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Review: Assassin’s Creed Chronicles: Russia

Während Patrick und Lukas die ersten beiden Episoden-Games der Assassin’s Creed Chronicles getestet hatten, wollte ich mir unbedingt den finalen Teil ansehen. Das hat zwei Gründe, Lukas hat beim zweiten Spiel über viele Gameplay-Wiederholungen geklagt und vor allem habe ich die beiden Comicbände (siehe Infokasten unten) rund um Nikolai Orelov in den letzten Jahren verschlungen. Entsprechend freute ich mich seit der Ankündigung über die Videospielumsetzung.

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Rund einen Monat nach Assassin’s Creed Chronicles: India geht es nun ab nach Russland in die Zeit Oktoberrevolution durch die Bolschewiken. Der Zar und seine Familie sind 1918 noch am Leben, stehen aber in Jekaterinburg unter Hausarrest. Hier setzt auch die Geschichte des Spiels an, denn an jenem düsteren Ort soll sich ein geheimnisvolles Artefakt befinden, das die Assassinen und ihre Kontrahenten die Templer unbedingt in die Finger bekommen möchten. Ihr schlüpft in die Rolle des Assassinen Nikolai Orelov, der nicht nur den Auftrag hat den Edenstab zu bergen, sondern auch vor den Wirren der Revolution nach Amerika fliehen möchte.

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So interessant und spannend die Geschichte dieser kleinen Episode ist, so wenig bekommt ihr hier davon zu Gesicht. Einige Infos werden zumindest zwischen den Level eingeblendet. In denen ist spielerisch alles beim Alten geblieben, heißt euch erwartet ein 2,5D Action-Jump ‚n Run mit starkem Stealth-Schwerpunkt. Ihr klettert, schwingt und springt über Dächer, Wände und Masten und versucht möglichst unentdeckt zu bleiben. Immer wieder stoßt ihr dabei auf Puzzle-Abschnitte, bei denen ihr Soldaten ablenken müsst, nicht von Sprengfallen erwischt werden dürft oder ähnliche Aufgaben zu lösen habt. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, zwischen mehren räumlichen Ebenen im Level zu wechseln oder Verstecke wie Luftschächte oder Büsche zu nutzen. Gegner können mit Pfiffen verwirrt oder mit Rauchbomben blind gemacht werden. Durch den zeitlichen Unterschied zu den beiden anderen Episoden stehen euch diesmal einige Möglichkeiten der modernen Technik zur Verfügung. Dabei haben uns das Scharfschützengewehr und die Möglichkeit, mit dem Telefon einige Scherzanrufe bei euren Gegnern zu absolvieren, am besten gefallen. Wie gehabt könnt ihr im Spiel auch deutlich weniger vorsichtig vorgehen, das wirkt sich jedoch auf die Level-Wertung aus, mit der ihr neue Ausrüstungsgenstände und Upgrades freischaltet. Im späteren Spielverlauf könnt ihr auch zu einem zweiten, weiblichen, spielbaren Charakter wechseln. Wer sich etwas für russische Geschichte interessiert braucht nicht lange zu raten, um wen es sich handelt. Einige Puzzles lassen sich ab dann nur durch den gezielten Einsatz der Fähigkeiten der beiden Figuren lösen.

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Jedes Spiel der Assassin’s Creed Chronicles-Reihe zeigt sich in einem ganz besonderen Grafikstil. Beim großen Finale präsentiert sich die Optik in Grau- und Rottönen, also jenen Farben, die auch in der russischen Revolution maßgeblich genutzt wurden. Auch Russia ist handwerklich sauber gemacht und nutzt die Gameplay-Möglichkeiten der Serie gut aus. Insgesamt erwartet euch jedoch die knapp schwächste Episode der Trilogie. Das liegt vor allem daran, dass sich die wenigen frischen Ideen zu schnell abnutzen.

Die Trilogie auf Disc
Rechtzeitig zum Release der finalen Episode der Assassin’s Creed Chronicles erscheinen die drei Spiele auch gesammelt auf Disc für PS4 und die Xbox One. Am 5. April folgt auch noch eine Version für PS Vita.

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Die Comicvorlage

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Schon 2011 erschien im Panini-Verlag die Comicvorlage zu diesem Teil der Assassin’s Creed Chronicles in zwei Bänden. Der junge Daniel Cross wird von beängstigenden Visionen aus einem früheren Leben geplagt, in dem er in Gestalt seines Vorfahren, des Assassinen Nikolai Orelov im Russland des späten 19. Jahrhunderts im Auftrag der Bruderschaft den mysteriösen Edenstab finden soll, der sich gegenwärtig im Besitz von Zar Alexander III. befindet. Nach und nach wird deutlich, dass auch andere Gruppierungen großes Interesse an dem mächtigen Artefakt besitzen, unter anderem die Templer, die in einer versteckten Forschungsstation in Sibirien Experimente auf Basis der Arbeit des umstrittenen Wissenschaftlers Nikola Tesla betreiben, die die Welt ins Chaos stürzen könnten. In der abgeschiedenen Region Tunguska kommt es schließlich zur finalen Konfrontation, während Daniel Cross im Hier und Jetzt verzweifelt versucht, die Bestimmung seines verkorksten Lebens zu ergründen…

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Review Overview

Wertung - 7

7

Николай Орлов

Die Idee, das Assassin's Creed-Universum mit drei kleineren Chronicles-Spielen zu erweitern war alles andere als schlecht so wusste in China noch zu begeistern, die Qualität sank auch in India nicht ab, wir mussten nur leider feststellen, dass sich die beiden Games bis auf das Setting einfach zu wenig unterschieden. Die Erwartung, dass sich das mit Russia ändern würde, hatten wir eigentlich schon verloren als bekannt wurde, dass das Spiel sehr schnell nach dem zweiten Teil veröffentlich werden sollte. Untern Strich darf man die drei Teile auf keinen Fall als eigenständige Games sehen, sondern eher als Kapitel. Auch muss man leider sagen, dass Ubisoft hier eine Chance vertan hat. Mit mehr Eigenständigkeit hätte jeder dieser Titel etwas Besonderes sein können und bei einigen Ansätzen kann man ja auch erkennen, dass hier wohl ursprünglich mehr geplant war.

Genre: Action
System: PS4, Xbox One, PC
Entwickler: Climax Studios/Ubisoft Montreal
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 10 Euro

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