Gamescom-Preview: Unravel

Nach Yoshi’s Woolly World kommt mit Unravel das nächste Wollspiel. Die Welt im Puzzle-Plattformer vom schwedischen Studio Coldwood Interactive ist aber im Gegensatz zum Nintendospiel nicht komplett aus Wolle gebaut, sondern nur der süße Protagonist Yarny.

Mit Yarny hüpft man in dem physikbasierten Plattformer durch die 2D-Level und muss dabei seinen Faden verwenden. Der Faden kann auf viele verschiedene Arten eingesetzt werden, um Rätsel zu lösen und die Level zu durchqueren. Man verwendet die Schnur als Lasso, um höhergelegene Stellen zu erreichen, oder kann sich damit über einen Abgrund schwingen. Yarny kann an dem Faden hochklettern, sich abseilen oder wie Tarzan umherschwingen. Auch Objekte in der Umgebung können mit dem Faden bewegt werden.

Yarny kann den Faden außerdem zwischen zwei Punkten aufspannen und ihn dann als Brücke verwenden oder die Schnur wie die Sehne eines Bogens spannen und sich damit an eine andere Stelle schleudern.

Die Wolle ist aber nicht unendlich lang, was einen vor zusätzliche Schwierigkeiten stellt. In der Umgebung kann zum Glück auch neue Wolle gefunden werden, die zum Beispiel um Nägel oder Nadeln gewickelt ist. Diese Objekte dienen gleichzeitig als Checkpoints. Yarny wickelt sich nämlich ständig ab, bis er sich nicht mehr weitergehen kann und neue Wolle braucht. Schafft man es nicht bis zu einem Checktpoint, bevor einem die Wolle ausgeht, zieht Yarny verzweifelt an dem Faden und kommt nicht mehr weiter. Das können wir dem süßen Wesen nun wirklich nicht antun, oder?

Yarny ist überraschend ausdrucksstark, was solche Situationen herzzerreißend macht. In hellen und farbenfrohen Umgebungen sieht er sich fasziniert um, in einem stürmischen Wald, wo herabfallende Steine und Fässern ihn ständig bedrohen, hat er sichtlich Angst.

Die hübschen Levels, die in einem realistischen Look gehalten sind, sind laut Creative Director Martin Sahlin von echten Umgebungen in Schweden inspiriert. Yarny reist durch tiefe Wälder, verschneite Landschaften, zugefrorene Flüsse und mehr. Die Entwickler wollen vor allem die Stimmung und Atmosphäre dieser verschiedenen Orte einfangen.

Die Story von Unravel wird wortlos in kurzen Zwischensequenzen am Anfang der Level erzählt und soll laut Sahlin von Verlangen, Einsamkeit und dem Versuch von Menschen, sich wieder zu finden, handeln. Die Geschichte soll aber nicht in den Vordergrund treten, die Spieler sollen die Story erleben anstatt sie erzählt zu bekommen.

Unravel wurde bei der EA-Pressekonferenz auf der E3 2015 enthüllt und wird Anfang 2016 für PS4, Xbox One und PC erscheinen.

Ersteindruck
Ich bin ein großer Fan von Plattformern, sowohl klassischen Jump’n’Runs als auch Puzzle-Plattformern. Durch die große Popularität von Indie-Spielen in den letzten Jahren erscheint in diesen Genres eine unüberschaubare Zahl von Spielen. Um in dieser Masse nicht unterzugehen, muss ein Titel schon außergewöhnliche Merkmale haben, um sich hervorzutun. Unravel schafft das sowohl mit dem süßen Protagonisten und den schönen Levels als auch den innovativen Mechaniken. Die verschiedenen Umgebungen und die Möglichkeiten, die der Faden bietet, sollten für genug Abwechslung sorgen. Im Moment deutet alles darauf hin, dass uns hier eine Plattformer-Perle erwartet.