ArtikelFilmFilm-ReviewHighlightNews

Review: Pixels

In der Abspannsequenz von Pixels wird die gesamte Handlung des Films in 8-Bit-Optik innerhalb von etwa zwei Minuten nacherzählt. Diese Animation funktioniert ironischerweise besser als der vorangegangene Film, weil die schlechten Dialoge, Logiklöcher und Adam Sandlers gelangweilter Gesichtsausdruck nicht vorhanden sind. Für den Fall, dass das noch zu subtil war: Ja, Sandler liefert mit Pixels schon wieder einen schlechten Film ab.

pixels-review-1

Die Kurzfassung: Sam Brenner (Adam Sandler) war in seiner Jugend ein begabter Arcade-Gamer, verlor allerdings die Weltmeisterschaft, kam nie darüber hinweg und installiert nun Elektrogeräte. Sein bester Freund ist der Präsident der vereinigten Staaten von Amerika, gespielt von Kevin James (nein, das denke ich mir nicht aus) und bittet ihn um Hilfe, als die Erde von riesigen Versionen alter Arcade-Spiele angegriffen wird. Aliens haben nämlich eine Botschaft mit diversen Ausschnitten der menschlichen Kultur (unter anderem Videospiele) als Kriegserklärung verstanden. Zusammen mit zwei weiteren Oldscool-Arcadern (Peter Dinklage und Josh Gad) muss er die Invasion aufhalten.

Die auf einem Kurzfilm von Patrick Jean basierende Prämisse, eine Art Ghostbusters (Dan Aykroyd absolviert sogar einen Cameo-Auftritt) mit Videospielcharakteren aus Duck Hunt, Centipede, Mario und Donkey Kong, wäre an sich nicht übel. Doch typisch für Adam Sandlers Produktionsfirma Happy Madison verschwindet diese unter einem Haufen von unlustigen Witzen, miesen Dialogen, platten und klischeebeladenen Charakteren (ein im Keller lebender Nerd, hihi) sowie einem sichtlich gelangweilten Adam Sandler. Die Drehbuchautoren Tim Herlihy und Timothy Dowling sind nicht einmal fähig, die Nebenhandlungen zu ordnen. So wird ein General als möglicher weiterer Antagonist angedeutet, nur um danach komplett in Vergessenheit zu geraten.

pixels-review-3

Obwohl man von einem Adam-Sandler-Film wohl keine gut ausgearbeiteten Frauenrollen erwarten darf, geht Pixels noch einen Schritt weiter. Während Michelle Monaghan eine eindimensionale Karrierefrau spielt, die sich in das trottelig-„sympathische“ Mannkind Adam Sandler verliebt, dient Ashley Benson ausschließlich als optischer Aufputz. In ihrer stummen Rolle als zum Leben erweckte Videospielamazone Lady Lisa hat sie nur eine einzige Aufgabe: heiß auszusehen. Um sie als Eye Candy für den Film benutzen zu können, ignoriert man sogar die selbst etablierten Regeln, indem Lisa als einziger Videospielcharakter tatsächlich eine menschliche Erscheinung annimmt und nicht aus Pixeln besteht. Die ganze Sache wird noch dadurch verschlimmert, dass sie letztendlich auch noch eine Trophäe für Josh Gads Charakter wird.

Jedes Wort in diesem Video ist eine Lüge. Abgesehen vom Schwerttraining.

Review Overview

Wertung - 3

3

Tragt das Geld für die Kinokarte lieber in eine Spielhalle!

Es war nicht anders zu erwarten. Adam Sandler stolpert abermals durch eine unterdurchschnittliche Komödie mit einer "Handlung", die diese Bezeichnung kaum verdient, zahlreichen Fremdschäm-Momenten und einem viel zu hohen Budget für ein derartiges Machwerk. Die Special Effects sehen dadurch nämlich toll aus, wenn auch der 3D-Effekt absolut überflüssig ist. Ein Film hat aber definitiv ein Problem, wenn Q*bert aus dem gleichnamigen Arcadespiel von 1982 die menschlichen Darsteller an die Wand spielt und obendrein sympathischer ist.

Pixels (2015)pixels-poster
Regie: Chris Columbus
Drehbuch: Tim Herlihy, Timothy Dowling
Mit: Adam Sandler, Brian Cox, Josh Gad, Kevin James, Michelle Monaghan, Peter Dinklage
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 31.07.2015

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"