TV-Serien Review: Once Upon a Time – Season 2 (DVD)

Im Comic (und inzwischen auch Spiel) verfrachtet Bill Willinghams „Fables“ Märchenfiguren in unsere Welt und Gegenwart, im TV lässt hingegen ABCs „Once Upon a Time“ unzählige Sagen- und Märchengestalten in unserer Dimension stranden. Aber hier Enden die Ähnlichkeiten auch schon, denn im Fernsehen hatten die Bewohner der malerischen kleinen Stad Storybrooke bisher keine Ahnung, dass sie eigentlich nicht von dieser Welt sind. Bisher …

In der ersten Staffel verschlug es die junge Kautionsvermittlerin Emma relativ ungeplant in das verschlafene Städtchen Storybrooke. Als Baby ausgesetzt und von Ersatzfamilie zu Ersatzfamilie weitergereicht, hatte sie eine eher problematische Jugend, die schlussendlich schwanger, verlassen und im Gefängnis endete. Ihren eigenen Sohn gab sie sofort nach der Geburt zur Adoption frei und damit war das Thema für sie erledigt. Jahre später hat sie sich zwar eine neue Existenz aufgebaut, aber es hält sie nie lange an einem Ort. Das ändert sich, als ihr inzwischen 10 Jahre alter Sohn Henry eines Tages vor ihrer Tür steht. Der will sie nicht nur endlich in seinem Leben haben, er erklärt ihr außerdem auch noch, dass nur sie die Stadt aus der er kommt retten kann. Geht es nämlich nach ihm, hat die böse Königin aus Schneewittchen vor 28 Jahren einen schrecklichen Fluch über den Zauberwald, das Land in dem alle Märchenfiguren lebten, gesprochen: Ohne Erinnerung an ihre wahre Identität sind all die Figuren, die wir aus Sagen und Geschichten kennen, in unserer Welt gelandet und leben seither ein zeitloses, aber auch ereignisloses Leben, gefangen in seiner Heimatstadt Storybrooke. Nur eine kann den Fluch brechen, die Tochter von Schneewitchen und ihrem Prinz Charming, welche als Neugeborenes in unserer Welt ausgesetzt wurde, um sie vor dem Fluch zu beschützen. Und Henry ist sich natürlich sicher, dass es sich bei der verschwundenen Prinzessin um niemand anderen als Emma handelt.

Ein plötzlich aufgetauchter Sohn und dann auch noch solche Fantastereien sind zu viel für Emma und sie will Henry eigentlich nur nach Hause bringen. Aber auf der Rückfahrt kommen sich die beiden näher und die erste Begegnung mit Henrys Adoptivmutter Regina – der Bürgermeisterin von Storybrooke – lässt Zweifel in Emma entstehen, ob sie Henry mit seinen Problemen wirklich alleine lassen kann. So entschließt sie sich zu bleiben und die Geschichte nimmt ihren Lauf – denn in Henrys Fantasien steckt deutlich mehr, als nur ein Fünkchen Wahrheit.

Die zweite Staffel schließt nahtlos und unmittelbar an das Ende der zweiten Staffel an: Der Fluch ist gebrochen und der intrigante und durchtriebene Mr. Gold (a.k.a. Rumpelstilzchen) hat aus seinen ganz eigenen Gründen auch gleich die Magie zurück nach Storybrooke gebracht. Doch unserer Welt ist Magie fremd und so funktioniert diese nicht immer ganz wie geplant. Aber die meisten Bewohner haben sowieso mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Mit der plötzlichen Erinnerung an zwei Leben kommt nicht jeder gleich gut klar – neue Beziehungen werden auf die Probe gestellt, alte Fehden flammen wieder auf. Zu allem Überfluss stellt sich auch noch heraus, dass ein zweiter, nicht weniger schrecklicher Fluch auf der Stadt liegt. Übertritt ein ehemaliger Bewohner des Zauberwaldes die Stadtgrenze, vergisst er oder sie sein/ihr Märchen-Ich – und diesmal wie es scheint für immer.

Die zweite Staffel bringt wieder einige Wendungen mit sich und mischt erneut zahlreiche Geschichten aus den  verschiedensten Märchenuniversen zu einem interessanten Potpourri. Captain Hook, Dr. Frankenstein, Ritter der Tafelrunde und viele mehr drücken sich gegenseitig die Klinke in die Hand für mehr oder weniger wichtige Gastauftritte. Zudem gibt es neue Stränge an Parallelhandlungen. Neben den Ereignissen in Storybrooke selbst und den – jetzt selteneren – Rückblenden in den Zauberwald vor dem Fluch verschlägt es einige Bürger Storybrooks auch in die desolate und (fast) komplett verlassene Märchenwelt der Gegenwart. Dort warten nicht nur schmerzhafte Erinnerungen und neue Bekannte auf sie, sondern auch eine neue  Widersacherin, die selbst die kaltherzige Regina versöhnlich aussehen lässt.

Bildmaterial © 2013 ABC Studios

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