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Review: Another World: 20th Anniversary Edition

Was passiert wenn ein Physiker mit Antimaterie experimentiert und ein Blitz in den Teilchenbeschleuniger einschlägt? Diese und weitere Fragen werden in Another World gestellt und wir dürfen mit dabei sein. Warum wir uns jedoch dabei auf einem Parallelplaneten wiederfinden, erfahrt Ihr nur im Spiel selbst.

Was, das ist schon 23 Jahre her?

Bereits im Jahr 1991 erschien Another World für Commodore Amiga und erfreute die Spieler mit einer tollen Story und einem bis dahin einzigartigen Grafikstil. Ein klasse Intro und voll animierte Zwischensequenzen – so etwas kannte man bis dahin kaum. Und auch im Spiel wurden Kleinigkeiten eingebaut, die es organisch wirken ließen und den Spieler richtig in die Welt hereinzogen.

Die Grafik an sich ist dabei nicht einmal extrem detailliert, was aufgrund der Technik damals auch nicht möglich gewesen wäre. Statt jedoch einfache Pixel zu verwenden, entschlossen sich die Entwickler, auf Polygongrafik zu setzen. Die meist in 3D-Spielen eingesetzte Grafik ermöglicht es so, extrem flüssige Animationen zu erzeugen, ohne das Spiel zum Ruckeln zu bringen.

Der Nachfolger Heart of the Alien war nicht wirklich ein Erfolg. Zwar wurde die Geschichte von Another World einigermaßen aufgegriffen und aus der Sichtweise der Aliens erzählt, doch es kam – weder erzählerisch noch grafisch oder gar spielerisch – auch nur annähernd an die Klasse von Another World heran.

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Next-Gen und Mobile

Nun haben wir also die Another World: 20th Anniversary Edition vor uns, das uns wieder in die Tiefe des Spiels ziehen soll. Wobei Tiefe hier wörtlich zu nehmen ist, denn bereits im ersten spielbare Abschnitt müssen wir aus einem tiefen Pool vor einem Tentakel flüchten. Nachdem nämlich eine Antimaterie-Versuch fehlgeschlagen ist, werden wir in eine parallele Welt katapultiert, wo die scheinbar primitiven Bewohner unter einer Diktatur leiden, dabei aber allerhand hochwertige Geräte erfunden haben.

Sobald wir den ersten Bildschirmtod im Pool abgewendet haben, erkunden wir mal kurz die Gegend und werden schon bald von einer löwenartigen Kreatur angegriffen. Kämpfen können wir nicht, also laufen wir weg. Sinnvoll ist es natürlich, wenn wir zuerst alle gegnerischen Schlangen ausgeschaltet haben, denn sonst sterben wir ziemlich schnell.

Gleich danach machen wir auch schon eine unangenehme Bekanntschaft mit den Wächtern, die uns K.O. schießen, wonach wir uns in einem Käfig wiederfinden, aus dem es zu entkommen gilt. Dabei hilft ein Bewohner des Planeten, der uns das gesamte Abenteuer über unterstützt und den wir manchmal sogar selbst steuern dürfen.

Wie Ihr wahrscheinlich bemerkt, ist das Spiel ausgesprochen actionreich und – sehr gefährlich. Ein Treffer und wir sind tot, einem Steinschlag nicht ausgewichen und wir geben den Löffel ab. Eine Flutwelle übersehen und schon ins Gras gebissen. Der Bildschirmtod begleitet uns das ganze Abenteuer hindurch, gibt uns aber auch die Möglichkeit, eventuelle Fehler auszubessern.

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Warum Fehler ausbessern?

Anders als bei vielen anderen Abenteuerspielen ist es bei Another World grundsätzlich möglich, relativ weit zu spielen ohne eine bestimmte Aufgabe erledigt zu haben. Darauf kommen wir jedoch erst später, oftmals auch zu spät. So müssen wir recht früh im Spiel einen Wasserfall auslassen indem eine Stütze entfernt wird. Machen wir das nicht, dann stehen wir vor einer unüberwindlichen Barriere. Oder ein Gegner befindet sich hinter einer automatischen Türe, die sofort aufgeht, wenn wir ihm begegnen und uns keine Chance lässt, ihn zu erledigen. Wie wir das schaffen? Tja, einfach die Stromzufuhr kappen, dann haben wir genug Zeit um ein Schutzschild aufzubauen und den Gegner abzuschießen.

Solche Rätsel finden sich immer wieder im Spiel, wiederholen sich aber nicht allzu häufig. Dadurch wird das Spiel einigermaßen unvorhersehbar, wobei sich Rätsel und Action abwechseln. Dabei ist der Rätselanteil jedoch wesentlich höher als die Action. Doch auch die Geschichte sollte nicht vernachlässigt werden, da diese voller Emotionen steckt und uns vor allem unserem Mitstreiter näherbringt.

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Technisch auch nach 23 Jahren einzigartig

Another World wurde zwar mit HD-Optik versehen, das Grundgerüst jedoch beinahe unverändert übernommen. Dies gibt uns die Möglichkeit, die damalige Technik zu erleben, ohne dabei die heutigen Vorzüge zu vernachlässigen. Die Grafik wurde sogar auf 2.048 x 1.536 Pixel hochaufgelöst und danach wieder herunterkonvertiert, um auf dem TV-Gerät ohne Kanten zu erscheinen.

Mittlerweile gibt es das Spiel also nicht nur auf den älteren Geräten wie Amiga, SNES, Mega Drive, Mega-CD, Atari ST, 3DO, GBA, Jaguar und Symbian sondern endlich auch auf aktuellen Konsolen wie der WiiU, iOS und Android. Jeder der eines dieser Geräte besitzt sollte sich das Spiel auf jeden Fall ansehen, denn auch für Kenner ist es eine Herausforderung, das Spiel erfolgreich abzuschließen.

Toll ist auch, dass wir uns die originale Musik genauso wie die Neuinterpretation aussuchen können. So werden Retro-Fans genauso wie Spieler der neueren Generation mit der für sie richtigen Version beglückt. Der Sound war ja bereits im Original atmosphärisch sehr mitreißend, was aber in der Neuauflage noch verstärkt wird.

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Review Overview

Wertung - 7

7

Ein Klassiker!

Wenn ihr einigermaßen Frustresistent seid und ein Stück Geschichte nachspielen wollt, dann solltet Ihr Another World unbedingt eine Chance geben. Die Geschichte rund um den Parallelplaneten, der gar nicht mal so anders als weite Teile unserer Erde ist, fesselt vom ersten Augenblick an bis zum (sehr emotionalen) Abspann. Technisch erwartet uns natürlich kein Call of Duty, doch gerade die Einzigartigkeit des Grafikstils ist auch heutzutage noch sehr ansehnlich. Die Atmosphäre des Spiels lebt einfach von der relativ einfachen Technik gepaart mit dem tiefgründigen Soundtrack. Runterladen, spielen - und viele Tode sterben, denn das Ableben des Charakters ist ein fester Bestandteil von Another World HD.

Genre: Jump´n Run/Action/PuzzleAnother World 20th Anniversary Edition
System: PC, PlayStation 3 (PSN), Xbox 360 (XBLA), Wii U(eShop), 3DS (eShop), iOS, Android, Xbox One, PS4
Entwickler: DotEmu
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 10 Euro
Alter: 12+

 

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