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Warner Bros. cancelt fertigen „Coyote vs. Acme“-Film mit John Cena

Vor einem Jahr war der Aufschrei groß, als Warner Bros. den Batgirl-Film einstampfte. Der Film, der neben Batgirl auch Michael Keaton als Batman aufgeboten hätte, war spezifisch fürs Streaming gedreht worden, hatte bereits rund 70 Millionen verschlungen und war in der Post-Production, bevor man ihm den Stecker zog: Zu teuer für eine reine Streaming-Auswertung, qualitativ zu schlecht fürs Kino, hieß es von der Führungsetage (zumindest letzterem widersprachen die Kreativen und auch so manche Seher von Testaufführungen), weshalb man den Film einstampfte und die Kosten zur Bilanzabschreibung nutzte.

Nun wiederholt sich die Geschichte: Warner Bros gab heute bekannt, auf die Veröffentlichung von Coyote vs. Acme zu verzichten, einem Live-Action/Animation-Hybriden mit John Cena, der bereits 2022 abgedreht wurde. Der Film mit einem Budget von rund 30 Millionen Dollar war noch von der vorherigen Führung des Studios abgesegnet worden und ebenfalls für (damals noch HBO) Max gedacht, dürfte aber nicht mehr in die neue Ausrichtung und David Zaslav mit mehr Kino-Fokus passen. Auch bei der Animation Group von Warner gab es vor kurzem einen Führungswechsel.

Coyote vs. Acme entstand unter der Regie von Dave Green (Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows) und wurde von James Gunn produziert, der auch an der Story mitgearbeitet hatte. Der Film wurde vom Looney Tunes-Charakter Wile E. Coyote inspiriert und hätte eigentlich schon am 21. Juni 2023 erscheinen sollen, bevor er Platz für Barbie machen musste. Das Team zeigt sich erschüttert von der Entscheidung: Das Team sei brillant gewesen, man habe die Geschichte der Charaktere geehrt und sie gekonnt getroffen, erklärte Green auf X. Auch das Testpublikum habe hohe Wertungen gegeben, erzählt er. Doch das alles dürfte das Studio einmal mehr nicht überzeugt haben, das lieber einen – diesmal scheinbar wirklich fertigen – Film einstampft, als ihn auf die Fans loszulassen. Die Frage, ob das zu jenen Zeiten, in denen Hollywood aufgrund der Streiks dringend Material braucht, weil die Dreharbeiten erst wieder anlaufen, klug war, wird sich weisen.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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