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Review: Mario vs. Donkey Kong

Manche Rivalitäten enden nie

20 Jahre ist es her, seit Nintendo mit Mario vs. Donkey Kong einen spirituellen Nachfolger von Donkey Kong (bzw. dessen erweiterter Fassung auf dem Gameboy von 1994) auf den GBA brachte. Keine großen Plattforming-Level standen dabei im Fokus, sondern vielmehr kurzweiliges Puzzeln, um den Ausgang der kleinen Abschnitte zu erreichen. Der Erfolg gab dem Spielprinzip recht und sorgte für zahlreiche Sequels. Jetzt bringt Nintendo das Erstlingswerk in einer überarbeiteten Fassung auf die Switch.

Dünne Story …

Donkey Kong liebt Spielzeug – und das wird ihm diesmal zum Verhängnis: Als der Riesenaffe im Spielzeuggeschäft keine Mini-Marios ergattert, bricht er kurzerhand in Marios Fabrik ein und klaut sich die begehrten Objekte. Das kann der Mann mit der roten Mütze nicht auf sich sitzen lassen und nimmt die Verfolgung auf. Nein, einen Preis für kreative Ideen gewinnt die Story nicht gerade, aber sie reicht aus, um Mario einen Grund zu geben, Donkey Kong in die zahlreichen Welten und dazugehörige Level zu folgen. Und das ist ohnehin das, was am meisten Spaß macht.

… witziges Spiel

Jede Welt folgt dabei einem fixen Muster, das vielleicht jene überraschen wird, die Mario vs. Donkey Kong aufgrund der Sequels eher mit den Mini-Marios assoziieren, die Lemmings-artig zum Ausgang gelotst werden müssen. Zwar gibt es in jeder Welt auch einen Abschnitt, der daran erinnert, doch ganz grundsätzlich besteht zunächst eure Aufgabe darin, als Mario die Minis überhaupt erst einzusammeln. Die ersten sechs Levels jeder Welt bestehen deshalb aus jeweils zwei zusammengehörenden Abschnitten, bei denen ihr zunächst einen Schlüssel zu einer Tür bringen und im folgenden Bereich den begehrten Mario-Mini einsammeln müsst. Die einzelnen Bereiche sind dabei allesamt sehr übersichtlich, aber dennoch selten geradlinig. Unter anderem wollen Farbschalter aktiviert, Trampoline genutzt, Gegner bekämpft oder auch als Transportmittel benutzt und Wind strategisch eingesetzt werden, um das Ziel zu erreichen. Die Lernkurve ist dabei angenehm, aber vielleicht für manche erfahrene Gamer zu flach, da neue Ideen eher langsam eingeführt werden.

So springt Mario doch nicht!

Drei Dinge fallen beim Spielen rasch ins Auge. Erstens: Die Designer der Neuauflage halten sich (meist) ans Original, bieten aber dann doch Ausnahmen, wie zum Beispiel zwei völlig neue Welten. Zweitens: Zumindest die Level der Hauptstory sind allesamt recht leicht geraten. Ja, manchmal muss man kurz grübeln, aber im Endeffekt werden erfahrene Gamer schnell erkennen, wie man den Ausgang erreicht. Und drittens: Dass es dann doch nicht immer so leicht ist, „verdanken“ wir einer für ein Mario-Spiel überraschend schwergängigen Steuerung. Die Sprungkurve ist gewöhnungsbedürftig, sodass wir trotz gutem Timing in Gegnern landen oder Plattformen verfehlen – besonders lästig, wenn dies am Ende eines Abschnitts passiert, denn Mario haucht bei jedem Treffer sein Leben aus. Wer sich damit schwer tut, kann in einen Casual-Modus wechseln (der u.a. den Timer de- und Checkpoints aktiviert) oder sogar einen Multiplayermodus für zwei Spieler auswählen, der vor allem beim Spiel mit Kindern interessant ist, da hier beide Figuren sinnvolle Aufgaben zu erledigen haben.

Und sie marschieren doch!

Habt ihr die ersten sechs Level geschafft, kommen die Minis dann doch endlich zum Einsatz: Sie laufen in einem eigenen Abschnitt Mario nach und müssen zum Ausgang gebracht werden. Da sie aber anders als ihre Vorlage nur über eingeschränkte Möglichkeiten verfügen, muss ihre Reise gut geplant werden, damit wir die drei einzusammelnden Buchstaben ergattern können und sie auch sicher im Ziel ankommen. Denn erst dort verwandeln sie sich in die nötige Unterstützung für den letzten Abschnitt der Welt: den Kampf gegen Donkey Kong. Hier stellen sie unsere Hitpoints dar, während wir versuchen, den Riesenaffen oft genug zu treffen. Gelingt euch das ohne Gegentreffer, erhaltet ihr einen begehrten Stern (in den anderen Abschnitten gilt es hingegen für diese Auszeichnung jeweils drei Päckchen zu sammeln), mit dem ihr später die deutlich anspruchsvolleren Bonuslevel freischaltet, die mit kniffligeren Puzzles locken.

Eine neue Schicht Farbe

Da in Sachen Gameplay nur wenig an der etablierten (und gelungenen) Formel geschraubt wurde, ist die Überarbeitung der Präsentation wohl das Highlight der Switch-Version. Die Musik klingt nun nicht mehr nach GBA-Chiptunes, sondern nutzt moderne Soundfähigkeiten, und auch die Grafik wurde deutlich überarbeitet und gefällt mit witzigen Details. Klar, die Pracht eines Super Mario Bros. Wonder wird dabei nicht erreicht, aber Mario vs. Donkey Kong muss gar nicht in dieser Liga mitspielen. Hier geht es um kurzweiliges Gameplay, stark fokussierte Levels und Abschnitte und sogar ganze Welten, die oft rasch zu lösen sind, aber uns trotzdem immer mit neuen Ideen „nur noch einen Abschnitt“ rufen lassen.

Fazit

Wertung - 8

8

leichter Puzzle-Spaß

Mario vs. Donkey Kong ist ein einsteigerfreundlicher Puzzleplattformer, der auch erfahrenen Gamern Spaß machen kann – zumindest, wenn sie das Spiel nicht wegen der Herausforderung spielen wollen, denn diese macht sich erst nach dem Ende des Spiels mit den letzten Bonuslevels wirklich bemerkbar. Stattdessen ist Mario vs. Donkey Kong ein Geheimtipp für eine junge Generation an (vielleicht noch nicht) Mario-Fans, die mit den kompakten, kurzweiligen Abschnitten ihren Spaß haben werden. Eine für ein Mario-Spiel typische universelle Empfehlung für alle Altersgruppen geht sich hingegen nicht aus. Dafür ist die Herausforderung für erfahrenere Spieler einfach zu gering.

Genre: Puzzle-Platformer
Entwickler: Nintendo
System: Switch
Erscheint: 16. Februar 2024
Preis: ca. 50 Euro

Gewinnspiel: Wir verlosen zwei Mal Mario vs. Donkey Kong für Nintendo Switch

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Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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