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Hollywood-Streik: Hoffnung, aber kein Ergebnis (Update: Verhandlungen gehen weiter)

Es kam, wie es angekündigt wurde: Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA und die Studiovertretung AMPTP verhandelten (diesmal ohne die Studio-Bosse) auch am Wochenende, um den mittlerweile über hundert Tage dauernden Streik endlich zu beenden – zwar nicht im formalen Setting, sondern nur via Zoom-Calls, aber immerhin. Und auch wenn nur wenige Details nach außen dringen und offiziell noch immer etliche Punkte offen sind, regt sich ein wenig Optimismus. Die SAG-AFTRA verkündete, man habe über das Wochenende alle noch offenen Punkte erneut diskutiert. Ein Studio-Insider vermeldete gegenüber der Presse, dass sich die aktuelle Phase wie „die letzten Meter“ anfühle. Dennoch gibt es noch keine Einigung und am heutigen Montag wird es diese auch nicht geben: Jedes Verhandlungsteam wird stattdessen die Ergebnisse analysieren und am Abend sollen dann gemeinsam weitere Termine fixiert werden. Das ist auch notwendig, denn laut Aussagen der AMPTP drängt die Zeit: Sollte diese Woche eine Einigung verfehlt werden, stünden die Sommerfilme sowie die restliche TV-Saison 2023/24 endgültig an der Kippe. Die im Raum stehende Drohung lautet, dass man dann einen Schritt zurück machen könnte und eventuell erst Anfang 2024 an den Verhandlungstisch zurückkehrt, was natürlich nicht nur die Schauspieler, sondern auch viele weitere Mitarbeiter der kreativen Szene hart treffen würde.

Update: Nachdem der gestrige Montag genutzt wurde, um innerhalb der Teams die aktuellen Verhandlungen zu reflektieren, ist für heute, Dienstag, ein neuer Termin zwischen AMPTP und SAG-AFTRA geplant. Während sich ein Studio-Insider weiter optimistisch zeigt, ist die Schauspielergewerkschaft in einem Posting an die Mitglieder vorsichtiger und betont, dass in wichtigen Punkten noch deutliche Differenzen vorhanden sind. Darunter sei die Frage der Garantien in Sachen AI und weiterhin das Thema der Vergütung für Streaming.

Als Stärkung der Position der SAG-AFTRA wird weiterhin gesehen, dass mehr und mehr Studios für ihre Projekte Zwischenabkommen mit der Schauspielergewerkschaft schließen, durch die Dreharbeiten und Promotion für diese Filme und Serien trotz des Streiks möglich werden. Um für ein solches in Frage zu kommen, müssen die Produzenten den aktuellen Bedingungen der Gilde zustimmen und das Projekt darf nicht nicht von AMPTP-Mitgliedern produziert werden. Jüngster und vielleicht prominentester Zugang in dieser Liste ist das schon im November startende „Die Tribute von Panem“-Prequel The Ballad of Songbirds and Snakes, das dank des Agreements von verstärkter Promotion profitieren darf.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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