Brettspiel Review: Jurassic Park – Danger!

Dafür, dass der Film Jurassic Park dieses Jahr sein dreißigjähriges Jubiläum feiert, gab es bislang verhältnismäßig wenige Brettspiele, die die Spielenden auf Isla Nublar ins Reich der Dinos entführen. Rechtzeitig zum runden Geburtstag ist nun aber Jurassic Park – Danger! auch auf Deutsch erschienen und macht einen gemütlichen Brettspielabend zum Fressen und Gefressen-Werden.

Willkommen im Jurassic Park

So ein Jurassic Park hat ja theoretisch hauptsächlich schöne Seiten für Mensch und Dinos zu bieten. Menschen können die Urzeitechsen wiederauferstanden bewundern – und die Dinos selbst müssen nicht mehr tot sein, sondern dürfen sich an einem Comeback erfreuen. Wer den Film gesehen hat, weiß aber, dass es bei diesem Abenteuer eher für die Dinos als für die Menschen lustig wird. T-Rex, Dilophosaurus und Velociraptor können über die Insel laufen, klettern oder schleichen und sich Snacks à la Alan Grant, Dennis Nedry, Tim Murphy und einige mehr gönnen, während die Menschen damit beschäftigt sind, die nötigen Schritte für die Flucht zu erledigen und dann zum rettenden Helikopter zu hetzen. In Steven Spielbergs Streifen gelingt dies einigen davon, hier im Brettspiel kommt alles anders! Da ist Spannung vorprogrammiert.

Der T-Rex möchte jagen

Der Spielablauf ist dabei denkbar einfach. Ein Dino-Fan kann mit allen Sauriern agieren, während die Besuchenden des Parks von den anderen gesteuert werden. Dabei haben die Dinos spezielle Fähigkeiten und auch die Charaktere können jeweils mit eigenen – eng mit der Handlung des Filmes verknüpften – Moves punkten. Lex Murphy schreit sich z.B. die Seele aus dem Leib und lenkt so Dinos ab. Der Raptor kann mehr Felder ziehen, der T-Rex macht mehr Schaden und der Dilophosaurus spuckt einfach Parkbesuchende auf benachbarten Feldern an, um ihnen Schaden zuzufügen. Ist das gelungen, verlieren die Unglücklichen Aktionskarten (quasi deren Leben) oder beißen ins hohe Gras, falls alle Karten weg sind. Dann darf die reale Person hinter der Spielfigur einfach einen neuen Charakter wählen – schließlich ist das Spiel erst vorbei, wenn die Dinos drei Menschen gefressen oder drei Menschen die Insel verlassen haben. Da kann es schon mal passieren, dass die Gruppe der potenziellen Dino-Häppchen entscheidet, einen Charakter aus Gründen der Taktik zu opfern. Dadurch entwickeln sich interessante Konstellationen innerhalb der Überlebenden, die man so gar nicht aus dem Film kennt.

Das Leben findet einen Weg

Der Spielablauf von Jurassic Park – Danger! ist flott und witzig, allerdings fühlt es sich zuweilen auf beiden Fraktionen etwas aus der Balance geraten an. Und ab und zu kommt es auch vor, dass man nicht ganz sicher ist, wie man die Regeln nun auslegen soll – in dem relativ dünnen Regelwerk aber nur uneindeutige Infos darüber findet, wie man vorgehen könnte. Das tut dem Spaß aber nur bedingt Abbruch – weil wann kann man schon einmal den Jurassic Park besuchen und dabei sogar etwas Nervenkitzel erleben? Und auch die Verarbeitung des Spiels ist gut gelungen: Der durch Einzelfelder variable aufbaubare Spielplan sorgt für Abwechslung, das Design der Karten für Menschen und Dinos ist schlicht, aber schön im Stil von Jurassic Park und die Saurier-Holzfiguren mit dem bunten Aufdruck wirken wie direkt aus den 1990er-Jahren. Schade lediglich, dass Ian Malcolm und Co. einzig an unterschiedlich zugewiesenen Farben der Spielfiguren zu erkennen sind.

Pros and Cons

+ lässt eine eigene Story im Jurassic Park erleben
+ lustige Aktionen für Dinos und Menschen
+ coole Holzspielfiguren der Dinos

– die menschlichen Figuren sind nur unterschiedlich gefärbt
– manchmal etwas unbalanced
– hin und wieder ist man Regel-technisch überfragt

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