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Review: Asterix – Die weiße Iris (40)

Das ist es nun, zwei Jahre nach “Der Greif” erscheint das 40. Asterix Album und es gibt einen neuen Antagonisten. Der neue Feind von Asterix ist die Figur eines philosophischen Gurus und Anhängers des „positiven Denkens“ namens Visusversus!

Weiterhin ist Asterix auch 2023 ein Medienphänomen, eine Netflix Serie soll im nächsten Jahr starten, in diesen Tagen erscheinen gleich zwei neue Videospiele und alleine dieser Comic-Band erscheint heute, am 26. Oktober, gleichzeitig in 20 Sprachen, mit einer Auflage von über 5 Millionen Exemplaren. Davon träumen Spider-Man, Micky Maus & Co! Es ist bereits der sechste Band, der von Didier Conrad gezeichnet wurde, der die Serie 2013 übernahm, nachdem sich der damals noch lebende Co-Schöpfer von Asterix, Albert Uderzo, zur Ruhe gesetzt hatte. Doch es ist das erste Abenteuer, das von Fabrice Caro alias Fabcaro als Autor geschrieben wurde.

Ist Humor eine Form des positiven Denkens? Das ist die Frage, die wir uns beim Lesen des neuen Asterix-Albums stellen. In der 40. Folge der Abenteuer der unbeugsamen Gallier nimmt Fabcaro die Techniken der Persönlichkeitsentwicklung und ihre Gurus aufs Korn. Unter seiner geschmeidigen und schrulligen Feder, mit der schon zuvor einige urkomische Romane und Comics wie “Zaï zaï zaï zaï” mit einem köstlich absurden Ton geschrieben hat, sind die Römer plötzlich nach Freundlichkeit verrückt .

Der Arzt und Philosoph Tulius Visusversus, wird von Julius Cäsar beauftragt, die demoralisierten Truppen rund um das uns wohlbekannte Dorf herum zu motivieren. Dabei spielt “Die weiße Iris“ eine wesentliche Rolle, eine neue römische Denkschule, die sich an einige griechische Philosophen der Antike orientiert.  

„Jedes Problem hört auf, eines zu sein, sobald es keine Lösung dafür gibt.“

Visusversus schafft es jedoch nicht nur die Moral der römischen Soldaten zu heben, sondern auch die Spaltung innerhalb des gallischen Dorfes zu vollbringen. Diese neue Philosophie, die Wohlwollen, vegetarische Ernährung und Meditation propagiert, wird ihre Befürworter, wie die Frau des Dorfoberhaupts, Gutemine, und ihre Kritiker, wie den skeptischen Asterix, finden. Niemand will mehr den Barden Troubadix verprügeln, und der lokale Fischhändler kümmert sich nicht mehr um seine Dauerfehde mit dem Schmied des Dorfes, sondern möchte nur noch regionalen Fisch verkaufen. Doch schon bald nehmen die Dinge unweigerlich ihren dramatischen Lauf… 

Von Influencern, gesunder Ernährung und der Entdeckung der Sanftmut!

Der neue Autor Fabcaro gilt als jemand mit leicht verschrobenem, verkopften, aber auch rebellischem Humor. Das merkt man zwar auch dem neuen Asterix-Band an, wenn einige Gags und Wortspiele geschickt aufeinander aufbauen. Gerade der geradezu schelmische erste Abschnitt des Bandes im gallischen Dorf machte beim Lesen der Seiten einen unglaublichen Spaß. Im zweiten Teil, der uns nach Lutecia führt, wirkt “Die weiße Iris” streckenweise aber etwas zu zahm, bei einem in der heutigen Zeit so wichtigen Thema wie Manipulation und kritischen Denken. 

Was bleibt ist aber ein weiterer wunderbar gestalteter Band, bei dem man auch beim zweiten und dritten Mal lesen etwas Neues entdecken kann und eine Handlung, die spannend und witzig genug ist, dass ich mir auf jeden Fall wünsche, dass Fabcaro weitermacht, beim nächsten Mal, nur bitte mit einer deutlich weniger vor Ehrfurcht angezogenen Handbremse. Denn „Die Weiße Iris“ orientiert sich nun nicht nur bei den Zeichnungen deutlich stärker an das frühe Werk von Albert Uderzo und René Goscinny wie “Asterix und der Kupferkessel”, sondern verstärkt auch bei der Handlung. Das wird manchen Fan zwar entgegenkommen, doch Asterix muss sich auch weiter entwickeln dürfen!

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Info
Seiten: 48
Preis: Softcover ca. 8 Euro, Hardcover ca. 14 Euro
Autor: Fabcaro
Zeichner: Didier Conrad
Verlag: Egmont Ehapa Media

Bilmaterial: Egmont Ehapa Media – ASTERIX®- OBELIX®- IDEFIX® / © 2023 HACHETTE

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