NewsVideogames

Embracer steht vor der Aufspaltung

Die Embracer Group spaltet sich auf: Nach dem Zusammenkauf diverser Studios und Marken, bei denen wir oft ob der Größenordnung der Deals überrascht wurden, und einem harten Sparkurs nach dem überraschenden Aus einer geplanten Großinvestition, durch die zahlreiche Jobs und Projekte gestrichen sowiee unter anderem Gearbox und Saber Interactive den Konzern wieder verlassen haben, soll nun die Struktur des Konzerns nachhaltig verändert werden.

Konkret sehen die Pläne, die Embracer in einem Statement an die Aktionäre und Finanzbehörden veröffentlichte, folgende Schritte vor: Die aktuellen IPs von Embracer werden in drei Firmen aufgeteilt, die alle separat an der Börse gelistet werden und deutlich fokussierter mit den zahlreichen Marken operieren können.

  • Das beginnt mit Asmodee, die wenig überraschend sich auf Tabletop-Spiele und das dazugehörige Publishing konzentrieren sollen. 23 Studios sollen hier zu finden sein; zu den Marken gehören Zug um Zug, 7 Wonders, Catan, Exploding Kittens, aber auch die Tabletop-Spiele von Herr der Ringe, Marvel, Game of Thrones und weitere Titel basierend auf Lego, Netflix und Star Wars-IPs.
  • Coffee Stain & Friends (Name noch nicht final) wird eine umfangreiche Gaming-Sparte mit Fokus auf A/AA-Premium sowie Free2Play-Spiele. Hier finden sich (im Premium-Segment) Studios wie Coffee Stain, Ghost Ship, Tuxedo Labs, THQ Nordiq und Amplifier, sowie IPs wie Deep Rock Galactic, Goat Simulator, Wreckfest, Teardown oder Valheim, während im Free2Play-Semgent Easybrain, Deca, Crazy Labs und Cryptic angesiedelt sind. Hier finden sich auch die MMOs Star Trek Online oder D&D Neverwinter Online.
  • Middle-Earth Enterprises & Friends (auch hier ist der Name noch nicht final) umfasst die Rechte an Der Herr der Ringe sowie Tomb Raider, wird sich aber auch um AAA-Spieletitel und Publishing kümmern. Hier finden sich Studios wie Crystal Dynamics, Dambuster Studios, Eidos Moneteal, Flying Wild Hog Studios, Tripwire oder Vertigo Games; die IPs umfassen Dead Island, Killing Floor, Kingdom Come Deliverence, Herr der Ringe, Metro oder Tomb Raider. Zu diesem Zweig gehören auch PLAION (das ehemalige Koch Media), Freemode und Dark Horse.

Das Board of Directors argumentiert diesen Schritt damit, dass die neuen Entitäten sich so besser auf ihren spezifischen Teilmarkt ausrichten können und so weiteres Wachstum möglich ist. Gleichzeitig sollen diese neuen Firmen sowohl unabhängig (z.B. in Sachen Bilanz) operieren, aber weiterhin zusammenarbeiten, um zum Beispiel Marken der einen im Markt der anderen umzusetzen.

Dieser Plan ist aktuell noch eine Absichtserklärung, aber da das Board of Directors sowie Großaktionäre im Besitz von über 50 Prozent der Aktien zugestimmt haben sollen, ist es wohl nur eine Formsache.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"