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Review: Immortals of Aveum

Als Immortals of Aveum 2022 als reiner Singleplayer-Titel bei den Gameawards erstmals angekündigt wurde, war ich mir nicht so ganz sicher, was ich mir von dem Titel erwarten sollte. Ein Ego-Shooter-Magie-Mashup, eh lustig, aber irgendwie wirkte zumindest auf mich alles ein wenig zu viel, zu hektisch, zu gewollt. Und gerade diese Skepsis brachte mich dazu mich dazu das Erstlingswerk der Ascendant Studios, das zu Beginn vor allem aus Entwicklern der Telltale games bestand, näher unter die Lupe zu nehmen um mich – vorsicht Spoiler! – dann doch mehr als positiv zu überraschen.

Ewiger Krieg auf 20h eingedampft

Protagonist von Immortals of Aveum ist Jak, ein Bewohner des Reiches Lucium, ein nicht immer sympathischer aber doch witziger Kerl, der gleich zu Beginn des Spiels auf dramatische Art und Weise erfährt, dass er in Wahrheit eine ziemlich krasse Nummer ist. Ziemlich praktisch, wenn sich das eigene Reich in einem wortwörtlich ewigem Krieg mit dem Reich Rasharn und dessen Obermacker Sandrakk befindet. Und so kämpft man nun, nach einem kurzen Einstieg und einem gelungenem Tutorial als Jak in der Armee Luciums, erlebt dabei die cineastische Story, schockierende Wendungen und viele, am Ende viellicht sogar zu viele und manchmal etwas zu lange Kämpfe. Die Story macht dabei durchaus Spaß, wird mit Humor erzählt, greift aber auch auf so manches Stereotyp zurück. Oscar wird sie wohl keinen Gewinnen, aber für 15-20h hält sie wunderbar bei der Stange.

Auch wichtig, ein schützendes Schild.

Zauber Call of Duty?

In der Vorberichterstattung wurde Immortals of Aveum oft mit Shootern wie Call of Duty oder ähnlichen, nur eben mit Magie statt Waffen verglichen, wobei das dem Titel nicht gerecht wird. Ja, es wird geschossen, wobei die Magie wesentlich vielfältiger eingesetzt wird als normale Waffen in Shootern.

Normalerweise verfügen Magiewirkende in der Welt des Spiels über eine der drei gängigen Magievarianten, wobei blaue Magie kräftigem Einzelfeuer eines Gewehrs entspricht, rote Magie mit der brachialen Gewalt einer Schrotflinte verglichen werden kann sowie die grüne, die Waffen mit Schnellfeuermodus gleichkommt. Wie schon erwähnt, Jak hat es einfach drauf, weswegen er über alle drei Magieformen verfügt. Und so kann er den verschiedenen Gegnern, die meist auf eine der drei Farben allergisch reagieren und dagegen eine Schwäche besitzen, besonders gut einheizen. Das heißt aber auch, dass man während eines Kampfes mit mehreren Widersachern oft und schnell durch seine sogenannten Sigillen wechseln und so die Magieform ändern muss, mit der man angreift. Das geht aber recht schnell in Fleisch und Blut über.

Zauberaction in schönen Levels.

Neben dem normalen Geballere gibt es auch noch nette Hilfsmittel wie ein Schild, eine Peitsche die Gegner heranzieht oder lustige grüne Knödel die Objekte verlangsamen, vor allem praktisch für die kleinen Rätsel, die sich ab und an in der Spielwelt oder während einiger Sprungpassagen zu finden sind. Ebenso müssen oft größere Objekte magisch bewegt werden um voranzukommen, was ebenso kleinen Rätseln gleichkommt, einer netten Abwechslung zum Kampf.

Jak kann aber auch mächtigere Zauber wirken, die Schilde brechen oder gleich mehrere Gegner angreifen können. Diese stehen jedoch nur begrenzt zur Verfügung und müssen mittels Mana-Kristallen aufgeladen werden. In der Spielwelt finden sich im Spielverlauf auch immer wieder neue Zauber bei Altaren, die das von Beginn an gut gefüllte Repertoire gut ergänzen.

Immer gut gerüstet in den ewigen Krieg.

Zauberhafte Rollenspiel Illusionen

Doch damit ist es noch nicht getan. Jak lernt nicht nur immer mehr und bessere Zauber, er erhält auch bessere Sigillen und Ausrüstung. Außerdem kann man sein Equipment an Schmieden verbessern oder gar neues Zeug craften. Dies geschieht einerseits mit Gold und andererseits mit Essenzen der drei Magiefarben. Also immer brav looten, gute Ausrüstung kostet richtig Geld. Möchte man zum Beispiel vier statt drei Heilkristallen tragen, die Medi-Packs in Immortals of Aveum, muss man 50.000 Gold hinlegen, was schon ein wenig dauert. Mikrotransaktionen gibt es aber zum Glück nicht.

Und damit noch nicht genug, mit verdienten Erfahrungspunkten können noch Fertigkeiten in einem gar nicht so kleinen Techtree verteilt werden. Dadurch verbessert man vor allem den Schaden, Abklingzeiten und dergleichen der verschiedenen Magiefarben. Die Fertigkeitspunkte können zwar zurückgesetzt werden, was mit 10.000 Gold aber auch nicht gerade billig ist. Mehr Rollenspiel gibt es dann auch schon nicht mehr, wobei die beiden Elemente durchaus Spaß machen und motivieren.

Kein Spiel ohne Skills und Techtree.

Es muss nicht immer Open World sein

Die Action in Immortals of Aveum ist dabei vor allem geradlinig. Meist ist ganz klar wo man als nächstes hin muss, wenn es auch manchmal ein wenig backtracking gibt, was jedoch selten ist und nicht stört. Eine Open World gibt es nicht wirklich, nichts desto trotz gibt es eine wunderbare Map, die bei der Navigation hilft. Obwohl man fast alle Orte zu Fuss erreichen könnte, gibt es mit der Zeit auch praktisch Portale um das Reisen zu erleichtern, danke dafür.

Kein Darmröngten, sondern eine gelungene Map.

Technisch ein Blick in die Zukunft

Mit der Unreal Engine 5 hat Immortals of Aveum auch ordentlich Power unter der Haube. Die Levels sind alle sehr schön gestaltet, die rasante Action kommt mit 60fps nie ins stocken, wobei durch die vielen Zauber immer sehr viel los ist. Auch die Gesichter der Charaktere sind allesamt sehr schön gestaltet und die Mimik, bis auf einige Ausnahmen, gelungen.

Da haben wir schon schlechtere Gesichter gesehen.

Pros and Cons

+ Zauber-Shooter-Gameplay macht Spaß
+ Grafik dank Unreal Engine 5 sehr gelungen

– Story ist ziemlich 08/15 aber nicht uninteressant
– Gegner halten am Ende einfach nur mehr aus, Kämpfe dadurch unnötig lang
– kein Multiplayer, wobei der sicher rocken würde

Fazit

Wertung - 8

8

Immortals of Aveum ist vielleicht nicht das Spiel des Jahres, aber auf jeden Fall für mich eine große Überraschung. Das Zauber-Shooter-Gameplay macht Spaß, verlangt aber dank der vielen Optionen auch die Verwendung jeder einzelnen Taste eures Controllers. Die Story ist ok, nicht uninteressant, hält auch durch einen sehr speziellen Twist doch so gut im Spiel, das man nach 15-20h den Abspann erleben kann. Die RPG-Elemente motivieren zusätzlich und geben dem Spiel noch mehr Spieltiefe. Grafisch enttäuscht der Unreal 5 Engine ebenso nicht, das Spiel sieht durch die Bank gut aus und läuft mit flüssigen 60fps. Einige Abstriche gibt es dafür, dass die Kämpfe gegen Ende hin einfach nur länger dauern, da man den Gegnern mehr Lebenspunkte spendiert hat und für Gegner oft die Magiefarbe, die diese schwächt, nutzen muss, was etwas zu mechanisch wirken kann.

Genre: First Person Shooter
Entwickler: EA, Ascendant Studios
System: PS5, Xbox Series X/S, PC,
getestet auf: Xbox Series X
Erscheint: erschienen
Preis: ab 70 Euro

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