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Valve auf 840 Mio. $ verklagt: Machtmissbrauch und Abzocke von Spielern in Großbritannien?

Valve, der Betreiber der beliebten Spieleplattform Steam, steht in Großbritannien vor einer Sammelklage.

Verbraucherschützer und Aktivisten werfen dem Unternehmen Marktmanipulation und überhöhte Preise vor. Die Forderungen belaufen sich auf 840 Millionen US-Dollar. Die Vorwürfe wiegen schwer:

  • Preisparitätsklausel: Entwickler dürfen ihre Spiele auf keiner anderen Plattform günstiger anbieten als auf Steam. Dies schränkt die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher ein und verhindert fairen Wettbewerb.
  • Kopplung von Zusatzinhalten: Zusatzinhalte müssen exklusiv über Steam gekauft werden. Dies führt zu höheren Preisen und verhindert, dass Spieler Inhalte auf anderen Plattformen erwerben können.
  • Überhöhte Provision: Valve verlangt von Entwicklern bis zu 30% Provision für den Verkauf von Spielen auf Steam. Diese hohen Kosten wirken sich direkt auf die Preise für die Spieler aus.

Am 5. Juni 2024 reichte Vicki Shotbolt, Aktivistin für digitale Rechte, die wegweisende Klage vor dem Competition Appeal Tribunal in London ein. Sie wirft Valve vor, gegen das Wettbewerbsrecht zu verstoßen und Spieler in Großbritannien auszunutzen.

Bei einem Erfolg der Klage könnte jeder betroffene Steam-Nutzer in Großbritannien mit einer Entschädigung von rund 55 Euro rechnen. Sollte sich der Vorwurf der Marktmanipulation gegen Valve bewahrheiten, könnte dies zu deutlichen Preissenkungen für Spiele auf Steam und zu mehr Wettbewerb auf dem PC-Spielemarkt in Großbritannien führen.

In der kommenden Woche findet eine erste Anhörung vor dem Competition Appeal Tribunal in London statt. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht die Vorwürfe gegen Valve beurteilen wird.

(Jörn Schmidt)

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Notable Replies

  1. Spannend, dürfte aber auch teuer werden, oder was meint ihr?

  2. Avatar for Vino Vino says:

    Aktuelle PC-Handhelds mit spieletauglicher Hardware gibt es ab ca. 800,-- EUR aufwärts. Wenn ein großes Unternehmen wie Valve das in größerer Stückzahl produizeren lasst, könnte der Preis auf 600 bis 700 EUR gedrückt werden. Viel billiger wird es wohl nicht werden. Alternative wäre nur leistungsschwache Hardware und das Gerät damit dann eine völlige Totgeburt.

    Das größtes Problem dieser Geräte ist, dass die Games auf größere Bildschirme ausgelegt sind. Da sind die Schriften dann meist dermaßen klein, dass man sie nicht mehr vernünftig lesen kann. Wer das Lesen auf der Switch Lite schon mühsam findet, der sollte so ein Gerät mit großem Bogen meiden.

  3. Die Frage is halt auch ob man um 600-700 Euro überhaupt einen Markt findet. Bissl mehr Geld investieren und man hat einen Vollwertigen Laptop. Der vermutlich stärker wär und mit dem dann am Ende doch mehr Anfangen kannst weil die „gesamte“ Steam Bibliothek kompatibel wär.

  4. Avatar for Vino Vino says:

    Ich glaub auch nicht wirklich, dass dieses Teil ein globaler Erfolg wird. Müsste man halt wissen was Valve damit vor hat um einzuschätzen ob ihre Ziele realistisch sind. Sie wollten vor ein paar Jahren ja mit ihren Steam-Machines den Konsolen den Kampf ansagen. Hat zwar nicht funktioniert - ich hab aber bis heute so ein Teil als Zweitrechner unterm Schirm. Ein besser verarbeitetes und derart kompaktes System wie den Alienware Alpha gibt es bis heute nicht.

  5. Als Steam Machine zum mitnehmen mit ähnlichem Erfolg dann wohl.

  6. Spannende Zeitkapsel diese Unterhaltung. :slight_smile:

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