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Review: Sonic Colours Ultimate

Sonic the Hedgehog feiert 2021 seinen 30. Geburtstag! Nachdem das eigentlich Spiel zum Jubiläum zwar angekündigt wurde aber erst nächstes Jahr erscheinen wird, gibt es zumindest eine schicke Remaster-Version eines der besten 3D-Sonic-Spiele, das bisher erschienen ist.

Sonic Colours erschien 2010 exklusiv (mit einem Spin-off am Nintendo DS) für die Wii und konnte sowohl mit positiven Kritiken also auch mit über 2 Millionen verkauften Exemplaren punkten. 11 Jahre später hat Sega beschlossen, dass es sich lohnen könnte, Sonic Colours mit einer verbesserten HD-Version wieder aufleben zu lassen, die den Titel zum ersten Mal für PlayStation-, Xbox- und PC-Spieler zugänglich macht und auch Nintendo Fans bekommen eine Version für die Switch.

Sonic Colours sollte damals zum einen das durchwachsene Sonic Unleashed vergessen machen, als auch seinem Jump’n’Run-Konkurrenten Mario gleichzutun und im Weltraum auf Spielerfang zu gehen. Vom pompösen Start-Song an bis hin zu kleinen außerirdischen Helferchen wird kein Hehl daraus gemacht, zumindest in puncto Stimmung auf Marios galaktischen Pfaden spazieren zu wollen. Allerdings ist bei Sonic natürlich immer noch High-Speed-Action angesagt.

Dabei setzt Sonic Colours auf jede Menge 2D-Jump’n’Run-Einlagen mit klassischem Sonic Gameplay. Allerdings steuert ihr Sonic nicht die ganze Zeit über durch sidescrollende Areale, sondern erlebt vielmehr einen Mix aus retro-haften sowie zeitgemäßen Passagen, die Sonic von hinten zeigen. Dabei sind die Übergänge ähnlich geschmeidig wie in Super Mario Galaxy 2. Mit einem feinen Unterschied: Im Gegensatz zur interstellaren Klempnerei spielt sich Sonic Colours zumeist wie ein Rennspiel, bei dem es gilt, Hindernissen oder Robotern auszuweichen oder sie per Homing-Attacke zu demolieren. Besagter Angriff wird auch für Geschicklichkeitsaufgaben und in Boss-Battles genutzt. Jene zwei Elemente, bei denen sich auch das meiste Frustpotenzial verbirgt und unfaire Passagen uns vor Ärger alle imaginären Stacheln aufgestellt hat. Allerdings hat Sega hier nachgebessert und einige Rücksetzpunkte besser gesetzt. Außerdem hat Sonic hat jetzt unendlich viele Leben und kann so oft sterben, wie es nötig ist, um eine Phase zu überstehen.

Auch auch bei den langwierigen Auseinandersetzungen mit verrückten Maschinen aus der Werkstatt von Dr. Eggman fliegen die lebensnotwendigen Ringe meist schneller aus eurem Vorrat, als ihr den metallenen Monstern den Garaus machen könnt. Stellt euch also schon auf Situationen ein, bei denen ihr frustriert den Controller wegwerfen möchtet. Aber keine Angst, dank der guten Steuerung und dem typisch rasantem Gameplay wird man trotz all der ärgerlichen Momente nicht müde, mit Sonic durch die abwechslungsreichen Dschungel-, Achterbahn-, Wasser- und sogar Kuchenbäcker-Levels zu sausen.

Die Verwandlungen, der von Dr. Eggman in einer Art Weltraum-Disneyworld eingesperrten Aliens namens Wisps, eröffnen euch – nicht unbedingt notwendige, aber recht spaßige – Abschnitte, in denen ihr wie eine Rakete abdüst, euch als Monster durch Hindernisse beißt oder ballongleich durch die Luft schwebt. 

Schon Sonic Colours war auf der Wii wirklich schön anzuschauen und bot viel zu große Erfolgserlebnisse, um länger die Finger davon lassen zu können, trifft das auf die Ultimate-Version umso mehr zu. 95 % des Spiels ist einfach die Wii-Version mit einer deutlichen Verbesserung der Auflösung (bis zu 4K) und der Bildrate (60 FPS auf der Xbox-, PlayStation- und PC-Version, während das Switch-Spiel mit denselben 30 FPS wie das Original läuft). Unser Test wurde mit der Xbox Version erstellt, derzeit scheint die Switch Version noch mit massiven Bugs zu kämpfen, für die allerdings bereits ein Patch angekündigt wurde.

Sammelt ihr 15 rote Ringe in einer Area schaltet ihr den neuen Rival Rush Modus frei und könnt hier gegen Metal Sonic antreten. Sammelt ihr alle 180 rote Ringe ein, könnt ihr euch in den gelben Super Sonic verwandeln. Eine weitere Neuerung sind die Parkmünzen, die in jedem Level verteilt sind und für das Abschließen von Leveln mit einem hohen Rang vergeben werden. Diese können gespart und in einem Shop im Spiel für kosmetische Upgrades ausgegeben werden. Allerdings sind diese ziemlich uninteressant, da sie lediglich die Farbe von Sonics Handschuhen und Schuhen ändern oder ihm einen anderen Spezialeffekt beim Laufen verleihen. Die Parkmünzen können auch dazu verwendet werden, Spielersymbole freizuschalten, von denen einige auf klassische Spiele aus der Segas Geschichte zurückgehen, darunter einige überraschende wie Panzer Dragoon und Clockwork Knight.

Das einzige Problem, das wir mit dem HD-Remaster haben ist, dass die Zwischensequenzen jetzt deutlich schwächer aussehen als der Rest des Spiels. Hier handelt es sich eindeutig um Videoclips, die die Wii-Auflösung verwenden. Obwohl versucht wurde, sie durch eine Art KI-Upscaling-Technik auf den neuesten Stand zu bringen, habt ihr immer noch  Zwischensequenzen, in denen Sonic deutlich schlechter aussieht als während des eigentlichen Spiels.

Fazit

Wertung - 8

8

Sonic Colours: Ultimate ist ein beeindruckendes Remaster der Sonic-Fans beschäftigen sollte, bis es etwas Neues gibt! Ja, in die Zwischensequenzen hätte ein Schuss mehr Liebe fließen, die ein oder andere unfaire Stelle hätte nach 11 Jahren nun doch entschärft werden können. Im Großen und Ganzen sind das aber eher kleine Schwächen, und es fühlt sich fast falsch an, Sonic Colours Ultimate wegen anderer Faktoren zu kritisieren, weil das Gameplay wirklich unterhaltsam ist (was bei einem 3D-Sonic-Spiel alles andere als selbstverständlich ist). Selbst für Fans des Wii-Originals ist der schiere Qualitätssprung von 480p30 auf 4K60 (auf PC, PS4 und Xbox) genug, um einen Doppelkauf zu rechtfertigen.

Genre: Jump’n‘Run
Entwickler: Sonic Team/Blind Squirrel Games
System: PS4, Xbox One, PC, Switch
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 40 Euro

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