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Review: Irem Collection – Volume 1

Irem bringt in den nächsten Monaten zusammen mit ININ insgesamt fünf Collections mit Spielen aus ihrer Historie heraus. Diese beginnt bereits 1969 mit dem Verkauf von Zuckerwatteautomaten in Osaka und ab 1970 erweiterten sie das Geschäft mit Pachinko-Maschinen. Der Erfolg führte zur Gründung von IPM (International Playing Machine) Co Ltd. Diese bauten und installierten Videospielautomaten für kleine Geschäfte in Japan bis sie ab 1977 CRT-Monitore für die Nanao Corporation, Vorgänger von EIZO, für Arcade-Schränke produzierten.

IPM veröffentlichte 1978 mit IPM Invader einen Klon von Taitos Space Invaders und änderte 1979 den Firmennamen in Irem Corporation um. Grund war ein Brief von IBM, denen der Name zu ähnlich klang. Irem ist die Abkürzung für „International Rental Electronics Machines“ und wurde 1980 von Nanao übernommen.

Einer der ersten erfolgreichen Eigenentwicklungen ist Moon Patrol, welches 1982 als Automat in die Spielhalle kam und noch immer für aktuelle Hardware, wie die Switch, portiert wird. Mit Kung-Fu-Master wurde 1984 das erste scrollende Beat-‘em-Up entwickelt, welches häufig als Inspirationsquelle für spätere Genre-Erfolge, wie Double Dragon, genannt wird. Und 1987 veröffentlichte Irem mit R-Type einen der bekanntesten Shmups der Videospielhistorie.

Die in der Irem Collection Volume 1 enthaltenen drei Spiele können als Spin-Off der R-Type-Serie angesehen werden, in denen mit der Shooter-Mechanik experimentiert wurde.

Image Fight

Image Fight Arcade, Famicom, NES und PC-Engine Version

Image Fight ist 1988 als vertikaler Arcade-Shooter erschienen, der mit taktischer Tiefe aufwarten kann. Während des Spielens können blaue und rote Pods aufgesammelt werden, die hinten und an den Seiten des Schiffes befestigt sind. Während die blauen Pods nur nach vorne schießen können, schießen die roten Pods gegensätzlich zur Steuerung, so dass auch Feinde von Links, Rechts, unten oder diagonal abgeschossen werden können. Neben der japanischen Arcade gibt es noch die internationale Arcade-, Famicom-, NES- und PC Engine-Version, die alle ihren eigenen Reiz haben und gute bis sehr gute Umsetzungen sind.

Image Fight II

Erstmalig außerhalb der Arcade und Virtual Console spielbar

Der Nachfolger Image Fight II, ein exklusives PC-Engine-Spiel, stammt aus dem Jahr 1992 und ist ebenfalls ein vertikal scrollendes Shoot-‘em-Up, welcher mit einem hohen Schwierigkeitsgrad und identischer Mechanik zum Vorgänger aufwartet. Dabei leidet das Spiel, genau wie die PC-Engine-Version von Image Fight, an der Anpassung des Gameplays an einen fast bildschirmfüllenden 4:3 Modus eines alten Fernsehers. Die Kamera ist zu nah am Geschehen, so dass das beengte Layout das Ausweichen von Gegnergeschossen deutlich erschwert und die Endbosse fast den ganzen Bildschirm beanspruchen.

Tolle Zwischensequenzen mit nicht Lippensynchroner japanischen Sprachausgabe

Dafür bietet Image Fight II für ein Shmup viele vertonte Zwischensequenzen im Anime-Stil, welche nur in japanischer Sprache vorhanden sind und leider ohne Untertitel auskommen muss.

X Multiply

Zwischen den beiden Image Fight-Spielen ist mit X Multiply 1989 ein horizontal scrollendes Shoot-’em-Up für die Arcade erschienen. Neben der japanischen steht auch die internationale Arcade Version zur Verfügung. Während die beiden Image Fight-Spiele im Weltraum angesiedelt sind, wird in X Multiply ein Schiff mikroskopisch so klein geschrumpft, dass damit kleine außerirdische Parasiten im menschlichen Körper bekämpft werden können, die von Entwürfen von H.R. Giger inspiriert wurden.

Das Schiff besitzt diesmal keine Pods, sondern Tentakeln, die an der Ober- und Unterseite des Schiffs angebracht sind. Auch diese schießen in entgegengesetzter Richtung zur Steuerung und können Feinde nicht nur bei Kontakt schädigen, sondern auch als Schutzschilde benutzt werden.

Die physischen Editionen

Wie mittlerweile üblich, veröffentlicht Strictly Limited Games die physischen Editionen im Westen. Die Irem Collection von Volume 1 bis Volume 3 sind bereits vorbestellbar und sie gibt es in zwei Versionen, jeweils für Nintendo Switch, PlayStation 4 und 5. Die einfache Version kosten 34,99 €. Die Irem Collector’s Editionen kosten jeweils 89,99€. Ebenso sind alle fünf Volumes in einer Box vorbestellbar, die 159,99 € oder als Collector’s Edition oder im Bundle 429,99 € kosten.

Die Emulation

Die Spiele können alle im sogenannten Arcade Modus oder im Standard Modus gespielt werden. In beiden Modi sind die Steuerungsverbesserungen und das Einstellen des Schwierigkeitsgrads aktiv, sowie das Zurückspulen erlaubt, hinzu kommen im Standard Modus das Aktivieren von Cheats und die Möglichkeit jederzeit zu speichern. Im Arcade Modus wird auf die beiden Möglichkeiten verzichtet, dafür können Trophäen freigespielt werden.

Die vier Monitor Filter: Arcade Glow, CRT, Vengeful CRT und Sameboy LCD

Hinzu kommen die üblichen Filter, die wieder viele Einstellungsmöglichkeiten bieten, von der Darstellung als CRT-Monitor bis hin zum leuchtenden Arcadebildschirm ist alles dabei. Auch die Farbgebung lässt sich von RGB zu Schwarz-Weiß oder das Herausrechnen mancher Farbtöne beeinflussen.

Gut ist hingegen die Möglichkeit das Zielen mit dem Stick einzuschalten, womit in den Shmups mit dem zweiten Analog-Stick geschossen werden kann. So werden aus den Spielen kleine Twin-Stick-Shooter und vereinfachen so das Treffen von Feinden, die nicht von vorne kommen.

Obwohl Image Fight und X-Multiply die Möglichkeit anbieten zu zweit zu spielen, sind es keine Koop-Shoot-‘em-Ups, sondern es wird nacheinander gespielt.

Fazit

Wertung - 8

8

Während Image Fight und X-Multiply bereits 1998 für PlayStation und Sega Saturn erschienen sind, gab es bisher für Image Fight II keine Konvertierung, lässt man mal die Virtual Console Fassung auf der WiiU außen vor. Somit hat die Sammlung für Shmups-Liebhaber eine Rarität zu bieten. Obwohl die Titel einwandfrei emuliert werden, könnte im Allgemeinen etwas mehr Liebe in die Portierungen gesteckt werden. Zwar sind alle Verbesserungen, wie Zurückspulen, Speichern, Online-Bestenlisten, Schwierigkeitseinstellungen, das feine Justieren der Retro-Bildschirme oder eigene Tastenzuordnung, vorhanden, doch die Klasse einer interaktiven Dokumentation, wie bei den Digital Eclipse Spielen (Atari 50, The Story of Karateka oder das bald erscheinende Llamasoft: The Jeff Minter Story) fehlt hier leider komplett. Es gibt keine Handbücher, die das Spiel erklären, keine zusätzliche Konzeptkunst oder sonstige Boni rund um eines der Spiele. Hervorzuheben ist die gute Idee des Zielens per Stick, die die Spiele deutlich zugänglicher machen und einiges vom Schwierigkeitsgrad wegnehmen und mit Image Fight und X Multiply zwei gute bis sehr gute Spiele in der Collection vorhanden sind.

Genre: Shoot’em-Up
Entwickler: Tozai Games, Irem, ININ Games
System: Nintendo Switch, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series
Erscheint: bereits erschienen
Preis: digital: 24,99€, physisch: 34,99€ oder Collector’s Edition 89,99€

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