Game-Review: Assassin´s Creed: Liberation HD

Nachdem vor einigen Monaten „Assassin´s Creed: Liberation“ auf der Vita erschien und sich dort auch einigermaßen wacker geschlagen hat, kommt das „Taschen-Assassin´s Creed“ nun auch auf PlayStation 3 und Xbox 360. Ob die Portierung gelungen ist, lest Ihr hier…

Schlüssige Geschichte?

Nachdem wir in den Vorgängern immer männliche Charaktere gesteuert haben erkunden wir in „Assassin´s Creed: Liberation HD“ nun mit einem weiblichen Hauptdarsteller die Gegend. Hierbei dürfen wir Aveline anfangs als kleines Mädchen steuern und ein Hühnchen fangen. Gleich danach geht es weiter indem wir mit einer erwachsenen Frau gegen Söldner kämpfen.

Haben wir den Kampf geschafft, wacht Aveline auch schon im Haus des Vaters auf und wir erkennen, dass wir nur einen Albtraum hatten. Doch irgendetwas muss dieser Traum doch bedeutet haben. Was genau? Darüber lässt uns „Assassin´s Creed: Liberation HD“ anfangs noch im Unklaren.

Genau durch die offenen Fragen, welche erst im Laufe des Spiels geklärt werden, bezogen die bisherigen Assassin´s Creed Teile auch Ihre Faszination. Die Geschichtenerzählung war einfach immer top. Doch gerade hier versagt „Assassin´s Creed: Liberation HD“  ziemlich. Warum wir zur Assassinin werden bleibt eigentlich komplett unklar.

Auch was mit der Mutter von Aveline passiert ist, weiß eigentlich keiner. Generell ist die ganze Geschichte rund um die Sklavenbefreiung in New Orleans zwar gut durchdacht, da diese Historisch recht korrekt dargestellt wird, doch gerade Aveline hat eigentlich so gar keinen großartigen Bezug dazu und wächst uns auch nicht wirklich ans Herz.

Kämpfen und Schleichen

Stattdessen kämpfen wir uns von einer Schlacht zur nächsten, treffen auf Söldner, Templer, Wachen etc. und schleichen auch immer wieder von Deckung zu Deckung. Die Kämpfe sind sehr nett anzusehen, wenngleich viel zu leicht. Einmal kontern, schlagen und fertig. Dabei aufpassen, dass kein anderer Gegner dazwischen kommt ist oft unnötig, da die Kontrahenden meist nur einzeln angreifen.

Dafür können wir uns aber sogar in verschiedene Kostüme zwängen um Boni zu erhalten. Die Lady erregt fast keine Aufmerksamkeit, kann dafür aber nicht kämpfen, springen, klettern oder ähnliches. Als Erkunderin recht ok, ansonsten nur für die Missionen wichtig, in denen sie unbedingt gebraucht wird.

Als nächstes gibt es das Sklavinnen-Kostüm, mit dem wir fast alle Aktionen ausführen dürfen und auch nicht sonderlich auffallen. Die Assassinen-Verkleidung ist hingegen diejenige, die wir am häufigsten anziehen. Gute Angriffs- und Verteidigungswerte, die meisten Bewegungen und das flüssigste Spielgeschehen steht einer erhöhten Aufmerksamkeit entgegen.

Nebenbei mal Spaß haben

Wenn wir hin und wieder ein paar Suchplakate abreißen, dann fällt das alles nicht so sehr ins Gewicht, der Spielspaß steigt jedoch sehr. Einige Hauptmissionen müssen wir jedoch mit einer gewissen Verkleidung absolvieren. Dazwischen und in Nebenmissionen sind wir davon befreit und dürfen die Gegend durchstreifen und etwa Glockentürme aufsuchen um die Karten freizuschalten.

Generell gibt es neben den Missionen recht viel zu tun. Ob wir nun Krokodileier am Wegesrand aufsammeln, Tagebuchseiten finden oder auch Geschäfte kaufen (die übrigens im Vergleich zu Assassins Creed 3 sehr günstig sind) – ein Assassine hat immer was zu tun. Sogar neue Waffen und Rüstungen dürfen wir erwerben und im Kampf einsetzen.

Diese sind zwar nicht immer notwendig, machen aber vor allem optisch einen großen Unterschied. Generell wiederholen sich die Nebenmissionen zwar und auch die Hauptmissionen sind recht kurz gehalten, dafür muss man aber nicht stundenlang vor der Konsole aushalten nur um eine Mission zu vollenden.

Technisch für eine Konvertierung sehr gut

Was Besitzern der Vita-Version sofort ins Auge springen wird, ist die sehr gute Überarbeitung der HD-Umsetzung. Wesentlich schärfere Umgebungsgrafik, schönere Effekte und sogar bessere Gesichtsanimationen. Klar, an ein reinrassiges Assassin´s Creed, das für große konsolen entwickelt wurde, kommt die Konvertierung nicht heran, im direkten Vergleich sieht das Spiel jedoch top aus.

Toll ist auch, dass sich die Entwickler nicht nur mit der Grafik beschäftigt haben, sondern auch noch den Sound komplett neu abgemischt haben und die Sprachausgabe dadurch wesentlich klarer klingt. Alles in allem also – zumindest technisch gesehen – eine sehr gute Umsetzung, die wir uns so auch für andere HD-Versionen gewünscht hätten.