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Hollywood-Streik: Stillstand zwischen Autoren und Studios

Gab es zuletzt Hoffnung, dass endlich Bewegung in die Verhandlungen zwischen den streikenden Drehbuchautoren und den Studios kommt, ist das aktuelle Momentum wohl wieder vorbei: Nach einer Woche, in der die Autoren das (ihrer Meldung nach erste) Gegenangebot der Studios ausschlugen, die CEOs versuchten, Druck auf die WGA auszuüben statt zu verhandeln und danach auch noch das Angebot der Studios von Seiten der Studio-Vertretung AMPTP veröffentlicht wurde, um Druck auf die Verhandlungen auszuüben (all das laut der Darstellung der WGA), gibt es momentan laut Quellen des Hollywood Reporter keinen weiteren Termin, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren (beide Seiten gaben dem HR keinen offiziellen Kommentar).

Bewegung gibt es allerdings bei der Öffentlichkeitsarbeit der AMPTP: Mit einer neuen PR-Firma will man die Messages der Studios besser an die Schauspieler und Autoren sowie die Medien bringen, die intensiv über den Hollywoodstreik berichten. Damit will man (nach Meinung des Hollywood Reporters) wohl auch dagegen ankämpfen, dass die AMPTP in der Öffentlichkeit – auch aufgrund der Social Media-Berichterstattung von Autoren und Schauspielern – als „die Bösen“ in diesem Konflikt dargestellt werden, während die AMPTP dort eher schwieg.

Dass die Situation hitzig wird und die Auswirkungen auf andere Branchen immer größer werden, zeigt auch folgender Vorfall: Heute mussten die Büros der IATSE Local 80 geschlossen werden, nachdem Drohungen eingingen, die wohl von einem Grip, der aufgrund des Streiks keinen Job mehr hat und sein Haus verloren hat, stammen. Die Drohung richtete sich gegen Local 80, die unter anderem Grips vertritt, referenzierte aber auch die generellen Streiks. Generell wird die Lage für die Streikenden teilweise problematisch. Selbst bekanntere Schauspieler wie Billy Porter (Pose, Tony Award-Gewinner für „Kinky Boots“) erklärte, er werde sein Haus verlieren, weil er keine Jobs findet, während andere Gildenmitglieder berichten, dass nach drei Monaten ohne bzw. mit zu wenig Beschäftigung ihre Krankenversicherung ausläuft.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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