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Review: Planet der Affen: New Kingdom

Es hätten Hunde oder Katzen sein können, die in einer fernen fiktiven Zukunft die Erde in einer neuen Zivilisation ihr Eigen genannt hätten. Im Roman und dem darauf fußenden Film aus den 1960ern waren es aber Affen, die die Menschheit als dominante Spezies abgelöst hatten. Eine gute Entscheidung des französischen Autors Pierre Boulle, denn über 60 Jahre später vermag es der mittlerweile zehnte Film der Reihe noch immer, einiges an Faszination zu wecken.

Eine Zeitreise

Planet der Affen: New Kingdom spielt einige hundert Jahre nach der letzten Planet-der-Affen-Trilogie. Die Affen haben sich auf dem Planeten Erde eine Zivilisation aufgebaut, während die Menschen dank eines Virus auf eine geringe Anzahl reduziert und leicht verdummt mehr wie Tiere durch die Lande ziehen. In dieser Welt, in der Mensch und Affe quasi die Rollen getauscht haben, verfolgen wir die klassische Heldenfahrt des Jungen Schimpansen Noa (Owen Teague). Dieser wird aus seiner Dorfidylle gerissen, als eine Horde anderer Affen einfällt, alles in Schutt und Asche legt und sämtliche überlebenden Mitaffen entführt. Auf der folgenden Reise zur Rettung der Sippe lernt der Jungschimpanse andere Affen, aber auch eine Homo-Sapiens-Frau kennen, die ein großes Geheimnis umgibt: Sie kann sprechen! Durch dieses Handlungs-Element eines Menschen, der auf dem Planet der Affen nach irgendetwas sucht, fühlt man sich in den allerersten Film der Franchise aus dem Jahr 1968 (sofern man den kennt) oder das Stand-Alone-Remake von Tim Burton aus dem Jahr 2001 zurückversetzt. Es gibt aber einen großen Unterschied: Im Gegensatz zu den von Charlton Heston oder Mark Wahlberg gespielten Charakteren aus den alten Filmen, bleibt die junge Mae (Netflix-The-Witcher-Star Freya Allan) Nebenfigur ohne große Sympathiewerte und Affe Noa der Protagonist. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Die Story von Planet der Affen: New Kingdom unterhält ohne Längen.

Affen-Avatar

Mit seinem Fokus auf CGI-Hauptcharaktere, die durch ausgeklügeltes Motion-Capturing auf die Leinwand gebracht werden, und dem Setting der Affen-Zivilisation im Natur-Volk-Stil erinnert der Streifen stark an James Camerons Avatar samt Sequel. Für die Zuschauenden könnte es hier mit den Affen aber etwas schneller passieren, dass man ins Uncanny-Valley abrutscht. Je menschlicher die Primaten wirken, desto öfter denkt man sich, dass irgendetwas nicht stimmt bzw. alles etwas falsch aussieht. Leider passiert das bei Schimpansen im Film deutlich öfter als bei Orang-Utans oder Gorillas – und Hauptcharakter Noa ist nun mal ein Schimpanse. Das reißt einen des Öfteren aus der perfekten Illusion. Zum Glück schafft es die Handlung, einen schnell wieder in das neue Königreich der Affen zurückzuholen.  (Hanns Peter Glock)

Fazit

Wertung

Als großer Fan der alten Filme und des Tim-Burton-Remakes tat ich mir immer etwas schwer, mit den kompletten CGI-Affen der neuen Teile warm zu werden. Dieses Mal aber schafft es das postapokalyptische Setting in ferner Zukunft ohne viele Menschen, dass mich diese neue Welt mit ihrer Affen-Zivilisation und dem Geheimnis um doch noch im Verborgenen zu findende, sprechende Menschen sehr gut unterhalten hat. Leider bekommt man im Film wenige Antworten auf brennende Fragen wie z.B. deren Beweggründe. Die Fortsetzung dürfen daher gerne bald angekündigt werden.

Kurzinformationen
Land, Jahr: USA, 2024
Filmlänge: 145 Minuten
Genre: Action
Regie: Wess Ball

 

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