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Review: Diablo 4

Mehr als zehn Jahre nach dem letzten Ableger, wenn man das Remaster von Diablo 2 und die eher umstrittene Smartphone-Umsetzung Diablo Immortal, ausklammert, beschert Blizzard mit Diablo 4 endlich wieder neues Futter für die Fans der düsteren Serie. Das Spiel hat einen äußerst reibungslosen Start auf PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series S/X hingelegt – das sind wir von Blizzard-Games anders gewohnt. Dennoch: Die Server des Always-On-Games hielten zum größten Teil stand, die wenigen bekannten Bugs werden seitdem in Hotfixes und mehreren kleineren Patches behoben. Zeit also, um ein erstes Fazit zu ziehen.

Eine düstere Welt

Wo Diablo 3 noch auf Comic-Optik setzte, ist Diablo 4 vor allem dreckig, düster und trostlos – und das im besten Sinne. Die Fantasywelt Sanktuario war noch nie gleichermaßen so detailliert wie bedrohlich. Das äußert sich auch in der düsteren Story. Denn Diablo spielt, anders als es der Titel des Games vermuten lassen würde, eigentlich keine Roll. Stattdessen hat Lilith ihren großen Auftritt.

Die dämonische Tochter von Mephisto, dem Lord des Hasses, und der Engel Inarius vereinten sich einst, um Sanktuario zu erschaffen. Sie wollten damit dem ewigen Konflikt zwischen Himmel und Hölle zu entkommen. Davon kann nun keine Rede mehr sein. Der Konflikt kocht erneut hoch – und mittendrin der Spieler als Held, der eine tolle Handlung über sechs Akte hinweg erleben, die kreuz und quer durch ganz Sanktuario führen.

Anders als zuvor ist Diablo 4 als offene Welt konzipiert – das heißt, man kann ganz Sanktuario praktisch ohne Ladebildschirme erkunden. Muss man mögen: Das Spiel ist als Online-Game konzipiert, in dem man laufend andere Spieler sieht. Einen Offline-Modus gibt es nicht. Sofern keine Internetprobleme dazwischenfunken, macht das Erkunden des ersten Gebiets mit seinen schneeverwehten Ebenen, schlammigen Straßen und der grauen Stadt Kyovashad im ersten Akt mächtig Spaß. An jeder Ecke verstecken sich Geheimnisse, Dungeons, Weltereignisse und jede Menge oft ekelhafter Monster. Später kommen noch Urwälder, Wüsten, Küstenregionen und mehr hinzu. Für Abwechslung ist gesorgt!

Viele Optionen

Bei der Wahl des eigenen Helden oder der Heldin hat man die Wahl aus fünf legendären Klassen, die allesamt bereits aus früheren Serienteilen bekannt sind: Druide, Jäger, Zauberer, Barbar und Totenbeschwörer. Der Barbar drischt ordentlich darauf hin, der Totenbeschwörer rennt mit einer Armee an Skeletten durch die Gegend und der Jäger ist so agil, dass die Monster schon tot sind, ehe sie ihn überhaupt sehen. Für jeden Spielstil sollte also die ideale Wahl dabei sein – zumal man die Spielweise der Klassen mittels verschiedener Fähigkeiten über den Skilltree sowie legendäre Gegenstände mit besonderen Effekten ungemein individualisieren kann.

Hinzu kommen die Klassenmechaniken, die zu verschiedenen Zeitpunkten der Kampagne freigeschaltet werden. Beispielsweise erhält der Zauberer ab einer bestimmten Levelgrenze Zugriff auf das Verzauberungssystem, das es ihm ermöglicht, einige ihrer Zauber zu verändern. Der Totenbeschwörer hingegen kann mit einer Quest den Golem als Begleiter freischalten. Das trägt wesentlich dazu bei, dass sich das Durchspielen der Kampagne mit jedem Charakter anders anfühlt. Doch keine Sorge: Nachdem die Story einmal abgeschlossen ist, kann man sie mit weiteren Charakteren nach Wunsch überspringen und direkt in die offene Welt entlassen werden, um mit Dungeons und diversen weiteren Aktivitäten zu leveln.

Der Shop

Diablo 4 enthält einen digitalen Shop, in dem echtes Geld für kosmetische Artikel ausgegeben werden kann. Dabei handelt es sich etwa um Rüstungen, Reittiere oder Rüstungen für Reittiere. Das kann komplett ignoriert werden, vor allem weil die Preise recht salzig sind (bis zu 25 Euro für eine kosmetische Rüstung). Auf das Spielgeschehen hat das absolut keinen Einfluss. Laut Blizzard soll der Store um weitere kosmetische Optionen erweitert werden, wenn die erste Season (voraussichtlich im Juli) startet. Ab da wird es zudem einen Battle Pass mit kostenlosen und kostenpflichtigen Belohnungsstufen geben. Im Moment gibt es nicht unbedingt einen Grund zur Besorgnis, doch man wird die weitere Entwicklung beobachten müssen. Der Shop bedeutet aber auch Gutes für Spieler: anders als Diablo 3 hat der neue Teil ein System der konstanten Monetarisierung, was die Entwicklung neuer Inhalte für Seasons finanziert.

Fazit

Wertung - 9

9

Nein, Diablo 4 revolutioniert das Action-Rollenspiel-Grenre weder mit radikalen neuen Ideen oder gar einer komplett frischen Herangehensweise an das altbekannte Monster-Totklicken (auf dem PC zumindest). Stattdessen tut Blizzard das, was es am besten kann: Eine Formel bis zur Perfektion zu polieren und mit großartigen Produktionswerten zu versehen. Diablo 4 ist die Kulmination aller bisherigen Serienteile. Die Düsternis von Diablo 1, die Komplexität von Diablo 2 und das eingängige Kampfsystem von Diablo 3 – die Formel ist äußerst effektiv. Und die versprochenen Seasons, Erweiterungen und neuen Klassen dürften für jede Menge weitere Spielstunden sorgen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Monetarisierung des Handy-Ablegers Diablo Immortal sich nicht über die Zeit in Blizzards bestes Spiel seit Jahren einschleicht …

Genre: Action/Rollenspiel
Entwickler: Blizzard Entertainment
System: PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series, Microsoft Windows
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 70 Euro

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