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Review: Die blauen Boys 48: Der Kriegsberichterstatter

Die humoristische Comicserie „Die blauen Boys“ läuft bereits seit 1968 in Frankreich und erschien 1972 auch erstmals auf Deutsch! Funfact: der 1989 erschienen Strategie-Klassiker North & South der damals auf C64. NES, Amiga & Co für Furore gesorgt hat und bis heute umgesetzt wird, hat diese Comicserie als Hintergrund

Während der Corona-Krise sind einige Veröffentlichungen der Blauen Boys nach hinten geschoben worden, weswegen dieses Jahr nun schon der zweite reguläre Comic erschienen ist. Ähnlich wie bei Lucky Luke wird auch bei den blauen Boys öfter mal auf wahre Geschichte zurückgegriffen. Im Band Der Kriegsberichterstatter geht es um den ersten Kriegsberichterstatter der Geschichte, William Howard Russell (1820-1907), der Vorort von den Gräueltaten im Krieg Nordstaaten gegen Südstaaten aus Amerika berichtete.

Der Kriegsberichterstatter ist der erste Band, der nicht unter der Aufsicht von Raoul Cauvin entstanden ist, da er sich von den Blauen Boys zurückgezogen hatte und kurz darauf verstorben ist. Der Kriegsberichterstatter ist eine Zusammenarbeit von BeKa, zwei Personen (Bertrand und Caroline), die für die Szenerie und den Plot verantwortlich waren und José-Luis Munuera, der die Geschichte zeichnete. Die Drei erfuhren durch einen Zufall bei einem gemeinsamen Essen mit den Verlegern vom Rückzug von Raoul Cauvin und hatten gerade erst einen Artikel über William Russel gelesen. Kurz nach dem Essen war bereits eine grobe Handlung ausgearbeitet, welche am frühen Morgen des nächsten Tages an Sergio Honorez, Redaktionsleiter Dupuis, geschickt wurde.

Sergeant Chesterfield und Corporal Butch bekommen den Auftrag, den britischen Reporter William Russell, der nach einem Streit mit seinen Vorgesetzten in den amerikanischen Bürgerkrieg als Vorort-Reporter strafversetzt wird, die Schlachtfelder zu zeigen, wobei die Generäle der Blauröcke eigentlich eine gute Publicity für sich erwarteten. Als unabhängiger Berichterstatter schreibt William Russel aber nur, was er sieht, und verschönt kein Ereignis, egal auf welcher Seite sie begangen wurden.

Meinung

Für das Autorentrio war dies wohl die einzige Ausgabe der blauen Boys, da der Lambil-Band „Irish Melody“ nicht rechtzeitig fertig wurde und sie dafür schnell einspringen konnten. Trotzdem respektieren sie die Charaktere von Blutch und Chesterfield, die sich weiterhin wegen jeder Kleinigkeit in die Haare bekommen. Die Zeichnungen sind etwas moderner, halten sich aber an die liebgewonnenen Faktoren. Die Nebenfiguren bekommen ihren Platz zum Entfalten und die gute und interessante Geschichte endet mit einer schönen Moral. Auch das Interview am Ende des Bandes ist lesenswert, wo etwas mehr über den Reporter William Russell und den Autoren erfährt.

Die blauen Boys 48: Der Kriegsberichterstatter

Text: BéKa
Zeichnung: Jose Luis Munuera
Einband: Softcover
Seiten: 48 Seiten, farbig
Genre: Western, Funny

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