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Review: Mortal Kombat X

Wenn Köpfe fliegen, Herzen herausgerissen werden und Kämpfer die Arme verlieren, dann kann dies wohl nur eines bedeuten: Mortal Kombat ist zurück. Der neueste Ableger Mortal Kombat X vereint hier alles, was ein gutes Spiel ausmacht. Tolle Grafik, stimmungsvolle Musik, eine nette Geschichte und vor allem sehr gute Spielbarkeit.

Das Erdenreich wird angegriffen
Die Geschichte von Mortal Kombat X verdient keinen Pulitzerpreis, ist aber (vor allem für ein Prügelspiel) wirklich stimmig. Diesmal müssen wir gegen Shinnok antreten, der das Erdenreich mit (eigentlich toten) Kämpfern angreift. Dabei setzt die Story 25 Jahre nach Mortal Kombat 9 an, bei dem ja unzählige Charaktere den Tod fanen. Dies macht sich Shinnok eben zunutze, sodass wir gegen Jax, Sub Zero etc. kämpfen müssen. Wir wechseln natürlich auch immer wieder unseren Kämpfer (wie eben in MK9), haben es aber mit wesentlich mehr QuickTime Events zu tun. Witzig ist, dass einige Kämpfer auch wirklich gealtert sind, während andere wiederum Kinder haben, die ebenfalls kämpfen. Teils erzählen auch Flashbacks die Hintergrundgeschichte, wobei die Charaktere allesamt miteinander verwoben sind. Insgesamt beschäftigt der Story-Mode im normalen Schwierigkeitsgrad ca. 6 Stunden, bei denen uns nie langweilig wurde.

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Kämpfen um der Krypta Willen
Die Story ist also durch und wir machen uns auf, neue Abenteuer zu erleben, beziehungsweise „lebendige“ Türme zu erklimmen. Dies machen wir aber nicht (nur), um Erfahrung im Kämpfen zu sammeln, sondern auch um Koins zu erhalten. Dabei gibt es je nach Schwierigkeitsgrad eine unterschiedliche Anzahl an Münzen, welche wir wiederum an der Krypta ausgeben können. Genau, die Krypta ist zurück und bietet noch mehr Gräber als in MK9. Teilweise werden wir sogar unvermittelt von Kreaturen angegriffen und müssen auch etliche kleine Rätsel lösen. Mit den Koins erwerben wir dann etwa neue Fatalities, Brutalities, Kostüme, Konzeptgrafiken und vieles, vieles mehr. Den Überblick über die Krypta zu behalten ist nahezu unmöglich, es macht aber eine Menge Spaß, durch diese zu wandern. Oft könnt ihr schon anhand des Preises eines Grabes erahnen, wie wichtig oder sinnvoll das versteckte ist. So kostet „Sub Zero´s Brutality: Pick Your Brain“ (bei 1,6) gleich mal 6450 Koins, während Takedas Concept Art (bei 8,39) nur 300 kostet. Während des Testens ist uns jedoch aufgefallen, dass nach dem Day One Patch die Anzahl an Koins, die wir pro Match erhielten, gesunken ist. Dafür kann man um € 19,90 die komplette Krypta freischalten.

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Fatality!

Und der Kampf selbst?
Wie bereits erwähnt ist neben der Brutalität auch das Kampfgeschehen an sich bemerkenswert. Jeder Kämpfer hat drei unterschiedliche Kampfstile, zwischen denen wir jederzeit wechseln können. Dazu kommen noch einige Schläge unterschiedlicher Stärke, Kombos, Juggling-Möglichkeiten, Kombo-Breaker und natürlich Spezial-Attacken. Die komplette Move-Liste kann auch zum Glück jederzeit nachgesehen werden. Wie bei den Vorgängern wird dabei eine kurze Kombination aus Steuerkreuz und Aktionstasten verwendet. Scorpion darf zum Beispiel seinen Speer mit „Links, Rechts, Quadrat (X)“ ausführen. Dieser kann diesmal jedoch auch verlängert werden, indem einfach R2 (RT) gedrückt wird. Im Grunde sind die meisten Moves gegenüber MK9 gleichgeblieben und die Ausführung wurde nur selten wirklich verändert. Was Kennern ebenfalls auffällt, ist die leicht erhöhte Geschwindigkeit und der „Laufen“-Button, mit dem wir nun endlich von einer weiter entfernten Position auch ohne Teleport zum Gegner schneller kommen. Jeder Kämpfer hat natürlich seine eigenen Stärken und Schwächen und kann durch die Kampfstile sogar noch besser an den eigenen Stil angepasst werden. Die Interaktion mit den Hintergrundobjekten wurde ebenfalls toll ins Spiel implementiert.

Online oder Offline
Wenn ihr den Story-Modus durch und auch von den Türmen mal genug habt, dann empfiehlt es sich natürlich einen Kampf gegen reale Gegner zu starten. Dabei könnt ihr ganz normal gegen einen anderen Spieler antreten oder auch im Turm-Kampf versuchen, den Highscore zu erreichen. Gerade ein Fight gegen einen Freund ist das, was bei einem Kampfspiel die meiste Zeit in Anspruch nimmt. KI-Gegner kämpfen zwar auch gut, ärgern sich jedoch nicht so schön, wenn sie verlieren. Online wiederum dürfen wir uns mit den besten der Welt messen, denn nur so verbessern wir uns wirklich. Da werden uns oftmals Kombinationen und Moves gezeigt, auf die wir wohl alleine nicht so schnell gekommen wären. Auch bei den Türmen gibt es eben einige Online-Modi, wobei hier besonders die Tages-, Stunden- und Spezial-Türme herausragen. Dann müssen wir schon mal mit veränderten Bedingungen kämpfen, wenn auf einmal Medi-Packs auftauchen, um die wir uns prügeln. Oder wenn die Kamera zu Wackeln beginnt und wir aufpassen müssen, nicht seekrank zu werden. Wenn ihr eurer Fraktion helfen wollt, dann solltet ihr euch auch an die täglichen Aufgaben machen, durch die Punkte erspielt werden. Auch hier werden natürlich Koins erspielt, die wir dann später ausgeben dürfen.

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Interaktive Hintergründe

Abwechslung vom Kämpfer-Alltag
Wenn man sich die vorigen Teile der Mortal Kombat-Historie ansieht, dann gab es schon einige wirklich witzige und vor allem spielerisch wertvolle Minispiele. Kart Kombat etwa, das Mario Kart in brutal darstellte. Oder Chess Kombat, das an Archon angelehnte „Schach“. Puzzle Kombat wiederum nahm Tetris und Super Puzzle Fighter auf die Schippe. Von diesen Spielen hat es leider keines in Mortal Kombat X geschafft. Stattdessen dürfen wir in „Test Your Might“ Holzstapel zertrümmern und in „Test Your Luck“ unser Glück für den nächsten Kampf auf die Probe stellen. Online haben wir dann noch die Modi „Team Battle“ und „King of the Hill“. Besonders Letzteres ist witzig, denn hier können die – gerade nicht aktiven – Spieler den Kampf passiv ein wenig beeinflussen, indem sie mit Tomaten werfen oder den Gegner ausbuhen. Die täglichen, stündlichen und wöchentlichen „Lebende Türme“ sollten auch nicht vergessen werden, wobei ihr hier immer wieder mit unterschiedlichen Voraussetzungen in den Ring steigt. Mal wird eine Mischung aus „Test Your Luck“ und „Test Your Might“ vorgesetzt, ein anderes Mal steigen wir mit einem DLC-Charakter ein, der gar nicht erworben werden muss um zu spielen.

Die DLC-Politik
Wir kommen nicht umher, die aktuelle DLC-Politik vieler Spiele (nicht nur Mortal Kombat X) ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Hier wird zum Beispiel für Zusatzkämpfer (unter anderem Jason Voorhees), welche als „Downloadable Content“ markiert sind, Geld verlangt. Dies ist nichts neues, doch die Kämpfer sind bereits auf der Disc vorhanden und müssen nur mal schnell freigeschaltet werden. Spieler, die wiederum mit Tastenkombinationen nichts am Hut haben, können sich mit 5 Euro 30 einfachere Fatalities kaufen. Die komplette Krypta freischalten? Ja, um 20 Euro – ansonsten müssen wir sie freispielen (was angesichts der relativ geringen Koin-Verdienste schon einige Zeit dauert). Solch eine Preispolitik ist natürlich nicht Mortal Kombat-exklusiv, dennoch ärgert es vor allem große Fans ein wenig, wenn Geld für etwas verlangt wird, das sich sowieso schon auf der Disc befindet. Die nächsten DLCs sind ebenfalls schon bekannt, aber wirklich neu. So erscheint am 26.04. das MASKDMURDER Pack, am 10.05. das Klassik Pack #1, am 24.05. das HUNTERPREY Pack und am 07.06. das Klassic Pack #2.

Reiß mir nicht den Kopf ab
Mortal Kombat X sieht einfach nur toll aus. Egal ob Animationen hernehmen, die verändernden Hintergründe oder die Fatalities. Einzig die Tatsache, dass die Modelle wie Kunststoff wirken, widerspricht dem Grundkonzept (Reale, digitalisierte Menschen) ein wenig. Davon abgesehen sah wohl noch kein Prügelspiel dermaßen toll aus. Sogar die Krypta, in der wir uns in der „Ego-Perspektive“ bewegen, wurde gegenüber MK9 nochmals verbessert. Soundtechnisch fühlen wir uns ebenfalls gut unterhalten und das klassische „Finish Him“, „Flawless Victory“ oder auch die Titelmelodie lassen schon mal Gänsehaut aufkommen. Dass dank der expliziten Gewaltdarstellung gar nicht mal an eine deutsche Freigabe gedacht wurde, war klar, wodurch Spieler in Deutschland wohl nur „über Umwege“ an Mortal Kombat X kommen werden.

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Das beste, aber auch brutalste Kampfspiel bislang

Brutal, brutaler, Mortal Kombat X. Auch diesmal lässt sich die Steigerung ganz einfach durchführen, denn der aktuelle Teil macht fast alles richtig. Das Spiel ist auch ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich ein vormals an Street Fighter inspirierter Prügler zu einem der besten Kampfspiele überhaupt mausern kann. Schade nur, dass es keine Minispiele wie „Kart Kombat“ oder ähnlichem gibt, sondern nur kleine „Test your Might“ und (doch umfangreichere) Turm-Herausforderungen. Ansonsten können wir (bis auf die DLCs) nichts bemängeln. Ein mit sechs Stunden doch recht umfangreicher Story-Modus, Fatalities, die den Namen auch verdienen und technisch ist Mortal Kombat X sowieso über jeden Zweifel erhaben. Wenn ihr Kampfspiele mögt und „über 18“ seid, dann solltet ihr hier auf jeden Fall zuschlagen.

Genre: Kampfspiel
System: PS4, XBox One, PC, PS3
Entwickler: Netherrealm
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

Mobile App
Gleichzeitig mit Mortal Kombat X auf den „großen“ Konsolen wurde – wie es inzwischen schon Brauch ist – auch ein Ableger für mobile Geräte veröffentlicht. In Mortal Kombat X (Mobile) erhaltet ihr dabei zu Beginn drei Kämpfer, die durch fleißiges Trainieren und Kämpfen immer weiter aufgewertet werden, um gegen K.I. Gegner anzutreten. Die Steuerung ist dabei noch einfacher als etwa bei Infinity Blade, da ihr durch Tippen angreift und durch 2-Finger-Steuerung blockt. Special-Moves etc. werden ebenfalls mittels einfachen Tastendrucks ausgeführt, wobei euch dann eine kleine QTE-Sequenz erwartet. Das Spielgeschehen an sich ist also nichts außergewöhnliches, die Grafik schlägt aber dafür viele andere, kostenpflichtige Spiele. Mortal Kombat X ist dabei ein „typischer“ Free-To-Play Titel. Ihr erhaltet nur wenige nicht erspielbare Vorteile wenn ihr Geld investiert, seid jedoch wesentlich schneller auf einem höheren Level. Wir hatten bereits nach zwei Wochen zwei Gold-Charaktere (die wertvollsten) und alle möglichen Ausrüstungsgegenstände ohne echtes Geld zu investieren. Durch Spielen der jeweils anderen Ableger (Mobil/Konsole) erhaltet ihr Koins und neue Gegenstände für das das jeweils andere Spiel.
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