Mit Eigenproduktionen wie „Das Boot“ und „Babylon Berlin“ hat Sky Deutschland für Aufsehen gesorgt. Doch damit soll nun Schluss sein: Ab 2024 wird es keine gescripteten Projekte mehr geben. Das erfuhren betroffene Arbeitnehmer heute morgen von Sky Deutschland-Chef Devesh Raj. Im Laufe der Zeit soll das gesamte Team hinter den gescripteten Eigenproduktionen entlassen werden, noch kümmert man sich allerdings um einen geregelten Abschluss: Bereits in Produktion befindliche Projekte sollen zu Ende gebracht werden (zum Beispiel „Helgoland 513“ und die vierte Staffel von „Das Boot“), in Serien in Entwicklung versucht man weiterzuverkaufen. Aber Serien wie das schon erwähnte Babylon Berlin, dessen fünfte Staffel zwar erwartet, aber noch nicht in Produktion war, sollen durch diese Entscheidung effektiv gecancelt sein – die Hoffnung, dass ein anderes Studio zuschlägt (Netflix vertreibt die Serie in einigen internationalen Märkten), besteht aber noch.
Diese Entscheidung betrifft ausschließlich Sky Deutschland, andere Sky-Märkte werden ihre Projekte fortführen. Als Begründung gab Raj in einem Memo bekannt, dass die Kosten für gescriptete Shows beständig steigt, was auch am Aufstieg der zahlreichen Streaming-Konkurrenten liegt. Deshalb müsse man gut überlegen, wofür man das Geld ausgebe – hier dürfte der Fokus in Zukunft wieder mehr auf gekauften Inhalten und Sport liegen.
Quellen, die von Variety und dem Hollywood Reporter zitiert werden, vermelden, dass diese Entscheidung nicht mit dem lang spekulierten Verkauf von Sky Deutschland an die ProSiebenSat.1-Gruppe zusammenhängt, aber diesem dienlich sein könnte, da der Anbieter dadurch schlanker, effizienter und dadurch interessanter für einen Käufer sein könnte.
Update: Für Babylon Berlin gibt es einen Hoffnungsschimmer: Thomas Schreiber, Geschäftsführer von ARD Degeto, gab bekannt, dass ARD Degeto, X Filme und Beta Film die Entwicklung einer fünften Staffel in Auftrag gegeben haben. Das heißt noch nicht, dass diese auch produziert wird, aber es ist ein Schritt in diese Richtung. Als Begründung liefert die ARD den internationalen Erfolg der Reihe sowie die starken Abrufe in der ARD-Mediathek.