunners-Autor Bartosz Sztybor. Dieser hat vor kurzem mit dem im nächsten Jahr auf Deutsch erscheinenden Cyberpunk 2077: Big City Dreams sogar den sehr renommierten Hugo Award gewonnen!

Night City ist bekanntlich ein Höllenloch voller Verbrechen und Gewalt. Es ist aber auch ein Ort mit enormen Möglichkeiten, zumindest für Kriminelle, und im Videospiel (wie auch im Tabletop-Rollenspiel) geht es darum, den großen Treffer zu landen, der deine Träume wahr werden lässt.

Arturo ist Braindance-Editor, der Geräte repariert, mit denen Menschen ihre virtuellen Fantasien ausleben können, um der Härte der „realen Welt“ zu entkommen. Er lebt mit einer Edgerunner namens AI-Beta zusammen, die aus unbekannten Gründen aus dem Geschäft gedrängt wurde, wobei angedeutet wird, dass sie in Bezug auf Geld unzuverlässig war. Ansonsten gibt es im Leben von Arturo nur noch einen alkoholkranken Polizisten namens Dinesh, der am Fuß seiner Treppe wohnt sowie Vorgesetzte, die seine Arbeit nicht zu schätzen wissen und ihn schlecht behandeln..

Arturo träumt davon mithilfe von Braindances Menschen zu helfen und sie von ihren Lastern zu heilen. Seine Firma hat jedoch kein Interesse daran, dies zu tun. Die Sucht nach Braindances ist schließlich Teil ihres Geschäftsmodells, ebenso wie die Tatsache, dass die Menschen Dinge kaufen, um sich von ihren drückenden Problemen abzulenken. Nachdem Arturo versucht hat, einen Gefangenen davor zu bewahren im Gefängnis schreckliche Folter zu erleiden, indem er seine Hinrichtung immer wieder durchlebt, wird er gefeuert. Daraufhin beschließt er seinen Traum eine Bank auszurauben mit allen Mitteln zu verfolgen!

Wenn sich das nach viel mehr Charakterentwicklung anhört, als für diese Art  Comics typisch ist, habt ihr absolut recht. Dieser Band hat viel mehr „Charakter“ als die meisten anderen, und die kauzigen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Die Geschichte hat einen leichteren, „lustigeren“ Ton, obwohl sie sich mit vielen sehr dunklen Themen befasst. Es hilft, dass Arturo einer der wenigen „guten“ Charaktere in Night City ist, auch wenn er immer noch ein Krimineller ist, der versucht eine Bank auszurauben.

Neigen die Comic Spin-Offs von Cyberpunk 2077 größtenteils dazu übermäßig deprimierend zu sein, gibt es hier auch einige positive Komponenten. Klar sind bittersüße oder geradezu deprimierende Enden bei den Geschichten mit Film-Noir-Einflüssen üblich, aber man sollte bedenken, dass Werke wie Blade Runner und auch Neuromancer in der Regel ein kleines Maß an Hoffnung für unsere Protagonisten enthielten.

Die Zeichnungen von Roberto Ricci passen perfekt zur dichten und fesselnden Erzählung von Bartosz Sztybor, der einmal auf der Welt von Cyberpunk 2077 spielt, wie auf einem gut gestimmten Klavier.  Sztybor schafft es irgendwie sich im gesamten Comic auf den Aufbau der Welt zu konzentrieren und dennoch auch eine spannende Geschichte und tolle Charaktere zu erschaffen, und das auf gerade mal 108 Seiten! Blackout und Ehrenwort können wir als die bisher besten der Cyberpunk 2077-Comics empfehlen.

Infos:

Autor: Bartosz Sztybor
Zeichnerin: Roberto Ricci
Verlag: Panini Verlag (Original: Dark Horse)
Seiten: 108
Preis: ca. 15 Euro

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