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Review: Ant-Man Nr. 1: Kleine und große Schwierigkeiten

Im neuesten Marvel-Kinofilm kommt Ant-Man, Gründungsmitglied der Avengers, ins Marvel Cinematic Universe. Zumindest fast. Obwohl Hank Pym, der Original-Ameisenmann aus dem ersten Avengers-Team in den 60er Jahren, verkörpert von Michael Douglas im Film auftritt, schlüpft Scott Lang (Paul Rudd) in den Anzug, der seinen Träger auf Ameisengröße schrumpfen kann und ihn befähigt, mit Ameisen zu kommunizieren. Lang wurde 1979 von David Micheline, John Byrne und Bob Layton in Marvel Premiere #47 & #48 erstmals eingeführt, als er das Ant-Man-Kostüm stahl, um seine schwer kranke Tochter zu retten. Genau diese beiden Hefte sind auch in Ant-Man Nr. 1 neben den ersten drei Ausgaben der aktuellen Ant-Man-Comicserie von Nick Spencer und Ramon Rosanas abgedruckt.

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In der neuen Serie kämpft Scott wie auch im Film mit seiner Vergangenheit als Dieb und seiner Exfrau, die ihre gemeinsame Tochter Cassie von seiner gefährlichen Superhelden-Tätigkeit fernhalten möchte. Dabei sie sie sogar so weit, nach Miami umzuziehen, um aus New York wegzukommen, wo „wöchentlich die Aliens einfallen und sich Dimensionsportale öffnen“. Die neue Stadt bringt auch neue Probleme wie Arbeitslosigkeit, weshalb Scott sich in einem Puppenhaus einquartieren muss. Spencer (Avengers World, Superior Foes of Spider-Man) etabliert einen sympathischen Helden, der seine Schwächen hat und sich auch bewusst ist, dass er nicht der mächtigste aller Helden ist, was zu einer Menge pointiert witzig geschriebenen Situationen führt („Thor kann Blitze schießen, ich kann mich ganz klein machen und rede mit Ameisen“)

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Ant-Man fällt mit seinem selbstironischen Ton und der persönlich orientierten Story in die Tradition anderer ungewöhnlicher Marvel-Serien wie Ms. Marvel, The Superior Foes of Spider-Man, Hawkeye oder She-Hulk. Noch dazu wird quasi nebenbei die Vorgeschichte aufgerollt und erklärt, ganze ohne den Eindruck aufgesetzter Exposition zu erwecken. Zeichner Ramon Rosanas (Night of the Living Deadpool) schafft es gleichermaßen, typische Superhelden-Action, ruhige emotionale Momente und Situationskomik ansprechend zu bebildern.

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Die ebenfalls abgedruckten Hefte Marvel Premiere #47 & #48 könnte man als Füller bezeichnen, wenn sie nicht dermaßen perfekt zur neuen Serie passen würden. Spencer reift besonders im dritten enthaltenen Heft ausgiebig auf Scott Langs Debüt zurück, das auch Darren Cross (im Film von Corey Stoll gespielt) ins Marvel-Universum einführte. Die Story von Micheline, Byrne und Layton ist eindeutig ein Produkt ihrer Zeit und enthält einige hanebüchene Deux Ex-Machina-Elemente, verdeutlicht die Hintergründe der Hauptstory aber ideal. Es ist sogar zu empfehlen, die beiden alten Hefte vor der der neuen Serie zu lesen.

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Meinung:
Dank dem nahenden Kinofilm kommen auch Deutschleser in den Genuss dieser kleinen aber feinen (Pun intended) Serie, die erst im Frühling in den USA startete und somit topaktuell ist. Ant-Man ist sicher eines der Marvel-Highlights im Jahr 2015 abseits des großen Mega-Events Secret Wars, das zwar ebenfalls fantastisch ist, aber erst am Jahresende auf Deutsch erscheint.

Lukas Urban auf Twitter

InfoAnt-Man: Bd. 1: Kleine und große Schwierigkeiten
Seiten: 116
Preis: ca. 13 Euro
Autoren: Nick Spencer, David Michelinie
Zeichner: Ramon Rosanas, John Byrne, Bob Layton
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag: Marvel
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