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Hands-on-Preview: Exogate Intiative

Wo ist eigentlich Jack O'Neill, wenn man ihn braucht?

In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft: Eine neue Portaltechnologie erlaubt der Menschheit, Teams auf unbekannte Planeten zu schicken, wo unsere heldenhaften Frauen und Männer hoffentlich neue Erkenntnisse und wichtige Erfahrungen für die Zukunft der Menschheit gewinnen. Klingt nach Stargate? Ja, irgendwie schon. Dennoch legt Exogate Initiative den Fokus anders, als ihr vielleicht erwarten würdet. Wir haben die Early Access-Version auf Steam ausgiebig angespielt und unsere Eindrücke mitgebracht.

Kriege sollen andere führen …

Wer – wie wohl viele Kinder meiner Generation – viele Stunden mit den diversen Teams des Stargate-Universums verbracht hat, hat wohl eine gewisse Vorstellung, was euch in diesem Spiel erwartet: Wir übernehmen die Kontrolle über unsere tapferen Truppen, führen sie auf fremde Planeten und lösen deren und damit gleichzeitig auch unsere Probleme. Richtig? Nein, falsch. Abgesehen davon, dass Exogate Initiative aus der bekannten Prämisse sein eigenes Universum spinnt, richtet das Spiel den Fokus auf das, was erfolgreiche Missionen überhaupt möglich macht: die Arbeiten im Hintergrund, die Logistik vor und nach einem Einsatz, die Teamführung, der Aufbau der Basis. Dabei orientieren sich die Entwickler an einer vielleicht für dieses Setting unerwarteten, aber umso klassischeren Vorlage: Dungeon Keeper. Zu Beginn eurer Partie sind noch kaum Räume vorhanden, aber das kann natürlich nicht so bleiben: Eure Trupps wollen schlafen und essen, verletzte Teammitglieder behandelt sowie Mitbringsel und Ideen eurer Expeditionen erforscht werden. Dafür habt ihr eine Roboter-Truppe, die neue Bereiche ausgräbt und später dann auch die Räume nach euren Vorgaben ausgestaltet sowie diverse Möbel aufbaut. Das Geld dafür bekommt ihr ausschließlich über Missionen: Aus den Mitbringseln beziehungsweise den dazugehörigen Ideen entstehen Patente, die ihr vermarktet und für das kommende Jahr Geld abwerfen.

Einsatz auf fremden Welten

Die Missionen selbst laufen übrigens verhältnismäßig unspektakulär ab: Ihr stellt das Team aus diversen Klassen zusammen (die ihr erst nach und nach freischaltet) und schickt sie auf einen fremden Planeten, den ihr zuerst mit eurem Netzwerk „verbinden“ müsst – was entsprechende Ressourcen kostet. Ab dann ist euer Einsatzteam eher autonom unterwegs: Ab und an bekommt ihr Infos oder müsst sogar Entscheidungen im Stil von „Choose Your Own Adventure“ treffen, aber meist bekommt ihr nach Ablauf der Zeit einfach das Ergebnis präsentiert. Daneben sei aber auch noch erwähnt, dass ihr nicht die einzigen seid, die fremde Planeten besuchen können, was irgendwann eure Mission schwieriger macht als geplant …

Zu früh?

Bei jedem Early Access-Spiel steht natürlich die Frage im Raum: Ist es euer Geld schon wert? Und wie so oft muss man die Frage vorsichtig beantworten: Die wichtigen Gameplaysysteme sind da, euer Einsatz wird euch ein paar Stunden beschäftigen, bevor die Geschichte auch schon wieder vorbei ist. In dieser Zeit könnt ihr durchaus Spaß mit dem Spiel haben, dennoch gibt es natürlich noch eine Menge Raum für Polishing. So gibt es noch kleinere technische Fehler, unerklärliche Umständlichkeiten beim Bauen von Räumen und natürlich einfach noch zu wenig Content, um langfristig zu motivieren. Auch die Abwechslung bleibt einfach irgendwann auf der Strecke. Allerdings versprechen die Entwickler, noch fleißig an dem Spiel zu tüfteln und sprechen sogar von 4X-Elementen. Hoffen wir, dass sie diesen Plan einhalten können, denn die Idee hinter Exogate Initiative macht Spaß – jetzt muss nur noch das „Drumherum“ passen.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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