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Preview: Bound by Flame

Nach Mars: War Logs und Of Orcs and Men schickt das Spiders Studio am 9. Mai ein Action-RPG ins Rennen, das zwar nicht in der obersten Rollenspiel-Liga mitspielen wird, aber wohl für einige durchaus spaßige Stunden sorgen kann.

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Als Söldner bzw. Söldnerin der ‘Krieger der freien Klingen’ seid ihr Mitglied des letzten Widerstandes gegen die Armeen von Totenwandlern, die von sieben dunklen Eislords befehligt über die Lande Vertiels herfallen. Jeder Gefallene – egal ob Mensch oder Elf – verstärkt die Reihen der Untoten und wird Teil der Bedrohung, die unbesiegbar zu sein scheint. Dennoch gibt es Hoffnung, denn die Magier des ‘Ordens der roten Weisen’ haben ein Artefakt erschaffen, mit dessen Stärke sie die Eislords zu vernichten gedenken. Ihr habt euch zusammen mit euren Kameraden dazu verpflichtet, die Zauberer vor den Untoten und all den anderen Monstern zu schützen, die durch Vertiel streifen.

Tief in eurem Inneren lauert jedoch ebenfalls ein Übel, das danach strebt, entfesselt zu werden: Ein Feuerdämon hat sich in euch eingenistet und sät in eurem Geist ein Verlangen nach Macht und ungeahnter Stärke. Widersteht ihr den Verlockungen, um eure Menschlichkeit zu bewahren, oder gebt ihr euch dem Feuer hin, das eure Feinde zu Asche verbrannt ihrem Schöpfer entgegenschickt? Je nachdem wie ihr euch entscheidet, soll dies deutliche Konsequenzen zur Folge haben und Dialoge, Beziehungen und sogar das Ende des Spiels beeinflussen.

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Die zwei Gesichter
Die Vorstellung von Dämonen verführt zu werden ist uralt und plagt Menschen schon seit Jahrhunderten. Aber auch in der Geschichte der Videospiele wurden Helden bereits auf die Probe gestellt und mussten sich für die böse oder gute Seite entscheiden. In Bound by Flame beeinflussen eure Taten auch das optische Erscheinungsbild eures Charakters. Gebt ihr euch der dämonischen Magie hin, wachsen euch Hörner, eure Augen färben sich rot und eure Haut wird zu brennender Lava. Nun fühlen sich vielleicht einige von euch an Fable erinnert, da sich dort die Gesinnung des Protagonisten ebenfalls in seinem Aussehen widerspiegelt.

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Alles schon gehabt?
Als kampferprobter Söldner seid ihr natürlich nicht unbedingt auf Magie angewiesen und könnt euren Widersachern auch mit Schwertern, Hämmern, Äxten und Dolchen das Leben aushauchen. Insgesamt stehen euch ganz klassisch drei Talentbäume zur Verfügung um euch auf Magie, schwere Waffen oder schurkische Fähigkeiten zu spezialisieren. Dabei erinnert uns der Fokus auf schwere oder leichte Angriffe sehr an The Witcher 2 und bei einigen Kampfanimationen könnten wir schwören, eine weiße Mähne durchs Bild wirbeln gesehen zu haben, obwohl die Animationen nicht ganz so flüssig wie bei Geralt wirken. Das Kampfsystem läuft ebenfalls in Echtzeit ab, kann aber durch Tastendruck verlangsamt werden, um taktische Spielzüge auszuführen.

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Heil mich, küss mich, gib mir Rohstoffe, Baby
Auch das Handwerkssystem wirkt durchaus vertraut: Wie in jedem Fantasy-RPG das etwas auf sich hält, sammelt ihr Rohstoffe bis die Taschen ächzen und Rucksackgurte reißen, um sie dann zu Tränken, Bolzen und Ausrüstung zu verarbeiten. Fertigt ihr einen Gegenstand besonders häufig an, bekommt ihr einen Bonus wie beispielsweise niedrigere Rohstoffkosten. Was die Beziehung zu NPCs angeht schielten die Entwickler eindeutig in Richtung Dragon Age 2 (Nope, Drachen kommen keine vor. Echt nicht).

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So werdet ihr auf diverse Gefährten treffen, die euch im Kampf unterstützen, freundschaftlich mit Rat und Tat zur Seite stehen oder euch auf anderem Wege ‘zur Hand gehen’. Wenn ihr es euch mit ihnen verscherzt, verlassen sie euch oder fallen euch sogar in den Rücken. Denn hey, schließlich fährt nicht jeder auf brennende Klauen und Dämonenhörner ab. Zur Auswahl stehen ein ehrenhafter und rechtschaffener Krieger, eine naive aber mächtige Ordensmagierin, eine rachsüchtige sowie attraktive Hexe, ein uralter gebildeter Untoter und zu guter Letzt ein ausgestoßener Elf, der meisterhaft mit dem Bogen umgehen kann. Mit jeweils zwei von ihnen in der Gruppe durchstreift ihr die Welt auf der Jagd nach Monstern und Quests und kommt auch ab und an mal an Orte, die Google Streetview als die Tiefen Wege zu erkennen glaubt. Eine offene Spielwelt gibt es auch in Bound by Flame nicht, dafür sind die Areale recht detailliert gestaltet und können am besten mit CD Projekt REDs The Witcher 2: Assassins of Kings verglichen werden.

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Ersteindruck
Frei nach dem Motto ‘gut geklaut ist besser als schlecht gemacht’ stehen wir Bound by Flame recht positiv gegenüber. Ja, die Jungs und Mädels von Spiders bedienen sich großzügig in Sachen Gameplay und Optik bei anderen Titeln, wir finden aber dennoch, dass aus dieser Mischung ein solides Rollenspiel entstehen kann. Ein paar eigene Ideen hätten dennoch nicht geschadet, um dem Spiel einen einzigartigen Flair zu verleihen und es eben nicht in einem Satz mit den Worten ‘ist wie…’ beschreiben zu können. Das Vorhaben, dass sich die Entscheidungen der Spieler tatsächlich die Geschichte und Interaktionen beeinflussen, finden wir sehr ambitioniert, es ist aber bereits des Öfteren gescheitert. Wir hoffen jedenfalls, dass sich die Charakterentwicklung auch so auf die Story und die Spielenden auswirkt wie versprochen und die Kämpfe das gesamte Spiel hindurch fordernd und abwechslungsreich bleiben.

Genre: Action-RPG
Entwickler: Spiders
Erscheint: 9. Mai 2014
System: PS3/PS4/Xbox 360/PC

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