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Review: Trine Enchanted Edition

„Trine“ ist ein englischer Fachbegriff aus der Astrologie. Er bezeichnet einen Zustand, in dem drei Objekte in jeweils 120 Grad zueinander stehen. Was dann genau passieren soll? Keine Ahnung, aber was solls – schließlich muss das Spiel Spaß machen, auch ohne astrologisches Vorwissen. Stilgerecht für den mythischen Beigeschmack wurde Trine Enchanted Edition in eine mittelalterliche Fantasy-Welt verfrachtet: Kobolde, Ritter und Monster machen die Lande unsicher, was besonders schmerzt, denn eigentlich wäre der Ort sehr idyllisch. Bemooste Waldlichtungen, Blümchen überall, ein Sonnenstrahl bricht sanft durch die Blätterkrone und taucht einen kleinen Flecken Erde in wohliges Licht. Na ja, soll anscheinend nicht so sein – aber hinnehmen muss man das ja auch nicht. Also macht man sich wieder einmal auf den Weg, um sich durch die Feindeshorden zu prügeln und den Frieden wiederherzustellen.

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Little Big Planet goes Middle Ages
Die Gegner sind aber nicht das einzige Hindernis in diesem rasanten Fantasy-Jump’n’Run, sondern auch das Leveldesign selbst stellt den Spieler vor einige Herausforderungen: Nicht immer ist der Weg geradlinig und unversperrt; stattdessen klaffen meterweite Lücken über einem mit Stacheln besetzten Abgrund. Gott sei Dank kann man als Magier allerlei Objekte entstehen lassen: Würfel, Planken und sonstiges Allerlei ebnen den Weg über die Hindernisse. Als simple „Leg ein Brett über eine Schlucht“-Aktion darf man sich das Ganze aber nicht vorstellen. Alle Objekte im Spiel verhalten sich physikalisch korrekt und müssen auch miteinander kombiniert werden. Schnell entstehen dabei Vorgänge wie „Wir stecken ein Brett in ein Zahnrad, das sich dann spannt und uns hoch katapultiert, wo wir dann eine Kiste herzaubern müssen …” – also ein bisschen wie in Little Big Planet oder Crazy Machines.

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Aller guten Dinge sind Drei
In Trine Enchanted Edition kämpft ihr euch als Diebin, Ritter oder Zauberer durch zahlreiche Levels, um euer Königreich von den Mächten der Finsternis zu befreien. Gott sei Dank sind eure drei Charaktere durch ein magisches Artefakt namens Trine verbunden und haben so alle Fähigkeiten, die sie benötigen, um sämtliche Levels zu meistern. Jeder der drei Charaktere bringt ein anderes Talent mit in den Mix. Während der Ritter mit schierer Kraft und seinem Geschick mit Schwert und Schild, die Horden der Finsternis in Schach hält, ist der Zauberer ein absoluter Pazifist. Allerdings ist seine Fähigkeit Kisten, Plattformen und Stege aus der Luft herbeizuzaubern für die Lösung zahlreicher Rätsel von großem Vorteil. Die Diebin verlässt sich hingegen auf ihre Schnelligkeit, ihren Greifhaken und Pfeil und Bogen, die sie zu einer ausgezeichneten Fernkämpferin machen. Zwischen den drei Charakteren könnt ihr in den einzelnen Levels einfach umschalten und sie außerdem, wie in einem Rollenspiel mit Erfahrungspunkten und versteckten Items verbessern.

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Kooperativ
Durch die detaillierten, liebevoll gearbeiteten Passagen könnt ihr euch natürlich nicht nur alleine kämpfen, sondern auch mit zwei Freunden im Offline- und Online-Koop. Dieser hat allerdings den Nachteil, dass es sehr wohl möglich ist, aus dem Bild zu laufen und dadurch zu sterben. Nach dem Tod eures Charakters müsst ihr immer bis zum nächsten Checkpoint warten, um wieder einzusteigen. Nachdem ihr die Story einmal durchgespielt habt, was meistens nach ungefähr sechs Stunden der Fall ist, gibt es leider kaum Motivation, es noch ein weiteres Mal zu versuchen.

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Verzaubert
Was ist nun das „zauberhafte“ an der Enchanted Edition von Trine? Das Spiel wurde in die Engine des Nachfolgers Trine 2: Director’s Cut portiert und ist dadurch noch hübscher. Es ist außerdem das erste Mal, dass das Spiel auf der Wii U erhältlich ist und bietet im Gegensatz zum Original einen Online-Koop-Modus. Die Enchanted Edition ist auch auf PC und PS4 erhältlich. (is/ss/dt)

Review Overview

Wertung - 8

8

Zauberhaft

Trine: Enchanted Edition schafft es, ein ohnehin bereits schönes Spiel noch hübscher zu machen. Die großen Änderungen zum Original sind nicht zu groß, feilen aber noch einmal an der Spielerfahrung. Besonders toll ist die Möglichkeit, mit zusammen mit Freunden nun auch Online loszuziehen. Ideal für alle, die sich auf das kürzlich angekündigte Trine 3 einstimmen wollen oder als Wii U-Besitzer bisher nicht die Chance hatten, diese Perle zu spielen.

Genre: Jump’n’Run
System: PS4, Wii U, PC
Entwickler: Frozenbyte Inc.
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 13 Euro (10,39 Euro für Wii U-Spieler, die bereits Trine 2: Director’s Cut für dieselbe Konsole besitzen)

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