ArtikelHighlightNewsVideogame-PreviewVideogames

Game-Preview: Murasaki Baby

Massimo Guarini ist seit 15 Jahren in der Industrie – hat an Rayman, Tomb Raider: The Prophecy, Naruto: Rise of a Ninja und zuletzt an Shadows of the Damned mitgearbeitet. Jetzt will er Spiele für sich selbst machen, erzählt er uns in einem Interview. Vor kurzem hat er deshalb mit einem Kollegen das Studio „Ovosonico“ gegründet – und dort macht er mit einem kleinen Team kleine Spiele – Indie, sagt man heute, in Wirklichkeit wird Murasaki Baby einfach ein überschaubar großes Spiel mit sehr viel Liebe zum Detail. Das erzählt uns Guarini nicht nur während einer kurzen Präsentation des Spiels, sondern das sehen wir. Das sieht jeder, der Murasaki Baby in Aktion gesehen hat.

Murasaki Baby 1

Hübsch ist es ja nicht, das Baby, das verloren in der von Guarini geschaffenen Welt überleben will. Der Mund über den Augen, der Körper kaum fähig, den großen Kopf gerade zu halten. Doch dann lacht es und man verliebt sich in das kleine Geschöpf. Mit dem Touchscreen greift ihr seine Hand und führt es durch zumeist dunkle Umgebungen. Erscheinen Gegner in allen Variationen müsst ihr agieren, etwa eine Lampe vor eine Höhle hängen, damit das Licht die dort versteckten Fledermäuse verjagt. Oft weint das Baby – daran müsst ihr euch gewöhnen. Dann gilt es, einen Luftballon in Herzform zu besorgen oder ein festgefahrenes Boot wieder seetüchtig zu machen. Keine Situation scheint der anderen zu gleichen.  Dafür wird das Spiel auch kurz. „Es geht mir um starke emotionale Bindungen, die ich in ein kleines Paket stecke. In „40+ Stunden“-Spielen geht diese Emotion oft verloren,“ verteidigt Guarini sein Konzept. „Es geht um menschliche Reaktionen – nicht um Zombies oder stumpfes Ballern.“

Murasaki Baby 2

Wo Guarini seine Ideen findet, fragen wir ihn. „Miyamoto hat einmal gesagt, such deine Ideen nicht bei anderen Spielen, sondern in der realen Welt. Rede mit Leuten und beobachte sie. Wenn du nur Spiele spielst, bleibst du in einem Kreislauf, der dich mehr blockiert als inspiriert. Genauso halte ich es auch. Es geht mir auch nicht um eine bestimmte Zielgruppe – Hardcore oder Casual. Für mich ist es wichtig, dass Spiele nicht nur Nerds ansprechen, sondern eine breite, möglicherweise völlig neue Zielgruppe für Spiele.“

Ob der motivierte Italiener diese neuen Zielgruppen erreichen wird wollen wir heute noch nicht abschätzen müssen. Wir, die Mainstream-Nerds, haben uns in jedem Fall in sein neues Projekt verliebt. Wenn der Titel am Ende spielerisch hält, was die bei uns hervorgerufenen Emotionen heute schon versprechen, dann lohnt sich wohl auch die Wartezeit. Der exklusive PS-Vita-Titel mit einer Spieldauer von ca. 4 Stunden wird nämlich leider erst 2014 erscheinen. Nun gut, vielleicht kaufen sich bis dahin noch ein paar Nicht-Nerds die PS Vita. Guarini würde das gefallen. (Alexander Amon)

Ähnliche Artikel

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"