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Brettspiel Review: Here to Slay

Die Zeiten, in denen ich mir Brettspiele aufgrund des Covers angesehen oder gar gekauft habe ohne etwas davon zu wissen, sind eigentlich vorüber. Als ich aber zuletzt Here to Slay mit meinen Jungs entdeckte, mit den putzigen aber scheinbar tödlichen Tierchen darauf, war ich schon mal interessiert. Von Unstable Unicorns, dem Vorgänger der Spieleschmiede Unstable Games, hatte ich schon mal gehört, also warum nicht mal einen Blindkauf wagen, was sich als sehr gute Entscheidung herausstellen sollte.

Außen süss, innen tödlich

In Here to Slay übernehmen 2-6 Spielende die Rolle einer tierischen Heldin, wobei diese entweder Bardin, Waldläuferin, Magierin, Druidin, Kämpferin oder Hüterin ist und jeweils über eine spezielle Fähigkeit verfügt. Die Diebin darf etwa jede Runde eine Karte stehlen, Die Waldläuferin addiert bei jedem Kampf gegen Monster eine 1 zum Würfelwurf. Ziel des Spiels ist es nun sein Team zu vervollständigen, sodaß jede Klasse mindestens einmal vorkommt oder aber drei Monster zu besiegen.

Um schlagkräftiger zu werden, verfügt man zu Beginn des Spiels über fünf Handkarten und in jeder Runde über drei Aktionspunkte, wobei man um eine Aktion entweder eine Karte vom Nachziehstapel abheben, eine Karte von der Hand ausspielen oder eine bereits ausliegende Heldin neuerdings aktivieren darf. Um zwei Aktionspunkte greift man jeweils eines der drei ausliegenden Monster an, für drei Aktionspunkte darf man seine Handkarten, falls die einem nicht liegen, abwerfen und fünf neue Karten abheben.

Alles was ein Abenteuer braucht

Bei den Karten handelt es sich um Heldinnen, Zaubersprüche, Ausrüstungsgegenstände für die Heldinnen, Modifikatoren oder Herausforderungen. Spielt man eine Heldin aus, legt man diese in seine Auslage und darf dann versuchen mit zwei sechsseitigen Würfeln die Spezialfähigkeit der Heldin zu aktivieren. Dabei handelt es sich um Aktionen wie dem Stehlen oder Zerstören von Heldinnen der Mitspielenden, dem weiteren Abheben von Karten oder Modifikatoren für kommende Würfelwürfe und noch viel mehr. Umso mächtiger die Aktion, umso höher muss man würfeln. Gegenstände können unter Heldinnen gelegt werden und können, die diese schützen oder mächtiger machen, Zauber lösen ähnliche Aktionen aus, jedoch nur einmalig.

Mit Modifikatoren können eigene, aber auch Würfelwürfe der Mitspielenden nachträglich verbessert oder verschlechtert werden, was zwar lustig, aber auch sehr ärgerlich sein kann, da durchaus mehrere dieser Karten gespielt werden können. Mit Herausforderungen kann man Aktionen der Gegnerinnen unterbinden, indem man in einem direkten Duell höher würfelt, wobei diese bei einer Niederlage auch die Aktionspunkte der angesagten Aktion verlieren.

Zu guter Letzt kann man noch versuchen eines der drei ausliegenden Monster zu besiegen, wobei man oftmals über bestimmte oder zumindest einer Mindestanzahl an Heldinnen verfügen muss um gegen diese anzutreten. Dann gilt es nur noch eine bestimmte Zahl zu würfeln und schon ist das Monster besiegt. Würfelt man besonders schlecht, kann es schon mal passieren, dass man dann selbst Heldinnen verliert. Besiegt man Monster, geben diese dauerhaft teils mächtige Boni, wie zum Beispiel Schutz der eigenen Heldinnen vor Vernichtung oder Boni bei Würfelwürfen.

Die grafische Gestaltung der Karten ist sehr gelungen, die Heldinnen und Monster sind alle sehr schön und abwechslungsreich illustriert. Die Karten an sich kommen dabei eher zweckmässig und schlicht daher, erfüllen aber ihren Zweck und sind jetzt zwar nicht hochqualitativ, aber auch kein billiger Kartonramsch. Die beiden Würfel sind ok, wobei uns die Gestaltung der 1 zu Beginn immer wieder verwirrte. Kein Ding, wir haben mehr als genug Würfel zur Hand, somit hatten dann alle Mitspielenden auch gleich ein eigenes Paar.

Das Regelwerk ist super einfach geschrieben, was bei den wirklich simplen Mechanismen, die schnell erlernt sind und auch kaum Interpretationsspielraum lassen aber auch verwunderlich wäre. Wir haben das Spiel in allerlei Konfigurationen gespielt, zu zweit, zu viert, zu sechst, wobei der jüngste 6 Jahre alt war und noch nicht lesen konnte, ging mit etwas Hilfe auch, die jüngsten merken sich nach 1, 2 Runden die Karten sowieso wie von selbst. Lediglich die Spielzeit ging mit mehr Spielenden stark nach oben, was zu sechst dann nicht mehr wirklich lustig war, drei oder vier Spielende ist wahrscheinlich optimal.

Auf englisch sind bereits zwei Erweiterungen erhältlich welche neue Klassen ins Spiel bringen, die Erweiterung Krieger & Druiden soll demnächst auch auf Deutsch erscheinen.

Pros and Cons

+ sehr nette grafische Gestaltung
+ Regeln innerhalb 5min gelernt
+ sehr einfache Mechaniken
+ Spaß durch reinpfuschen bei Gegnerinnen…

– … was manchmal auch frustrieren kann
– mit mehr Mitspielenden oft sehr lang

Fazit

Wertung

Here to Slay ist ein schnell erlerntes Karten- und Würfelspiel, dass dank der vielen Karten und möglichen Herangehensweisen einen hohen Wiederspielwert hat. Das Phantasy-Thema ist grafisch wunderbar eingefangen und kam bei unseren Testrunden sehr gut an. Es geht zwar manchmal etwas ruppig zu, wenn man die Heldinnen der Gegnerinnen zerstört oder stiehlt oder das Würfelglück komplett ausbleibt, was aber wiederum auch ein großer Spaß sein kann. Die Modifikatoren und Herausforderungen erlauben es zusätzlich den anderen reinzupfuschen, was das Chaos nochmal steigert. In unseren Testrunden bildeten sich oft auch Teams, wobei man sich meist gegen mich verschwor und sich dann auf das Besiegen der großen Monster konzentrierte, auch das ist möglich. Und auch wenn die Altersempfehlung mit 10 angegeben ist, mit Here to Slay können auch jüngere, frustresistente Spielende sehr viel Spaß haben.

Genre: Hand Management
Verlag: Asmodee
Spieleranzahl: 2-6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: ab 30 Minuten
Preis: ca. 20 Euro

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