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Kino-Review: Thor – The Dark Kingdom

War der erste Teil noch die Umkehrung des Zauberer-von-Oz-Prinzips, weil mit dem Comic-Gott Thor (Chris Hemsworth) eine männliche, muskulöse Version von Dorothy aus einem fantastischen Reich ins ländliche Amerika kam, gibt es in Teil 2 die volle Mythen-Dröhnung. Jetzt verschlägt es die irdische Forscherin Jane Foster (Natalie Portman) ins farbenfrohe Asgard!

Ein Jahr nach den Ereignissen aus dem Film „The Avengers“ schwebt unser Planet schon wieder in Gefahr. Diesmal in Form des gemeinen Malekith, einer Schwarzen Elfe, die von keinem Geringeren verkörpert wird als von Christopher Eccleston, der als ehemalige Inkanation des Zeiten und Raum durchreisenden Doctors die Handlung zeitweise passenderweise nach London dirigiert. Gemeinsam mit seinen Gehilfen will das fiese Fabelwesen das ganze Universum ins ewige Dunkel stürzen (warum auch immer) und trachtet daher nach einer kosmischen Macht, die ihm dabei helfen soll, sich aber nach einem Zwischenfall in Jane Fosterbreitmacht. Zwischen ihm und dem permanenten galaktischen Stromausfall stehen nur Thor und Loki. Ohne den wendehalsigen Adoptivbruder des blonden Hünen geht natürlich gar nichts – immerhin ist Tom Hiddleston, der nun bereits zum dritten Mal in die grüne Montur schlüpft noch populärer als die Hauptdarsteller Chris Hemsworth oder Natalie Portman. Soviel zur Story, die deutlich facettenreicher daherkommt als noch im trägen von Kenneth Branagh inszenierten Debüt-Film rund um den nordischen Göttersohn.

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Das kurzweilige Abenteuer führt die Zuseher in den 112 Minuten an einige magische und britische Orte, bietet also alleine diesbezüglich schon genug Abwechslung, aber der gezielte Einsatz von CGI-Effekten macht viele Settings ferner zum visuellen Augenschmaus und es im Gegensatz zum ersten Thor-Film auch wert, in 3D angesehen zu werden. Hinzu kommt, dass Regisseur Alan Taylor der humorvollen Note der Charaktere und Szenen viel Freiraum gibt, ohne den Plot des Sci-Fi-Abenteuers ins Lächerliche zu ziehen. Der Spagat ist gut gelungen – ebenso wie die Tatsache, dass nun auch weniger präsente Figuren wichtige Momente in der Story einnehmen dürfen. Zachary Levi (bekannt aus „Chuck“), der den „Once upon a Time“-Schauspieler Joshua Dallas in der Rolle des Thor-Gehilfen Fandral ersetzt, Idris Elba („Prometheus“, „Luther“) als Torhüter Heimdall und sogar die aus „Lethal Weapon“ bekannte Rene Russo als Odins Gattin und Thors Mutter Frigga bekommen ihre kleinen, aber feinen Momente spendiert, die sie schön in die Handlung einbeziehen und ihren Charakteren mehr als die Funktion von reinen Nebenfiguren zuteilwerden lassen.

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Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

...solide Comic-Sci-Fi-Kost zum Schmunzeln und Staunen

Das Bild passt, die Action passt, die Handlung (auch wenn sie dem Genre der Comic-Verfilmungen entsprechend wenig tiefgründig ausgefallen ist) passt und auch das Komödiantische kommt nicht zu kurz, weshalb man „Thor: The Dark Kingdom“ ohne Umschweife empfehlen kann. Besonders unterhaltsam wird es natürlich, wenn man bislang keinen der Marvel-Filme (im Speziellen „Thor“ und „The Avengers“) verpasst hat, denn dann erschließen sich zahlreiche Anspielungen und eventuelle Gastauftritte, die an dieser Stelle allerdings weder bestätigt noch verneint werden sollen. Wer den ersten Teil mochte, bekommt einen Hammer-Film geboten, alle anderen erwartet handwerklich solide Comic-Sci-Fi-Kost zum Schmunzeln und Staunen.

(Hanns Peter Glock)

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