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Activision Blizzard: Neue Vorwürfe gegen CEO Kotick und Dan Bunting

Auch Jen Oneal wurde scheinbar sexuell belästigt und diskriminiert

Der Activision Blizzard-Skandal weitet sich aus und es scheint als würde kein Stein auf dem anderen bleiben. Nun gibt es schwere Vorwürfe gegen CEO Bobby Kotick.

Was ist bisher geschehen?

Im Sommer 2021 hat der US-Bundesstaat Kalifornien den Videospiel-Giganten Activision Blizzard wegen der Vorwürfe einer toxischen Arbeitskultur einhergehend mit sexueller Belästigung und Diskriminierung seiner Angestellten verklagt. Über 500 aktuelle und ehemalige Mitarbeiterinnen klagen demnach über sexuelle Übergriffe, Belästigung, Mobbing, Lohnungleichheit und andere Dinge.

Bei Activision gehe es wie in einer „männlichen Studentenverbindung“ zu. Besonders stark dürften women of color betroffen sein. Darüber hinaus schockierend ist, dass die Personalabteilung über diese Vorwürfe informiert gewesen sein soll, aber nichts dagegen unternommen habe. Eine der Betroffenen soll aufgrund der Ereignisse tragischerweise Suizid begangen haben.

J. Allen Brack, der damalige Präsident von Blizzard, musste daraufhin seinen Hut nehmen. Statt ihm übernahm ein Duo, nämlich Jen Oneal und Mike Ybarra. Oneal verkündete aber zuletzt, dass sie mit Ende des Jahres das Unternehmen wieder verlassen werde. Dazu später mehr.

Schwere Vorwürfe gegen CEO Bobby Kotick

Nun gibt es neue Vorwürfe gegen Activision Blizzard CEO Bobby Kotick. Dieser wurde 2008 CEO und war seinerzeit maßgeblich an dem Merger, also der Vereinigung, von Activision und Blizzard beteiligt. So hat das bekannte Wall Street Journal berichtet, dass Kotick von Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens in der Firma Bescheid wusste und diese seinem Vorstand bewusst vorenthielt. Zudem habe auch Kotick selbst einige weibliche Angestellte misshandelt. Hierfür habe das WSJ zahlreiche Aussagen sowie interne Dokumente von Activision als Beweis.

En detail habe Kotick beispielsweise von den Vorwürfen der Vergewaltigung einer ehemaligen Mitarbeiterin bei Sledgehammer Games durch ihren männlichen Supervisor in den Jahren 2016 und 2017 gewusst und habe diese bewusst dem Vorstand vorenthalten. Die beiden Parteien haben sich seitdem außergerichtlich geeinigt.

Die Activision Blizzard King Workers Alliance, eine Art Gewerkschaft, verkündete daraufhin Kampfmaßnahmen wie Streiks und forderte Koticks Rücktritt.

Neue Hintergründe über den Rücktritt von Jen Oneal

In demselben Artikel des WSJ kommen auch einige Hintergründe über den überraschenden Rücktritt von Jen Oneal zum Jahresende hervor. Sie sei ebenfalls in der Vergangenheit im Unternehmen sexuell belästigt worden. Zudem wurde ihr scheinbar weniger bezahlt als ihrem männlichen Kollegen Mike Ybarra. Dies legen Screenshots eines Slack-Verlaufs, der IGN vorliegt, nahe. Sie hat darin geschrieben:

„Als Mike und ich jeweils die Co-Leitung übernommen haben, begaben wir uns in diese Anstellung mit der vorherigen Bezahlung, welche nicht gleichwertig war. Es blieb so für einige Zeit, auch nachdem wir zahlreiche Anfragen gestellt haben, um dies anzupassen.“

Erst nachdem Oneal ihren Rücktritt angeboten hat, wurde beiden dasselbe Gehalt angeboten. Zuvor meinte Oneal, die selbst eine Asian-American und offen homosexuell ist: „Es war klar, dass dieses Unternehmen niemals unseren Leuten die richtige Priorität einräumen würde.“

Co-Head des Call of Duty-Studios Treyarch, Dan Bunting, zurückgetreten

Die Ziele, die wir uns gesetzt haben, sind kritisch und ambitioniert. Der Vorstand bleibt zuversichtlich, dass diese Ziele durch die Führung, das Commitment und der Fähigkeiten von Bobby Kotick erreicht werden können.“

Warten wir mal ab, ob sich diese Haltung nicht noch ändert.

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